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Unsterbliche Gefährten - das böse Blut

Unsterbliche Gefährten - das böse Blut

Titel: Unsterbliche Gefährten - das böse Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chrissi Schröder
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verrückt geworden, schießt es mir durch den Kopf.
    Das ist auch der Grund, warum die anderen ihm folgen. Ich habe mich schon im Stillen gewundert, wie ein neuer Vampir so viele alte um sich versammeln kann. Normalerweise würden sie nicht auf ihn hören.
    Er ist ein Neuling, ein Frischling, sie würden ihn auslachen und er kann froh sein, hinterher nicht in Flammen aufzugehen – als Strafe für seine Arroganz.
    Aber Justin hat es geschafft, er hat zusammen mit Dennis die alten Vampire mobilisiert und für sich gewinnen können. Er hat sie zu den Vernichtern gemacht – wahrscheinlich auch dank seines Wahnsinns.
    „Hallo Justin, lange nicht gesehen“, meine ich munter zu ihm, „du siehst … echt … ziemlich verrückt aus.“
    Er lacht nur. „Ja, das kann sein, ich habe ja auch verrücktes Blut in mir.“
    Ich blicke auf den Boden und denke: Ja, mein Blut trägst du in dir.
    Aber ich mag alles sein, böse, schlecht und verdorben. Ich habe vielleicht auch meine Seele verspielt, die Reinheit meiner Art verraten und meine Unschuld verloren. Aber ich bin ganz bestimmt nicht verrückt.
    Ich spüre die Wut in mir hoch steigen, fühle die Hitze von eben, etwas von dem roten eisigen Nebel scheint noch in mir zu sein. Er dehnt sich in meinem Inneren aus, füllt die Grenzen – gibt mir die Kraft, um dieser Sache hier gewachsen zu sein.
    Langsam hebe ich meinen Blick und sehe vor meinen Augen kleine Feuerbälle explodieren.
    Justin zuckt kurz zurück, dann hebt er sein Schwert.
    Er hält es mir an den Hals, seine Augen glühen gelb.
    „Jetzt ist es aus mit dir, Tascha Schätzchen.“
    Er hebt das Schwert an, presst die Lippen zusammen.
    Da geschehen zwei Dinge fast gleichzeitig, ich höre Ansgar hinter mir.
    „Nein …“ Seine Stimme klingt rau und ich kann einen Moment nicht sagen, ob ich sie in meinem Kopf höre, oder in meinen Ohren.
    „Doch.“ Justin grinst flüchtig – da habe ich meine Antwort.
    Im gleichen Augenblick fliegen die Türen auf und Vampire stürmen den Raum, alte Vampire, in altmodischen Gewändern. Der hohe Rat, schießt es mir durch den Kopf, endlich.
    Justin blickt kurz erschrocken zu Seite und ich ramme ihm meinen Fuß in den Leib. Er klappt mit einem Keuchen zusammen.
    Die Luft ist erfüllt von Knurren, Brüllen und Geschrei. Überall sehe ich Schwerter blitzen und Blut spritzen. Eine wunderhübsche, blonde Vampir-Frau läuft an mir vorbei und wirft mir ein Schwert zu, dabei sieht sie mich an, zwinkert kurz mit einem Auge – sie sind golden, wie goldenes Lava.
    „ Vae victis “, sagt sie dabei und ihre Stimme klingt sanft. Das ist Lea, ich bin mir sicher, Lea die Löwenstarke.
    Ich fange das Schwert auf, keine Sekunde zu spät, denn schon saust Justins Stahl auf mich nieder. Ich kann noch meine Waffe hochreißen und den Schlag abfangen, er hätte mich in der Mitte längs zerteilt. Ich sehe die wütenden Augen von Justin, höre sein Knurren und Brüllen, so hatte er sich das nicht vorgestellt.
    Er wendet sich um, will fliehen, da wird er von einem Vampir gerammt – ich habe nicht gesehen, wer es ist – er fliegt im hohen Bogen durch die Luft.
    Ich laufe hinterher, er prallt mit dem Rücken gegen jemand anderen und begräbt ihn unter sich. Justin will sich hoch rappeln – er hat sein Schwert verloren – aber ich bin schneller. Mit einem Streich meiner Waffe bringe ich ihm eine tiefe Wunde, quer über den Rücken, bei. Er schreit auf, läuft kurz auf allen Vieren, bevor ihn mein Schwert erneut trifft. Er kreischt wie verrückt und fällt hin, er dreht sich auf den Rücken und blickt mich an, seine Augen sind riesengroß, rund und sehr braun – so normal, wie sie nur sein können.
    „Tascha, mein Liebling, du willst mir doch nichts zu Leide tun.“ Seine Stimme ist leise und flehend. Ich erhebe mein Schwert und erstarre in der Bewegung.
    Ich sehe in seine Augen, nehme den Tumult um mich herum nicht mehr war, starre nur noch ihn an.
    „Tascha, ich liebe dich doch, mein Monster ist nicht mehr, ich bin wieder der Alte, mein Liebling, mein kleiner Schatz. Verzeih mir, was ich dir angetan habe, ich war irre.“
    Er schließt kurz die Augen und der Lärm um mich herum wird sofort lauter. Schon schlägt er sie wieder auf und verdrängt jegliches Hintergrundgeräusch aus meinem Kopf, ich bin weiterhin wie erstarrt.
    „Wir könnten doch wieder zusammen sein, nur du und ich.“ Seine braunen Augen suchen meinen Blick, verschlingen ihn, beginnen mich mit in ihre unendlichen, grausamen Tiefen zu

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