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Unsterbliche Gefährten - das böse Blut

Unsterbliche Gefährten - das böse Blut

Titel: Unsterbliche Gefährten - das böse Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chrissi Schröder
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reißen. Fast bin ich versucht ihnen nachzugeben, ich brauche nur einen Schritt nach vorne zu wagen – die alles verschlingenden Brunnen werden mich willkommen heißen, werden mich mit Freuden empfangen.
    Justin versucht sich zu erheben.
    „Wir könnten zusammen sein, für immer und ewig.“
    Ich zwinkere einmal, das Gebrüll und metallische Klirren der Kämpfenden ist wieder da.
    „In perpetuum?“, murmele ich heiser.
    „Was …?“ Justin scheint kurz irritiert.
    Ich hebe mein Schwert etwas an und brülle: „Ich hasse dich.“
    Dann lasse ich meinen Stahl auf ihn niedersausen. Ich sehe noch, wie seine Augen größer werden, wie sie mich fixieren, erneut versuchen sich mit meinem Blick zu vereinen um mich von meinem Vorhaben abzubringen.
    Aber er hat keine Macht mehr über mich, wenn er sie je gehabt hat – wirklich gehabt hat.
    Mein Schwert trifft ihn im Brustkorb und bohrt sich tief hinein – er stößt ein wahres Löwengeschrei aus und krümmt sich ein bisschen. Ich stoße mein Schwert so tief hinein, das es durch ihn hindurch, auf der anderen Seite, in den Boden fährt.
    Gestützt auf den Schwertgriff, schließe ich kurz meine Augen, gehe zu seinem Kopf, reiße ihn schnell herum – mit einem gewaltigen Krachen bricht Justins Genick.
    „Wir sind quitt – möge ein höheres Gericht über dein weiteres Schicksal entscheiden.“
    Ich erhebe mich und sehe mich in dem Raum um, es brennt. Überall sind kleine Feuerstellen zu sehen, von den geköpften Vampiren. Die Mitglieder des hohen Rates und der Bewahrer kämpfen noch vereinzelt. An der hinteren Wand stehen einige Vampire, die Vernichter , sie werden bewacht von Conrad und Oberon – der hohe Rat hat sie als Gefangene genommen. Dennis steht auch dabei, er blutet stark und sieht wütend aus.
    Ich blicke mich nach meinen Freunden um, die Ketten sind leer, sie schwingen noch leicht. Darunter sehe ich zwei Gestalten in alte Gewänder gehüllt.
    Mit steifen Schritten gehe ich zu ihnen. Gerade fällt neben mir der letzte Kopf. Alarich reißt die Arme in die Luft und brüllt. Der letzte der Vernichter ist gefallen.
    Der Sieg ist unser.
    Vorsichtig nähere ich mich Lea und Eleonore, sie knien bei Ansgar und Josh, die vor ihnen liegen.
    Eleonore streicht Josh gerade sanft über die Stirn. Beide Frauen flüstern miteinander, ich kann sie nicht verstehen, es ist zu schnell und viel zu leise für meine Ohren.
    Ich gehe auf die andere Seite, zu Ansgar und blicke ihn an. Er sieht furchtbar aus – er sieht tot aus. Ich falle neben ihm auf die Knie.
    „Ansgar, mein Geliebter“, ich höre keine Antwort, weder in meinem Kopf noch sonst eine. Ich blicke Lea an, sehe zu Josh, seine Augenlider zucken, die Lippen beben – zum Glück, er lebt noch.
    Mein Blick fällt wieder auf Ansgar, seine helle Haut scheint noch weißer zu sein, die Lippen völlig farblos. Die tiefe Halswunde hebt sich strahlend ab von seiner blassen, fast durchsichtigen Haut.
    Erneut werfe ich einen Blick auf Lea.
    „Was …?“, zu mehr bin ich nicht fähig. Ihre goldenen Augen sehen betrübt aus, die Lava dreht sich träge im Kreis. Lea zuckt kurz mit den Schultern und wendet ihren Blick ab.
    Eleonore ergreift meinen Arm, hält mich fest.
    „Natascha.“ Auch ihre Augen sind von goldener Farbe. Ich erinnere mich, dass sie Eleonore die Barmherzige heißt. Ich will aber jetzt keine Barmherzigkeit, ich will nur eins, das es Ansgar wieder gut geht, dass seine Stimme in meinem Kopf erklingt, das er lebt.
    Um uns herum ist es still geworden, ich blicke mich um. Der hohe Rat und einige Mitglieder von den Bewahrern stehen um uns herum. Sie senken die Köpfe, die Hände stecken in ihren langärmeligen Gewändern.
    Ich kann es nicht fassen, sie alle geben Ansgar schon auf, sie denken alle, dass er tot ist. Ich möchte es ihnen am liebsten entgegen schreien, wie könnt ihr nur, wie könnt ihr ihn schon aufgeben, er ist doch einer von euch.
    Sie gedenken nur der vielen Toten , die Stimme in meinem Kopf ist so leise, das ich sie mir auch nur eingebildet haben könnte.
    Ich blicke schnell auf Ansgar, er liegt noch genauso da, wie vorher, wirkt wie tot.
    Ansgar?, frage ich in Gedanken, Ansgar, sag doch etwas, irgendwas, bitte sprich mit mir. Ich widerstehe der Versuchung ihn an den Schultern zu rütteln.
    Non omnis moriar , da ist sie wieder, die Stimme, so leise wie ein Windhauch. Ich werde nicht sterben.
    „Bitte“, flüstere ich und lege meine Kopf auf seine Brust. „Du darfst auch nicht sterben.“
    In

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