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Unsterbliche Gefährten - das böse Blut

Unsterbliche Gefährten - das böse Blut

Titel: Unsterbliche Gefährten - das böse Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chrissi Schröder
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alleinige Grund“, ich senke meinen Blick, ich kann nicht mehr in diese schwarzen Augen sehen.
    „Ich wollte dich vor allem beschützen, schützen vor mir und meinen bitteren Gedanken, und dass du als Mitwisser vielleicht belangt werden könntest.“
    Ansgar lacht, er kichert nicht nur ein bisschen, er lacht aus vollem Halse. Ich sehe ihn verständnislos an. Ist er jetzt auch schon verrückt geworden, schießt es mir durch den Kopf. Da umarmt er mich wild, immer noch lachend. Ich verstehe die Welt nicht mehr.
    „Meine süße, kleine mellila , du glaubst ja gar nicht, wie erleichtert ich bin. Ich habe an dir gezweifelt, an mir gezweifelt. Dabei hätte ich es besser wissen müssen. Ich hätte die Wahrheit in deinen Augen sehen müssen, nicht mich von deinen Worten täuschen lassen dürfen. Ach, du glaubst ja gar nicht, wie froh ich bin.“ Er hält mich ganz fest in seinen kalten Armen und wiegt mich hin und her.
    Immer noch verstehe ich kein Wort. „Was …?“ Ich befreie mich aus seiner Umklammerung und sehe ihn an.
    „Ich verstehe dich nicht. Ich dachte, du wärst wütend auf mich, weil ich mich für die falsche Seite entschieden habe.“
    „Wütend?“, er brüllt fast, „wie kann ich bitte wütend auf dich sein? Und überhaupt, was heißt hier falsche Seite. Das war die einzig richtige. Ich habe zu Anfang gedacht, du hättest dich wirklich für die falsche entschieden, ich habe gedacht … ich hätte dich verloren, an ihn verloren – ich habe es sogar gefühlt. Alles in mir ist zu Staub zerfallen, nur mein Herz hat es nicht glauben wollen. Aber ich habe nicht auf mein Herz gehört, ich habe nur dich gesehen, und wie du ihn angesehen hast und was du gesagt hast – du hast mich getäuscht, ich habe mich getäuscht – in dir. Es tut mir leid, und ich entschuldige mich dafür, dass ich an dir gezweifelt habe. Verzeih mir … bitte, verzeih mir.“ Er umarmt mich erneut wild, wie ein Ertrinkender und hebt mich dabei hoch, so dass meine Füße vom Boden abheben.
    Vorsichtig stellt er mich zurück auf die Erde.
    „Jetzt müssen wir zusehen, wie wir dich aus der Sache rauspauken. Am besten, ich werde mit Alarich sprechen, ihm alles erklären.“ Grübelnd blickt er zu Boden.
    „Ansgar?“
    „Hm?“, antwortet er mir nur.
    „Ansgar, vielleicht will ich ja gar nicht rausgepaukt werden, wie du das nennst.“ Scharf blickt er mich an.
    „Vielleicht will ich mich ja auch meinem Schicksal fügen. Ich habe im Gerichtssaal – mitten in einer Verhandlung – einen Vampir getötet, vorsätzlich. Du weißt, was mich dafür erwartet. Ansgar, lass es so, wie es ist. Alles wird gut, alles wird besser sein. Ich bin wer ich bin, und du wirst immer bei mir sein, egal was geschieht. Das waren deine Worte, Ansgar, deine eigenen Worte und ich soll es nie vergessen. Das habe ich auch nicht. Erinnere dich, egal, was geschieht.“
    Ansgar blickt mich fassungslos an.
    „Das ist nicht dein Ernst. Natascha, das kann nicht sein. Das glaube ich einfach nicht … ich …“
    Ich drehe meinen Kopf zur Seite und halte ihm meinen Hals entgegen.
    „Willst du es nachprüfen?“ Ich schließe die Augen und warte.
    Zu plötzlich kommt sein Biss, er hat nichts mehr mit Leidenschaft gemein, mit seinen Bissen, die ich in den letzten Monaten gefühlt habe – gerne gespürt habe.
    Es tut weh, er beißt voller Wut zu.
    Nach unendlichen Minuten lässt er von mir ab, verschließt meine Wunden und flüstert mir ins Ohr.
    „Egal was geschieht, ich liebe dich, für immer, für ewig. Vergiss das niemals.“ Er lässt mich los und ich sinke auf den Steinboden, setzte mich. Ich muss mich erst erholen, wieder Kraft tanken. Ansgar hat nicht viel von meinem Blut getrunken, mich nicht so vollkommen ausgesaugt, wie bei der letzten Begegnung hier im Keller des hohen Rates. Aber doch genug, um mich eine Zeitlang zu schwächen.
    Wortlos dreht er sich um und geht aus meiner Zelle, lässt mich allein.
    Ich lasse mich ganz auf den Steinboden sinken, lege meine Wange auf den kühlen Boden und versuche mich zu beruhigen.
    Dann ist plötzlich wieder die Stimme da, nicht Ansgars Stimme, meine eigene.
    Ich habe dir doch gesagt, dass er dich liebt. Wie konntest du nur an ihm zweifeln. Wie konntest du nur an deinem Herz zweifeln. Ihr gehört doch zusammen, für immer und ewig.
    In perpetuum, heißt das, frisch mal deine Lateinkenntnisse auf, Schätzchen. Antworte ich der Stimme in mir, gelangweilt. Außerdem ist es jetzt zu spät für deine großartigen Reden, also

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