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Unsterbliche Gefährten - das böse Blut

Unsterbliche Gefährten - das böse Blut

Titel: Unsterbliche Gefährten - das böse Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chrissi Schröder
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liegen. Plötzlich hören sie auf zu schlagen, schlagartig ist es still in unseren Körpern. Erschrocken blicke ich Ansgar an, er lächelt nur.
    In mir war nur Zweifel. Du hast geglaubt – ich habe gezweifelt.
    Du lässt sie schlagen – ich kann sie anhalten.
    Er lässt seine Hände sinken, sogleich schlagen unsere Herzen wieder, sie klopfen im Gleichklang – ein schönes Geräusch, ein beruhigendes.
    Ich ziehe meine Hand zurück und spüre noch das leichte Klopfen auf der Handfläche.
    Vampire mit einem Herzschlag – ich kann nur sprachlos mit dem Kopf schütteln.
    Genauso wie über Ansgars Tat, mich einfach aus dem Keller des hohen Rates zu entführen.
    Alarich war empört – zutiefst entsetzt. Nicht nur darüber, dass ich mitten in seiner Verhandlung einem Angeklagten den Kopf abgeschlagen habe, auch darüber, dass sein Vertrauter – der Abgesandte, ein Mitglied des hohen Rates – offensichtlich gelogen hat. Ihn, den höchsten und mächtigsten der Vampire, angelogen und betrogen hat.
    Er hat unsere beiden Köpfe gefordert, ja verlangt hat er sie. Aber scheinbar noch genug Vertrauen in Ansgar gesetzt, das er ihm gestattete, mich abzuholen.
    Ich schätze, dass Alarich danach vor Wut geschäumt hat.
    Wir haben alles verlassen, unsere Stadt, unser Land, Wohnung, alles. Auch unsere Freunde haben wir zurückgelassen. Wehmütig denke ich an Josh, was mag er von mir denken.
    Wir können nie mehr zurück, der hohe Rat will unsere Köpfe rollen sehen, will, dass unsere Körper brennen.
    Vielleicht erwischt er uns schon morgen, vielleicht nächste Woche, oder erst in zehn, zwanzig oder in hundert Jahren, wer weiß das schon.
    Ich denke nicht darüber nach.
    Woran denkst du?, frage ich Ansgar in Gedanken. Mein Kopf liegt auf seiner nackten, kalten Brust und ich lausche seinem Atem und seinem Herzschlag.
    An alte Zeiten, höre ich ihn in meinem Kopf sagen. Leicht streicht er mir übers Haar. An alte Zeiten ?, frage ich zurück, an welche alten Zeiten?
    In mir drin höre ich ihn seufzen, an verdammt alte Zeiten. Als Kämpfe noch fair waren, Freundschaft noch etwas zählte und das Blut noch rein war. Ich drehe meinen Kopf und blicke ihn an, er hält seine Augen geschlossen, sein feines, fast schon adelig wirkendes Gesicht ist entspannt. Er sieht aus, als sei er tot.
    Das ist aber wirklich schon lange her, schicke ich ihm als Antwort, trauerst du den Zeiten hinterher?
    Er öffnet seine Augen, und wie immer starre ich fasziniert auf das Schauspiel, das ich dort sehe. In seinen Pupillen lodert ein Feuer, es flackert immer mal kurz auf, die braune Farbe seiner Iris bewegt sich, sie fließt wie Lava träge im Kreis und wird von einem glutroten, feinen Ring begrenzt, der je nach Stimmungslage mehr oder weniger pulsiert.
    Nein, natürlich nicht, aber es gibt so viel, dessen ich mich erinnern kann. Manchmal denke ich gerne an die Zeit zurück.
    Hmm, ist alles, was ich dazu denke. Ansgar hat mir so viele Jahrhunderte voraus, manchmal bedauere ich es, das ich nicht mehr über seine Erlebnisse weiß. Aber er erzählt nicht gerne von früher – er war wohl auch ein rechter Fenum , ein bösartiger Vampir – mit nur einem Gedanken, Blut, Verderben und Tod.
    Was ist, du sagst ja gar nichts dazu, unterbricht Ansgar mein langgezogenes hm in meinem Kopf.
    Was soll ich denn dazu sagen?, frage ich ihn in Gedanken vorwurfsvoll. Du erzählst mir ja nie etwas von deinen früheren Taten.
    Was willst du denn wissen? Seine Stimme in mir klingt vorsichtig.
    Nun, ich verschränke die Arme auf seiner Brust und lege mein Kinn drauf, du könntest mir erst mal erzählen, wann du geboren wurdest, und dann, wer dich verwandelt hat und warum. Dann interessiert mich noch, in welchen Kriegen du gekämpft hast und gegen wen. Wie du zum hohen Rat gekommen bist und ob du von Anfang an ein Abgesandter warst, ach ja und natürlich noch wie...
    Ansgar legt mir seinen Finger über den Mund, ich schweige .
    Das ist einbisschen viel auf einmal, meinst du nicht? Er nimmt seinen Finger wieder weg, sogleich schicke ich ihm meine noch unvollendete Frage.
    Natürlich will ich noch wissen, wie viele Frauen du hattest. In meinem Kopf höre ich ihn lachen, zum essen oder wie meinst du das? Er hat die Arme hinter seinem Kopf gelegt und blickt mich spöttisch an.
    Nein, das interessiert mich nicht, nur die du geliebt hast.
    Seine Miene wird schlagartig kalt – kalt und abweisend. Sein Blick geht an mir vorbei, fixiert einen unbekannten Punkt hinter mir – weit hinter mir

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