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Unsterbliche Gefährten - das böse Blut

Unsterbliche Gefährten - das böse Blut

Titel: Unsterbliche Gefährten - das böse Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chrissi Schröder
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geflüchtet. Das ist der einzige Ort, an dem ich mich richtig wohl fühle, an dem ich nachdenken kann.
    Plötzlich spüre ich zwei kalte Arme, die sich um meinen Bauch legen, ein harter Körper presst sich an meinen Rücken. Eiskalte Lippen streicheln meinen Hals und küssen mich auf die Haut.
    Ich wusste doch, dass du hier oben bist. Nicki hatte schon Angst, dass wir dich nicht mehr finden, erklingt es amüsiert in meinem Kopf.
    Aber du hast mich gefunden, schicke ich ihm in Gedanken zurück.
    Ja, weil ichdich liebe. Weil ich spüren kann, wo du dich aufhältst. Selbst wenn du keinen Herzschlag hast und deinen Atem anhältst – weiß ich, wo du bist.
    Du hast mich gerochen, stelle ich fest.
    Nein, ich habe nicht deinen Geruch empfangen, wenn du so willst. Ich habe mich konzentriert und wusste plötzlich, wo du bist. Weil ich dich liebe. Er küsst erneut meinen Hals.
    Kannst du auch fühlen, was ich fühle? Weißt du warum ich weggegangen bin?
    Du warst wütend, sehr, sehr wütend, ich habe es gespürt und in deinen Augen gesehen. Verzeih mir, es lag nicht in meiner Absicht, dich wütend zu machen.
    Aber es wird nichts an deinem Entschluss ändern?, frage ich ihn in meinem Kopf.
    Nein, das wird es nicht , seine Stimme in mir, klingt ein bisschen traurig.
    „Warum nicht?“, es gibt Fragen, die spricht man besser laut aus.
    In meinem Kopf höre ich ihn seufzen, laut und sehr tief.
    „Ich will meine Seele nicht aufs Spiel setzen“, sagt er leise an mein Ohr.
    „Ich verstehe nicht, was deine Seele damit zu tun hat?“ Ich flüstere ebenso.
    „Ich halte die Unsterblichkeit meiner Seele in der Hand – weil ich dich getroffen habe. Meine Seele hat die Chance in den Himmel aufgenommen zu werden, nach meinem endgültigen Tod, anstatt in der Hölle zu rösten – wo sie eigentlich hingehören würde. Darauf habe ich mein Leben lang gewartet.
    Ich werde nicht den Teufel verärgern, indem ich einen seiner erschaffenen Kreaturen töte. Er könnte es sich plötzlich anders überlegen. Das werde ich nicht riskieren. Verstehst du das?“ Ein weiteres Mal küsst er mich auf den Hals, ich drehe mich langsam und vorsichtig um, sehe ihm in die Augen.
    „Ja, das verstehe ich. Du musst tun, was du tun musst. Aber versteh auch mich. Ich kann nicht so einfach Josh da raus holen, und dann wieder verschwinden, als gingen mich die anderen nichts an.
    Das geht nicht – das kann ich einfach nicht, und das werde ich auch nicht. Wenn du Verständnis für mich aufbringst, das ich nach Josh, auch noch versuche ein paar andere zu retten, dann wäre ich sehr glücklich. Du brauchst mir nicht helfen dabei – das schaffe ich schon.“ Ich lehne mich gegen seine Brust, umarme ihn und schließe meine Augen.
    Verstehst du das?, schicke ich ihm in Gedanken noch hinterher, er streichelt mein Haar, nach unendlichen Sekunden sagt er langsam:
    „Ich verstehe dich und ich liebe dich“, er küsst mich aufs Haar.
    Ich liebe dich auch, flüstere ich in Gedanken.
    *
    In normaler Geschwindigkeit rollen die Räder des Bentleys unter mir dahin, das Kätzchen schnurrt und ich atme den herrlichen Geruch der Polster ein.
    Nicki ist ein guter Fahrer, er lässt mich in Ruhe – er kann nicht meine Gedanken lesen, so herrscht Stille in meinem Kopf – eine beruhigende Stille.
    Ansgar läuft, er ist viel schneller als wir mit dem Wagen hinterher kommen. An jedem Treffpunkt ist er schon lange vor uns dort. Ich habe ihn gefragt, warum er lieber laufen will, anstatt in dem Wagen mitzufahren – es kam keine befriedigende Antwort von ihm.
    Irgendwann, habe ich genug geschwiegen und blicke Nicki von der Seite her an.
    Er wirft mir einen kurzen Blick zu. „Was ist?“, fragt er leise.
    „Sag mal, du und Ansgar, seit ihr wirklich Brüder, ich meine so richtig?“ Meine Stimme klingt neugierig, und das bin ich auch. Hier habe ich die Chance etwas über Ansgars Vergangenheit zu erfahren – ich sollte sie nutzen.
    „Wir sind keine … biologischen Brüder. Wir wurden vom selben Erzeuger geschaffen, darum nennen wir uns Brüder.“
    „Aha.“ Ich schweige kurz. „Wart ihr dann noch eine zeitlang zusammen? Oder habt ihr euch getrennt?“
    Erneut ein rascher Seitenblick von Nicki.
    „Wir haben beide bei den ersten Kreuzzügen mitgemacht, aber es langweilte uns schnell. Wir haben Seite an Seite gegen die Kirche gekämpft, Eroberungsfeldzüge mitgemacht, Könige gestürzt, Königinnen vernascht …“
    Er grinst breit.
    „Eigentlich waren wir überall dabei, alles hat

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