Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Unsterbliche Gefährten - das böse Blut

Unsterbliche Gefährten - das böse Blut

Titel: Unsterbliche Gefährten - das böse Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chrissi Schröder
Vom Netzwerk:
Ansgar mit anderen Augen sehen würde? Wiederhole ich in Gedanken, dann scheint es ja wirklich schlimm gewesen zu sein. Ich überlege und beschließe das Thema fallen zu lassen, ich werde Ansgar selber fragen müssen.
    „Erzähl mir doch noch ein bisschen mehr von früher, dass wovon Ansgar auch wissen darf, das ich es weiß.“
    Ich runzele kurz die Stirn – wie kompliziert.
    „Was willst du denn wissen?“, fragt er, vorsichtig geworden.
    „Wann bist du denn geboren und wie genau hast du Ansgar kennen gelernt?“
    „Ich wurde in Griechenland geboren, wann weiß ich nicht mehr genau. Man vergisst solche Sachen mit der Zeit. Ich hatte keine Eltern mehr, daran erinnere ich mich noch – bin herumgeirrt.“ Ein kurzer, prüfender Blick zu mir, dann fährt er fort. „Ich war ein Verbrecher, habe geplündert, gemordet und … na ja, was man als Mann halt noch so macht.“
    Nicki schließt kurz die Augen und schluckt.
    „Also ein Dreckskerl“, sage ich munter zu ihm.
    „Ja, da hast du vermutlich Recht“, er lacht kurz, „jedenfalls war ich so Anfang zwanzig, da hat mich Alarich erwischt und verwandelt. Ansgar war damals schon bei ihm, aber auch noch nicht lange.
    Er war noch ein Frischling, wir haben schnell Freundschaft geschlossen und bald Alarich verlassen. In seiner Nähe kann man sich nicht lange aufhalten, ohne … verrückt zu werden.
    Als wir weggingen, sind wir in der Gegend umhergezogen, na ja, den Rest kannst du dir ja wohl vorstellen.“
    „Ja, kann ich. Zwei blutrünstige, wild gewordene, mordende Vampire ziehen um die ganze Welt und hinterlassen eine breit Spur des Blutes und des Todes.“
    Nicki sieht mich grinsend an und lässt seine Augenbrauen zweimal in die Höhe schnellen. „Hm, hört sich gut an.“
    Wir lachen beide, kichern um die Wette und können uns nicht mehr halten.
    Der Wagen wird langsamer und Nicki biegt auf den Parkplatz ein, immer noch kichern wir. Nicki fährt auf einen Stellplatz, da steht Ansgar schon lässig an einen Laternenmast gelehnt und erwartet uns.
    Plötzlich runzelt er die Stirn, wahrscheinlich hat er uns lachen gehört. Immer noch grinsend steigen wir aus.
    „Was war denn so komisch unterwegs?“, fragt er irritiert, ich wage es nicht Nicki anzusehen, weil ich befürchte, dann wieder in einen Lachanfall auszubrechen.
    Wenn ich die ganze Geschichte Ansgar erzähle, findet er selbst das bestimmt nicht so lustig.
    Nicki rettet mich. „Ich habe Natascha unterwegs nur ein bisschen von unserer Vergangenheit erzählt.“
    Ansgar schiebt die Augen noch düsterer zusammen.
    „Vor allem, wie du schwertschwingend und mordend durch Frankreichs Straßen gezogen bist.“
    Ansgars Züge entspannen sich wieder, auch er grinst ein bisschen.
    „Die Zeiten waren eben … anders, damals“, das ruft sofort einen erneuten Lachanfall in mir hervor. Ich muss mich setzen, ich kann einfach nicht mehr gerade stehen.
    Irgendwann ebbt der Lachanfall ab, aber auch Ansgar ist jetzt in seinem Element und gibt eine Geschichte nach der anderen zum Besten. Nicki und er übertrumpfen sich gegenseitig mit blutrünstigen und peinlichen Erzählungen.
    Als die Nacht hereinbricht wird es stiller, Ansgar erhebt sich und zieht mich mit hoch.
    „Komm mal kurz mit, bitte“, murmelt er, ich gehe mit ihm.
    Er geht hinter den Parkplatz, über eine Wiese, dann stehen wir am Rande eines Steinbruchs.
    Es ist ruhig hier – und wunderschön. Er hält an, dreht sich zu mir um und nimmt mich in seine kalten Arme.
    Morgen werden wir angekommen sein, höre ich ihn in meinem Kopf, weißt du schon, wo wir Josh finden können? Der Geruch nach Pfefferminze, konntest du damit etwas anfangen?
    Ich habe mir das Hirn zermartert, ich komme einfach nicht drauf. Ich weiß nur, genau wie du auch, das es in der Stadt eine Teefabrik gibt. Aber da kann er doch nicht sein.
    Nein, sagt Ansgar langsam in mir, das glaube ich auch nicht. Vielleicht fällt es dir noch ein, du kennst ihn doch gut.
    Ich lehne meine Wange gegen seine Brust, ach Ansgar, hoffentlich finden wir ihn noch lebend vor, ich habe ihm soviel zu verdanken. Es wäre einfach zu schrecklich, wenn ich ihn verlieren würde.
    Mach dir nicht so viele Sorgen, Ansgar küsst mich aufs Haar, es wird schon alles gut werden.
    Ich glaube ihm, ich will ihm glauben.
    Am nächsten Morgen fahren wir weiter, wir denken dass wir uns besser bei Tageslicht der Stadt nähern, da unser Wagen dann nicht so auffällt. In der Nacht wird kein Auto mehr unterwegs sein – in einer von

Weitere Kostenlose Bücher