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Unsterbliche Gefährten - das böse Blut

Unsterbliche Gefährten - das böse Blut

Titel: Unsterbliche Gefährten - das böse Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chrissi Schröder
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verzeih mir, mein Geliebter.
    Ansgar ist bei mir und umarmt mich, schon gut, meine süße mellila. Es ist nicht deine Schuld .
    Aber was war das nur für eine Stimme in mir?
    Ich weißnicht, vielleicht dein Gewissen, antwortet Ansgar langsam.
    Da klopft es an die Türe.
    „Komm rein, Nicki, es ist offen“, ruft Ansgar.
    Er hält mich noch fest, als die Türe aufgeht und Nicki in der Küche steht.
    „Störe ich bei irgendwas?“, fragt er neugierig und grinst unverschämt.
    „Nein, ist schon wieder okay.“ Ansgar lässt mich los und dreht sich um, ich atme einmal kurz durch und frage Nicki: „Willst du was trinken?“
    „Nein, … nein danke, ich hatte gerade schon etwas.“ Er grinst vor sich hin.
    „Ich hoffe nicht in unserem Haus.“ Ansgar schiebt drohend seine Brauen zusammen.
    „Nein, natürlich nicht, wofür hältst du mich?“ Nicki blickt ihn vorwurfsvoll an.
    „Für einen ganz miesen Schurken, der keine Rücksicht auf andere nehmen würde.“ Ansgar setzt sich auf den Stuhl. „Aber lassen wir das jetzt, es gibt Wichtigeres zu besprechen, setz dich bitte.“
    „Also, dann bist du doch zur Vernunft gekommen und hast eingesehen, dass wir Moritus töten müssen.“ Nicki lächelt selbstgefällig und setzt sich auf den angebotenen Stuhl.
    „Nein.“ Ansgars Antwort verblüfft nicht nur Nicki, sondern auch mich – wir starren ihn beide an.
    „Was?“ Nickis Mund klappt hörbar wieder zu.
    „Was tue ich dann hier?“, seine Augen verdunkeln sich, er ist wütend.
    „Du wirst uns ungesehen bis in die Stadt bringen, dann werden wir Josh suchen und wieder verschwinden. Das ist alles.“
    Totenstille herrscht in der kleinen Küche, ich wage es nicht, an irgendetwas zu denken, ich bin einfach nur entsetzt.
    Nicki findet seine Stimme wieder. „Du kannst doch nicht die Stadt in Moritus Händen lassen. Du kannst doch nicht nur einen retten und die restlichen ihrem Verderben aussetzen.“ Seine Augen funkeln wütend.
    „Doch, das kann ich, und das werde ich auch.“ Ansgar presst die Lippen aufeinander.
    Nicki starrt vor sich hin.
    Ansgar, schicke ich ihm vorsichtig in Gedanken, Ansgar, was hast du vor?
    Das hast du dochsoeben gehört. Seine Stimme in meinem Kopf klingt wütend.
    Ansgar, das kannst du doch nicht tun. Nicki hat recht, du kannst nicht die Stadt dem Teufel überlassen, und nur einen retten. Nicht mal Josh würde das wollen.
    Wir holen Josh da raus und fertig.
    „Warum?“ Ich habe es gewusst, in meiner Stimme klingt die Verzweiflung, ich hätte besser weiter in Gedanken mit ihm gesprochen, aber es ist zu spät.
    „Warum tust du das?“
    Beide sehen mich etwas erschrocken an.
    „Ich habe noch mehr Freunde, als nur Josh. Meine Eltern leben in der Nähe, Freunde – menschliche – von früher, habe ich in der Stadt wohnen. Freunde von Josh, die ich auch kenne – jede Menge Bekannte. Die … die kannst du nicht alle hängen lassen.“
    Meine Stimme wird laut und schrill.
    „Verdammt, es ist auch meine Stadt, ich will nicht, dass irgendein dahergelaufener Vampir sie in Schutt und Asche legt – nur weil es ihm gerade so passt.“
    Ich funkele Ansgar wütend an – ich bin wütend, so wütend, wie schon lange nicht mehr.
    Plötzlich spüre ich, dass ich hier raus muss, ich hätte sonst die Einrichtung zerlegt, oder sonst etwas Schlimmes gemacht, ich muss hier raus.
    Ich gehe zur Türe und reiße sie auf – ich komme nur einen Schritt weit, über die Schwelle, da hat Ansgar mich gepackt und hält mich eisern fest.
    „Was ist, wo willst du hin, Natascha?“, flüstert er.
    „Lass mich los, ich muss kurz alleine sein. Ich … ich bin zu wütend, um jetzt mit dir zu reden. Lass mich gehen, bitte. Ich bin gleich wieder da.“
    Er lässt mich wirklich los und ich stürme die Treppen hinunter, ohne mich umzusehen.

 
    Grabgeflüster
    Wieder einmal stehe ich auf den Zinnen der Stadtmauer und lasse mir den Wind über die kalte Haut wehen.
    Ich stehe schon ein paar Stunden hier, ganz still, kein Muskel rührt sich, ich atme nicht, ich denke nur.
    Auch wenn es nicht meine Stadt ist – entscheidend ist nur die Höhe – selbst die Luft hier ist anders, würziger, besser – irgendwie. Aber es ist nicht mein wahres Zuhause. Aber im Moment ist es mir egal, es ist eine Stadtmauer, in welcher Stadt, in welchem Land sie steht ist nebensächlich – nur die Höhe zählt für mich.
    Eben war ich noch so wütend auf Ansgar, dass ich ihn hätte umbringen können. Darum bin ich auch geflüchtet, hierhin

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