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Unsterbliche Gefährten - das böse Blut

Unsterbliche Gefährten - das böse Blut

Titel: Unsterbliche Gefährten - das böse Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chrissi Schröder
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Ansgar.“
    Er blickt mich an, der glutrote Ring pulsiert heftig.
    „Es ist auch nicht nötig, dass du das weißt. Und jetzt leise, wir sind gleich wieder am Wagen.“
    Ansgar geht weiter, ich schicke ihm meine Gedanken. Warum hast du mir nichts davon erzählt, wie sieht das Pfand denn aus, oder welches Opfer verlangt sie denn?
    In meinem Kopf bleibt es still, völlige Ruhe ist eingekehrt, er spricht nicht mehr mit mir.
    Wir stehen vor der Garage, in der unser Bentley geparkt ist, Ansgar stößt einen leisen Pfiff aus – es ist vielmehr ein Zischen, wie das einer Schlange. Um die Ecke der Garage linst Nicki und blickt uns grinsend an.
    „Da seit ihr ja wieder“, mit einem Blick auf Josh fügt er hinzu, „und ihr habt ihn gefunden. Gut.“
    Ansgar stellt die beiden einander vor und sie reichen sich die Hände. Wir vier stehen etwas befangen vor der Garage und niemand sagt ein Wort.
    Nicki bricht das Schweigen. „Was machen wir jetzt?“
    Sofort antwortet Ansgar ihm:
    „Wir fahren nach Hause – auf der Stelle.“
    „Nein“, rufe ich, „ich werde Dennis suchen und ihn erledigen – das hätte ich bei seiner Geburt schon machen sollen. Aber damals wusste ich noch nicht, was ich heute weiß. Somit werde ich diesen Fehler korrigieren. Jetzt und hier.“
    Ich presse die Lippen zusammen, es ist mein voller ernst und mir ist es im Moment auch egal, wenn keiner von den anderen mitkommt. Ich würde mich meinem missratenen Sohn auch alleine in den Weg stellen.
    Nicki grinst über das ganze Gesicht. „Ich schließe mich dir an.“
    Ich lächle kurz zurück und bin erleichtert. Wir sehen alle Josh an, sein Blick schießt zwischen uns hin und her.
    „Was gedenkst du zu tun?“ Ansgars Stimme ist kalt.
    „Mors certa, hora incerta“, sagt Josh langsam und lässt Ansgar dabei nicht aus den Augen.
    „Der Tod ist gewiss, ungewiss ist seine Stunde, Ansgar. Ich kann und will nicht dabei zusehen, wie eine wildgewordene Bestie meine Stadt und meine Freunde niedermäht. Ich bin es mir schuldig, ich bin es den anderen schuldig.“
    Er tritt ein Stück näher an Ansgar heran und blickt ihm pfeilgerade in die Augen.
    „Ansgar, ich bin es meiner verfluchten Seele schuldig.“
    „Deine Seele wird noch verfluchter sein – hinterher.“ Ansgar presst die Lippen aufeinander und wendet sich um, er will gehen. Ich schieße vor und packe ihn am Arm, er hält an.
    Ansgar, schicke ich ihm in Gedanken, wo willst du hin, komm doch mit uns.
    Er dreht sich nicht um, steht nur mit dem Rücken zu mir und starrt vor sich auf den Boden. Ein paar Sekunden bleibt es still in meinem Kopf, ich denke schon darüber nach, ob ich meine Frage laut aussprechen soll, da höre ich ihn.
    Du weißt, warum ich nicht mit euch gehe. Du weißt es genau. Ich habe dir gesagt, dass ich meinen Entschluss nicht ändern werde. Es tut mir leid.
    Ansgar, ich … ich kann es einfach nicht glauben, das du bereit bist, all die anderen, deine Stadt und auch den hohen Rat, im Stich zu lassen – für … für deine Seele.
    Ich starre ihn an, starre auf seinen Rücken und kann es wirklich nicht begreifen. Insgeheim habe ich geglaubt – nein gehofft, das, wenn Ansgar erst mal hier ist, doch noch weiter macht, das er es nicht übers Herz bringen würde alles hinzuschmeißen – ich habe mich geirrt, schwer getäuscht.
    Nichts ist mir wichtiger , höre ich seine Stimme in mir und sie klingt kalt, – als meine Seele. Noch nicht einmal … du.
    Ich reiße meine Augen auf und lasse seinen Arm los. In meinem Kopf ist eine dumpfe Leere eingetreten, ich kann nichts mehr denken.
    Langsam dreht sich Ansgar um und blickt mich an. In meinem Kopf ist alles nur noch leer und dunkel, so erstaunt es mich nicht sonderlich, das seine Augen das gleiche wiederspiegeln.
    Sie sind erneut nur schwarze, glanzlose Teller, ohne Tiefe, ohne Feuer. Wie damals im Gefängnis des hohen Rates – da gab es auch nur noch diese Schwärze und Leere. Diese innere Dunkelheit.
    Es tut mir leid, Natascha, höre ich ihn ein weiteres Mal in mir flüstern.
    „Das glaube ich dir nicht“, sage ich kalt zu ihm, „du bist der, der du bist, und im Moment bist du ein verfluchter Bastard.“
    Er senkt seinen Blick.
    „Ja, du hast vermutlich recht. Aber es wird nichts ändern können. Auf bald“, er wendet sich wieder um – er will wirklich gehen.
    „Das weiß ich noch nicht“, sage ich zu ihm, sein Kopf ruckt herum und er starrt mich an – starrt mich mit diesen schwarzen, glanzlosen Tellern an.
    Bitte,

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