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Unsterbliche Gefährten - das böse Blut

Unsterbliche Gefährten - das böse Blut

Titel: Unsterbliche Gefährten - das böse Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chrissi Schröder
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das Orakel würde ein Pfand oder ein Opfer für die Befragung verlangen – was genau meinst du damit?“
    Joshs Grinsen erstirbt in seinem Gesicht.
    „Ansgar hat dir nichts darüber gesagt?“, fragt er leise.
    „Nein, Josh, sonst würde ich es nicht erwähnen.“
    Er holt tief Luft.„Ds Orakel verlangt eine Seele. Für so wichtige und bedeutende Informationen … eine Vampirseele. Eine gute Seele, die es als Pfand betrachtet – bis sie von einer anderen Seele abgelöst wird. Solange wird das Orakel die Vampirseele als Pfand behalten und wahrscheinlich entsetzlichen Qualen aussetzen. Maria ist … böse, sie ist gemeingefährlich und … ja, einfach böse.“
    Eine gute Vampirseele – was, wenn Ansgar jetzt vorhat … schnell frage ich Josh: „Bekommt sie oft Vampirseelen, oder bleiben sie lange als … als Pfand dort?“
    „Zu Maria geht kaum noch einer – so bleiben die Seelen lange Zeit bei ihr. Aber es gibt auch noch einen anderen Weg. Sie kann auch ein Opfer verlangen, dann muss es eine böse Vampirseele sein – die bleibt allerdings bis in alle Ewigkeiten bei ihr.“
    Josh grinst hämisch. „Und die Ewigkeit kann echt lang werden.“
    „Bestimmt Maria die Bezahlung selbst oder kann man frei wählen, Opfer oder Pfand?“
    „Die Bezahlung bestimmt das Orakel – und meines Wissen gibt es da auch keine Diskussionen drüber. Hat sie euch bei eurem Weggang nichts gesagt?“
    Ich rufe mir kurz die Situation ins Gedächtnis zurück.
    „Sie hat nur zu Ansgar gesagt, dann komm das nächste Mal alleine.“ Welches nächste Mal hat sie bloß gemeint, frage ich mich gerade.
    „Dann hat sie seine gute Vampirseele als Pfand gewählt.“ Josh presst die Lippen aufeinander.
    Ich starre vor mich hin und überlege, dann blicke ich Josh entschlossen an.
    „Nun gut, so sei es, aber ich werde ihr eine Seele anbieten, die sie niemals abschlagen kann. Im Tausch – ein Opfer für das Pfand.“
    Josh sieht verständnislos aus.
    „Wen?“, fragt er knapp.
    „Moritus’ Seele – die Seele eines vom Teufel erschaffenen Vampirs – sie wäre verrückt, wenn sie den Handel abschlagen würde.“
    Josh grinst über das ganze Gesicht. „Das könnte klappen.“
    Er setzt sich neben mich auf das Bett, legt seinen Arm um meine Schultern und zieht mich zu sich heran. Wie immer vergräbt er seine Nase in meinen Haaren.
    „Hmm, wie ich deinen Duft vermisst habe, meine Süße. Du hast mir so sehr gefehlt, die ganzen Monate.“ Ich lehne meinen Kopf an seine Schulter und schließe die Augen.
    „Du hast mir auch gefehlt, Josh. Es … es tut mir leid, das ich einfach so geflüchtet bin, ohne ein Wort der Erklärung.“
    Josh küsst mich aufs Haar.
    „Es ist schon gut, meine Süße, ich habe dich besser verstanden als du denkst. Es war richtig, was du getan hast. Vielleicht nicht gerade der richtige Zeitpunkt, oder der richtige Ort …“
    Josh lacht kurz auf. „Ganz bestimmt nicht der richtige Ort. Aber dein Handeln, das war richtig – und nur das zählt.“
    Erneut küsst er mich aufs Haar.
    „Wenn wir Moritus töten und den hohen Rat befreien, muss Alarich das Urteil aufheben. Du könntest wieder hier in der Stadt wohnen, bei … deinen Freunden.“
    Ich lächele. „Ja, das wäre schön“, murmele ich, immer noch an seine Schulter gelehnt. „Das wäre wirklich schön“, ich seufze kurz.
    Josh schiebt mich von sich weg und blickt mir in die Augen.
    „Aber zuerst müssen wir noch den Stein ausfindig machen und Dennis. Am besten, wir warten bis Mitternacht und gehen dann zu den Gewölben. Bis dahin habe ich auch ein paar Freunde von mir auf die Beine gestellt.“
    „Sollen wir hier warten, oder lieber im Wagen?“, falls Ansgar es sich doch noch anders überlegt und zurückkommt, setze ich in Gedanken hinzu.
    Josh scheint einen Moment nachzudenken.
    „Ich glaube es ist besser, wenn ihr im Wagen wartet. Ich möchte Jeanie nicht unnötig einer Gefahr aussetzen.“
    Er sieht mich prüfend an. „Schaffst du es ein paar Stunden, mit Nicki alleine im Wagen zu sitzen, ohne ihn dermaßen zu verärgern, dass er dich umbringt?“
    „Nimm ihn doch einfach mit“, sage ich schlicht und freue mich schon insgeheim auf ein paar Stunden nur mit mir alleine – mit mir und meinen Gedanken – und mit dem Wind.
    Josh runzelt die Stirn. „Du hast eigentlich recht, aber ich möchte dich nicht gerne alleine lassen.“
    Seine Arme schießen plötzlich vor und er hält mich eisern fest.
    „Du hast doch keine Dummheiten vor, oder?“

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