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Unsterbliche Gefährten - das böse Blut

Unsterbliche Gefährten - das böse Blut

Titel: Unsterbliche Gefährten - das böse Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chrissi Schröder
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oben.
    Statt einer Antwort nimmt er wieder meine Hand, legt sie in seine warme und bedeckt sie mit seiner anderen.
    Die Sonne ist eben aufgegangen und schenkt uns einen perfekten Sonnenaufgang.
    So fahren wir weiter unserem Ziel entgegen.
    Ich weiß nicht, was mich heute noch alles erwartet, wie dieser Tag enden wird, aber ich weiß eines:
    Bis hierhin hat es sich schon mal gelohnt.
    Es ist nun nicht mehr weit. Langsam werde ich ein bisschen unruhig, ich war seit meiner Verwandlung und meinem tragischen Tod nicht mehr hier. Den Weg kenne ich noch genau. Es sind nur noch zwei Straßen, allesamt ungepflastert und staubig, dann in einen holperigen Weg einbiegen und das 3. Haus.
    Ich hänge meinen Gedanken nach – das ist der Grund, warum Justin sie zuerst sieht. Vielleicht hätte alles ein anders Ende genommen, wenn ich nicht so eine Träumerin wäre – wer weiß das schon.
    Vor mir, mitten auf der staubigen Straße stehen zwei Gestalten, zwei Vampire, Thomas und Elisabeth. Beide haben ihre Fäuste in die Seite gestemmt und fixieren uns wütend und … hungrig.
    Bei einem Menschen würde man instinktiv versuchen auszuweichen. Aber diese beiden da, sind schon tot. Das einzige, das passieren wird, ist, das ich mir den Lack an meinem Mustang verkratze.
    Meine Hände umfassen das Lenkrad noch ein wenig fester, die Knöchel treten weiß hervor. Mein Mund ist zu einer harten Linie gepresst. Neben mir krallt sich Justin an seinem Sitz fest und stößt ein erschrecktes Keuchen aus. Ohne den Kopf zu wenden flüstere ich ihm zu:
    „Schnall dich ab. Wenn ich den Wagen wende, springst du raus und läufst weg. Versteck dich, ich werde dich schon finden.“ Ein kurzer Blick zu ihm – hat er mich verstanden? Er löst seinen Gurt, ich fahre weiter genau auf die beiden Vampire zu. Kurz bevor der Aufschlag erfolgen müsste, sehe ich nur Beine fliegen. Sie sind über meinen Mustang gesprungen, das war zu erwarten.
    Ich fahre ein Stück weiter, ziehe die Handbremse und mache so eine halbe Drehung.
    „Jetzt, raus hier“, flüstere ich Justin zu. Er springt aus dem Auto. Kaum das sein Körper den Boden berührt, ist er auch schon wieder auf den Beinen und rennt geduckt in den Wald neben uns. Durch den Schwung der Drehung schließt sich die Tür von selber wieder. Ich gebe Gas, lasse die Kupplung kommen, trete aber weiterhin fest auf die Bremse. Eine riesige Staubwolke breitet sich hinter meinen durchdrehenden Rädern aus. Kleine Steine und Dreck werden nach hinten geschleudert. Ich hoffe, so Justin, ein wenig Deckung zu verschaffen.
    Ich vollende die Drehung und stehe den Vampiren gegenüber. Wieder fahre ich genau auf sie zu. Ich überlege kurz ob sie Justins Flucht bemerkt haben, oder ob sie denken, er kauert ängstlich im Fußraum. Haben sie die Zeit seinen Geruch zu suchen?
    Beide kommen auf mich zugerannt, mein Blick geht schnell zwischen Thomas und Elisabeth hin und her.
    „Sie oder Er, Sie oder Er, Sie oder Er?“ Ich kann mich nicht entscheiden, wen ich von beiden überfahren soll. Da sehe ich, wie Thomas Elisabeth ein kurzes Zeichen in Richtung Wald gibt. Sie haben Justins Rückzug also bemerkt. Meine Entscheidung ist gefallen, ich reiße das Lenkrad herum und eine Sekunde später schlägt Elisabeths Körper wie eine Bombe in meinen Wagen ein. Sie hat einen Moment nicht aufgepasst und nach Thomas’ Zeichen den Blick kurz auf den Wald gerichtet. Ich hüpfe auf und ab in meinem Sitz, als ich Elisabeth überrolle. Ich kann mir unmöglich ein Lachen verkneifen und merke, wie mein ganzes Gesicht vor Freude strahlt.
    Natürlich habe ich sie damit nicht vernichtet, dazu gehört schon ein wenig mehr. Dazu müsste sie ihren Kopf verlieren. Im wahrsten Sinne, des Wortes.
    Im Rückspiegel sehe ich sie auch schon wieder aufstehen. Thomas ist bei ihr, packt sie am Arm und redet scheinbar auf sie ein. Sie schüttelt kurz den Kopf und rennt dann in die Richtung, in der Justin im Wald verschwunden ist.
    Ich vollführe erneut eine Drehung mit dem Wagen und stehe Thomas alleine gegenüber. Ich überlege, wie ich weiter vorgehen soll.
    Ich stelle den Motor ab und steige aus. Immer Thomas im Blick, der etwa hundert Meter von mir entfernt steht und mich lauernd beobachtet.
    Langsam gehe ich zum Kofferraum, öffne ihn und hole meine Machete heraus.
    Ich habe sie vor ein paar Jahren von Frank geschenkt bekommen. Er hat sie seinerzeit von einem der kubanischen Sklaven erhalten, um mit ihnen bei den Aufständen in den Zuckerkolonien zu kämpfen. Das

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