Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Unsterbliche Gefährten - das böse Blut

Unsterbliche Gefährten - das böse Blut

Titel: Unsterbliche Gefährten - das böse Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chrissi Schröder
Vom Netzwerk:
dir den Kopf ab wütend.“
    Justin verzieht den Mund zu einem Lächeln.
    „Es tut mir sehr, sehr leid. Ich werde den Schaden natürlich ersetzen.“ Er nimmt meine Hand und küsst mir auf die Innenseite. Er küsst jede meiner Fingerspitzen, sofort steht meine Hand in Flammen. Mit jeder Berührung seiner kalten Lippen schwindet mein Misstrauen immer mehr. Am Ende schließe ich die Augen und habe den Vorfall schon fast vergessen. Er rückt näher zu mir und sein Mund berührt meinen Hals. Er streicht mit den Lippen hoch bis zu meinem Ohr und langsam wieder runter. Dann beißt er mir ganz leicht in den Hals.
    Eine Stimme in mir brüllt laut und knurrend . „Vorsicht!“
    Vor Schreck schreie ich kurz auf. Meine Arme wirbeln herum, wehren Justin ab. Ich hatte einen kurzen Moment wirkliche Todesangst.
    Mein Atem geht schneller, meine Augen sind schreckensgeweitet.
    Justin blickt mich erstaunt an. „Was ist?“
    „Nichts.“ Lüge ich.
    „Alles in Ordnung, lass uns einfach weiterfahren. Okay?“ Justin lehnt sich wieder in seinen Sitz und starrt vor sich hin.
    Ich versuche mich zu beruhigen, atme prustend aus und starte den Mustang. Meine Hände zittern leicht.
    Was ist bloß hier los, frage ich mich. Seit wann höre ich denn Stimmen? Seit wann habe ich Angst vor Justin? Ich werfe ihm einen kurzen Seitenblick zu, er starrt nachdenklich vor sich hin. In welchen miesen Horrorfilm bin ich hier geraten?
    Hat Josh am Ende mal wieder recht behalten? Kann bei einer schnellen Verwandlung einfach nichts Gutes herauskommen? Ich will es nicht wahrhaben, ich will es einfach nicht.
    Während die Reifen unter mir schnell dahin rollen, rede ich mir unermüdlich ein, das eben nichts passiert ist, das Justin nur ein bisschen überreagiert hat, nur ein wenig ausgeflippt ist. Ich wiederhole die Worte so lange in mir drin, bis sie glaubwürdig klingen, bis ich sie selber glaube.
    Wir sind fast am Ziel, ich muss nur noch in einen kleinen Waldweg einbiegen, der mich einen Kilometer in den Wald führt, und wir sind an Franks Landhaus angekommen.
    Ich bin ein wenig nervös, starre auf den Waldweg vor mir. Ich suche nach dicken Ästen, die meinem Mustang den Weg versperren könnten.
    Plötzlich schreit eine Stimme wieder „Vorsicht!“ Ich reiße den Kopf herum, aber es ist zu spät.
    Der Jeep kommt zwischen den Bäumen hervorgeschossen wie ein wütender Bär. Er rammt mit seinem Bullenfänger die Seite meines Wagens. Justin schreit kurz auf. Es kracht fürchterlich, der Mustang steht kurzzeitig nur auf zwei Räder. Dann schleudern wir auch schon auf die Bäume zu. Ich bremse kurz und reiße dann das Lenkrad herum. Wir stehen quer auf dem Waldweg. Der schwarze Jeep bleibt seitlich zu uns, in ein paar Metern Entfernung.
    Justin und ich blicken aus dem zerstörten Seitenfenster auf diesen mörderisch großen Pritschenwagen. Ich kenne das Auto, es ist Franks Jeep Gladiator . Ein enormes Teil von einem Wagen.
    Hinter der Beifahrerscheibe grinst Dennis mich spöttisch an. Frank lehnt sich von der Fahrerseite her zu ihm rüber und winkt uns kurz zu. Dann gibt er Gas, lässt die Hinterreifen Dreck schleudern und fährt in Richtung Landstraße davon. Ich fahre einen kleinen Bogen und mache mich auf, sie zu verfolgen.
    „Ich glaub, ich spinne“, regt sich Justin neben mir auf. 
    „Der wollte uns umbringen“, er schüttelt seinen Kopf.
    Ich habe keine Angst verspürt, ich habe mich daran gewöhnt, dass ich – fast – nicht sterben kann.
    Ich sehe Dennis’ Gesichtsausdruck noch vor mir, und bin entsetzt darüber, wie kalt seine Augen gewirkt haben, und dann sein spöttisches Lächeln.
    Ein entsetzlicher Verdacht keimt in mir hoch, ich unterdrücke den Gedanken schnell und konzentriere mich nur auf die Verfolgung von Franks Jeep.
    Mittlerweile ist er, ohne langsamer zu werden, auf die Landstraße abgebogen und prescht in südlicher Richtung davon. Ich gebe Gas, der Motor brüllt und knurrt unter mir. Ich biege auch auf die Landstraße ein – Aber sie sind weg. Kein Jeep ist mehr zu sehen, obwohl die Straße hier schnurgerade ist. Ich blicke verdutzt, so schnell ist der Jeep auch wieder nicht, Frank muss also irgendwo abgebogen sein.
    „Wo sind sie denn bloß hin?“, fragt mich Justin.
    „Ich weiß es nicht“, sage ich leise und überlege wieder. Langsam fahre ich die Straße entlang. Es gibt hier alle paar hundert Meter einen schmalen Weg, der in den Wald hineinführt. Welchen haben die Beiden nur genommen? Plötzlich sehe ich breite

Weitere Kostenlose Bücher