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Unsterbliche Gefährten - das böse Blut

Unsterbliche Gefährten - das böse Blut

Titel: Unsterbliche Gefährten - das böse Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chrissi Schröder
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Brust.
    „Du riechst immer noch genau so verführerisch. Aber …“ Er zögert kurz.
    „Aber?“, frage ich zurück. Josh holt kurz Luft.
    „Aber irgendwas ist anders an dir. Ich kann es noch nicht erfassen, aber … ich werde es schon noch herausfinden.“
    Er kommt wieder einen Schritt auf mich zu und legt mir locker seine Arme auf die Schultern.
    „So, meine Süße, jetzt will ich alles hören, was in den letzten paar Tagen passiert ist. Vor allem interessiert mich, wie dieser Blutsack da drinnen“, er nickt kurz mit seinem Kopf in Richtung Türe, die in seinen Laden führt, „sich so schnell in einen Vampir verwandeln konnte.“
    Ich hole tief Luft und erzähle ihm alles, fast alles. Bestimmte pikante Details lasse ich unter den Tisch fallen, aber im Prinzip breite ich die letzten Tage genau vor ihm aus. Ich erzähle von der abgeblasenen Jagd, wie wir hinterher Frank in Justins Wohnung getroffen haben, wobei ich die kurze gefährliche Versuchung einfach übergehe. Ich erzähle von Franks Versuch Justin soweit zu verletzen, um mich aus dem Weg zu räumen, von meinem Auftrag und um wen es sich dabei handelt. Von unserer Fahrt zu meinem früheren Zuhause, der Kampf mit Thomas und Elisabeth. Erkläre ihm, wie ich den sterbenden Justin verwandelt habe.
    Berichte weiter von Justins Tat an Ralph und auch von den vier brennenden Jungs in der schäbigen Gegend. Als ich geendet habe, blickt mich Josh immer noch an.
    „Er scheint ja kein böser Junge geworden zu sein.“
    „Nein, er ist eigentlich immer noch genau so, wie sonst auch.“
    „An deiner Stelle, würde ich ihn im Auge behalten. Die schnelle Verwandlung ist immer mit Risiken verbunden. Du weißt das doch.“
    „Er ist kein Monster“, antworte ich Josh trotzig, „es war viel Gutes in ihm und das ist es jetzt auch noch.“
    In Joshs Augen blitzt es plötzlich auf.
    „Jetzt weiß ich, was mit dir nicht stimmt, warum alles so anders ist. Du bist in den Kerl verliebt, … total verknallt.“
    Ich rolle die Augen zu Decke und blicke zu Seite. Wenn ich gekonnt hätte, wäre ich wahrscheinlich zusätzlich noch knallrot im Gesicht geworden.
    Ich befreie mich aus seinen Armen.
    „Nun weißt du ja alles, ich … wir müssen jetzt weiter, ich muss die Leiche noch entsorgen, bevor sie zum Himmel stinkt. Außerdem muss ich Frank und Dennis finden. Ich habe noch viel vor. Also, danke schön fürs Zuhören, und wir sehen uns.“ Ich löse mich von der Wand und will mich auf, in Richtung Türe machen.
    Joshs Arm schnellt vor und packt mich, ich halte an. Er steht jetzt hinter mir, eng an meinen Rücken gelehnt. An beiden Oberarmen hält er mich eisern fest. Ich schaue über die Schulter, ich will wissen, was er vorhat.
    „Josh, was ist … lass mich los.“ Statt einer Antwort streicht er mit seiner Nase und den Lippen seitlich an meinem Hals hoch. Er küsst mich hinter das Ohr. Ich kann gerade noch ein Stöhnen zurückhalten.
    „Sag mir, dass du das nicht schön findest. Sag mir, dass du keine Lust empfindest. Sag mir, dass du diesen Kerl liebst, mich aber nicht.“ Aus Joshs Körper erklingt ein kurzes drohendes Knurren. „Sag es mir.“ Seine Stimme ist drängend.
    Ich hole tief Luft. „Ich liebe dich nicht. Lass mich jetzt bitte los.“ Ich spüre, wie seine Hände meine Arme kurz noch fester umfassen, härter zupacken. Dann wird sein Griff wieder locker, schließlich lässt er mich ganz los.
    Ich schließe die Augen und atme einmal tief durch. Warum nur ist alles immer so kompliziert?
    „Danke schön. Bis bald, Josh.“
    Wieder versuche ich zu gehen, zum dritten Mal heute schon. Erneut hält er mich zurück.
    „Natascha, bitte warte.“ Seine Finger streifen nur kurz meine Schulter.
    „Hol den Kerl bitte aus deinem Kofferraum, wir bringen ihn hier in den Keller. Ich werde sehen, wie ich ihn los werde.“ Erleichterung ist das einzige, das ich spüre.
    „Danke, ich stehe tief in deiner Schuld.“
    „Ich weiß. Ich komme bei Gelegenheit darauf zurück.“
    Ich drehe mich um und blicke ihm fragend in die Augen. Er grinst mich nur an. Dann schubst er mich kurz in den Rücken.
    „Los mach schon, gleich ist es zu belebt draußen.“
    Ich öffne die Türe und betrete den Laden wieder.
    Justin sitzt im Sessel und liest ein Buch. Es ist ein Roman über Vampire. Die üblichen Schauergeschichten über uns, von verbrennender Sonne, die Unverträglichkeit von Silber, das Unvermögen ein kirchliches Kreuz anzufassen, die Vernichtung durch Weihwasser und durch

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