Unsterbliche Gefährten - das böse Blut
öffnet Ansgar eine Türe und wir stehen in Joshs Schlafzimmer. Jedenfalls denke ich, das es das Schlafzimmer von Josh ist, nur weiß ich nicht, was er damit will, da er genauso wie alle anderen Vampire nicht schläft.
Keine Sorge, es ist nur sein Gästezimmer. Ansgars Stimme klingt amüsiert. Dann wirft er mich auf das weiche Doppelbett, ich versinke fast in der Daunendecke.
Ich federe noch ein bisschen auf und ab, da liegt Ansgar auch schon neben mir, zieht mich zu sich heran, umarmt mich mit einem Arm und blickt zur Decke.
Ich liege auf seiner Schulter, nur wenige Zentimeter von seinem Hals entfernt, starre auf seine reine, weiße Haut und sehe das Blut darunter pulsieren. Ich ziehe die Luft durch die Nase ein, dann erinnere ich mich, das er ja nach nichts riecht – Außer, man küsst ihn, dann ist sein Geruch überwältigend. Vielleicht, wenn ich ganz nah herangehe, vielleicht rieche ich dann doch etwas.
Ich rücke ein bisschen näher zu ihm. Er starrt weiterhin zur Decke, legt nur seinen Arm etwas enger um mich herum. Ich bin ganz nah bei ihm und an seinem Hals, ich höre das Blut unter der Haut rauschen, ich schließe meine Augen und bewege meinen Kopf noch näher zu ihm hin. Meine Lippen berühren ganz leicht seinen Hals, ich küsse ihn auf die kalte Haut.
Lust durch schießt mich – umso mehr noch, als ich ihn aufstöhnen höre. Ich fahre mit den Lippen über seinen Hals, spüre die Muskeln darunter zucken, höre sein Blut noch schneller rauschen. Sein Arm zieht mich näher zu sich hin, dann dreht er sich blitzschnell auf die Seite und sieht mich an. Blickt mich an, mit diesen hungrigen Augen, in denen das Feuer lodert und die braune Farbe sich träge im Kreis dreht, der Rand pulsiert heftig.
Plötzlich fühle ich seine Lippen auf meinen, ich stöhne auf und umarme ihn, dränge mich noch näher zu ihm hin.
Da ist er wieder, dieser köstliche Duft, tief sauge ich ihn in mich ein. Seine Hände sind überall auf meinem Körper, er wühlt in meinen Haaren, streicht über meinen Rücken, krallt die Finger in mein Fleisch und scheint mich nie wieder loslassen zu wollen.
Es ist ein zu schönes Gefühl, ein reines Gefühl – nur die pure Lust zu verspüren, ohne schmerzliche Gefühle. Ich lasse mich einfach fallen, genieße seine Berührungen, seine Küsse, seinen Geruch, ohne an irgendetwas dabei zu denken. Mein ganzer Körper – auch mein Kopf – sind nur erfüllt mit Lust. Ich lasse es zu, nur zu gerne.
Er dreht mich plötzlich herum und liegt auf mir, unsere Hände sind ineinander verschränkt. Seine Lippen lösen sich von meinen, aber nur um meine Wangen, mein Ohr und meinen Hals zu küssen und zu streicheln.
Er atmet schneller, sein Blut rauscht in einem irren Tempo durch seinen Körper, ich kann es hören – auch mein eigenes Blut kann ich hören. Er stöhnt kurz an meinem Ohr und pustet dabei seinen kalten Atem auf meine Haut.
Ein unheimlicher Schauer jagt durch meinen Körper, ich stöhne laut auf.
Plötzlich höre ich wieder seine Stimme in meinem Kopf:
Du weißt, dass dieses hier nicht sein darf.
Ja, ich weiß, mach bitte weiter, ich ziehe ihm meine Fingernägel über den Rücken nach unten. Er wirft den Kopf in den Nacken, bäumt sich auf und ich sehe seine Zähne blitzen – sie sind lang und spitz. Dann höre ich sein Stöhnen, ein Knurren – ein anderes Knurren wie ich es von ihm kenne, eher wie ein Löwengebrüll.
Ganz plötzlich steht er vor dem Bett.
Ich spüre kurz noch seinen festen, harten Körper auf mir, dann ist auch das Gefühl weg.
Er blickt mich mit zusammengekniffenen Augen an.
Nochmals … sein Atem geht viel zu schnell, du weißt, dass dies hier nicht sein darf. Erklingt es in meinem Kopf und seine Stimme ist wütend.
Ich atme prustend aus und drehe mich auf die Seite. Ich will ihm keine Antwort geben, noch nicht einmal eine denken.
„Ich soll mich ausruhen, hast du eben noch gesagt. Das werde ich jetzt auch tun.“ Ich ziehe die zerwühlte Decke über mich und beschließe ihn zu ignorieren. Ich schließe genervt die Augen und versuche an nichts zu denken. Versuche meine Gefühle zu beruhigen, unter Kontrolle zu bekommen. Das Bett bewegt sich leicht, er legt sich zu mir – auf die Decke – nicht so nah wie eben noch. Trotzdem kann ich ihn spüren und ein Schaudern durchläuft mich wieder. Sofort rückt er ein wenig ab von mir.
„Verzeih mir“, flüstert er, „ich wollte nicht so weit gehen. Ich … ich hätte mich nicht mehr lange beherrschen können. Es
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