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Unsterbliche Gefährten - das böse Blut

Unsterbliche Gefährten - das böse Blut

Titel: Unsterbliche Gefährten - das böse Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chrissi Schröder
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tut mir wirklich leid.“ Er schluckt kurz, „Bitte …“
    Da gibt es nichts zu verzeihen, ich schicke ihm meine Antwort in Gedanken, ich habe keine Lust zu reden, meine Stimme würde mich verraten. Immer noch brennt mein ganzer Körper, eine kleine Berührung von ihm würde mein Feuer neu entfachen, es wieder auflodern, mich lichterloh brennen lassen und dann könnte ich mich wahrscheinlich nicht mehr beherrschen.
    Da gibt es nichts zu verzeihen, denke ich nochmals, du hast wahrscheinlich recht.
    Er berührt ganz leicht meine Schulter unter der Decke.
    Danke, lass uns jetzt ein bisschen ausruhen.
    Er legt locker seinen Arm um meine Mitte, das kann ich aushalten.
    So in die Decke geschmiegt erwarte ich die rote Wolke der Erinnerungen, vielleicht kann ich die letzten Minuten noch einmal erleben – in meiner Phantasie.
    Ich wünsche es mir.

 
    Der Köder
    Ich reiße erschreckt meine Augen auf, es klopft an die Türe.
    Ich spüre, wie Ansgar aufsteht und zur Türe geht, leise öffnet er sie und zieht sie hinter sich genauso lautlos wieder zu. Stimmengemurmel ist zu hören – Joshs Stimme wütend und eindringlich, Ansgars beruhigend und beschwichtigend
    Ich verdrehe die Augen zu Decke – Josh, mein Aufpasser, er stellt sich an wie mein Vater. Ich grinse in mich hinein, ich kann ihm ruhigen Gewissen sagen: Es ist nichts passiert, Daddy.
    Die Türe geht wieder auf, Ansgar schlüpft hindurch und legt sich zu mir. Ich brumme ein bisschen, als er seinen Arm um mich legt und mich aufs Ohr küsst.
    „Steh auf, Josh will mit uns reden.“
    Nein, ich hab gerade so schön geträumt, antworte ich in Gedanken.
    Du kannst nicht träumen, schon vergessen?, er küsst mich erneut aufs Ohr.
    „Es war eine Mischung aus Erinnerung und Wunschträumen – willst du sie sehen?“, flüstere ich verführerisch.
    „Ja, zeig sie mir“, haucht er in mein Ohr. Ich schließe die Augen und erinnere mich in Gedanken wieder an den Traum von eben. Es war ein Gemisch aus der Erinnerung – wie wir zwei übereinander hergefallen sind – und einem Wunschtraum, der nicht mit seinem Rückzug endet.
    Am Ende atmen wir beide ein bisschen schneller und ich spüre, wie er näher an mich heranrücken will. Diesmal beende ich die Sache und stehe einfach auf.
    Miststück , höre ich ihn in Gedanken, aber er grinst mich an.
    Ego sum, qui sum, schicke ich zurück und lächle ebenfalls.
    Ich gehe aus dem Zimmer und durch die Kellertüre wieder in den Buchladen.
    Josh steht wie immer hinter seinem Tresen, er blickt mich nicht sehr freundlich an.
    Vor ihm steht ein gut gefülltes Glas mit warmem Blut, ich starre drauf und kann nichts dafür, aber mir läuft das Wasser im Mund zusammen. Langsam schiebt Josh es in meine Richtung. „Nimm ruhig.“
    „Danke, Josh.“ Ich stürze das Blut herunter und fühle mich fast augenblicklich gut – richtig gut.
    „Das habe ich gebraucht.“ Ich stelle das Glas wieder ab und schließe kurz die Augen.
    „Das ist wohl nicht das einzige, das du brauchst“, knurrt Josh. Ich öffne meine Augen wieder und sehe ihn düster an. Er sieht wütend aus.
    „Was willst du damit sagen?“, auch ich fühle Wut in mir hoch steigen.
    „Wie war das noch mal, du willst keine Beziehung mehr eingehen, und dich nicht verlieben, weil du das Risiko scheust? Aber kaum kommt einer vom Rat daher, und du wirfst du dich ihm an den Hals. Wie soll ich das den finden?“
    Ich antworte ihm nicht, ich überlege. Beziehung, Liebe, ich hab mich ihm an den Hals geworfen? Nun ja, Ansgar hat eigentlich damit angefangen, nur aus anderen Gründen.
    Aber zwei Worte, die Josh gesagt hat, ziehen mich magisch an: Beziehung und Liebe, vielmehr verlieben. Bin ich in Ansgar verliebt? Gehe ich mit ihm eine Beziehung ein? Würde ich mit ihm eine Beziehung eingehen? Selbst in meinen Gedanken bin ich kurz sprachlos.
    „Nun?“ Josh klingt ungeduldig, ich hebe meine Hand.
    „Ich überlege noch.“
    Aber dafür brauche ich ein bisschen mehr Zeit und die habe ich jetzt nicht.
    „Du bekommst heute noch keine Antwort von mir, das muss ich mir erst noch durch den Kopf gehen lassen.“
    Josh zieht die Augenbrauen hoch, bis in seine blonden Haare, der Mund bleibt ihm offen stehen.
    „Was?“
    „Du hast mich schon verstanden.“ Ich presse die Lippen aufeinander und bin ein bisschen wütend auf ihn. Eigentlich geht ihn die ganze Sache nichts an, aber er ist mein bester Freund und sorgt sich um mich, ein bisschen kann ich ihn auch verstehen.
    Auch ich möchte bald eine

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