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Unsterbliche Küsse

Unsterbliche Küsse

Titel: Unsterbliche Küsse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rosemary Laurey
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nicht, nicht wenn die Freunde Sterbliche waren. Aber haufenweise Vampire waren ihr vielleicht doch zu viel. Sie fasste Christopher direkt ins Auge. »Wie viele?«
    »Ein halbes Dutzend oder so, plus Tom und Justin. Versteh doch, es ist keine große Sache. Sie schauen nur kurz vorbei, auf eine Stunde vielleicht.«
    Er hatte leicht reden. Er war nicht zur Südstaaten-Lady erzogen worden. »Wir müssen doch was anbieten.«
    »Anbieten?« Er schüttelte den Kopf. »Dixie, Vampire können nichts anfangen mit Erdnüssen oder Häppchen.«
    Das wusste sie bereits. Ihre Sorge galt mehr der Frage, wie man die Blutbeutel servierte, die sie im Kühlschrank entdeckt hatte. Auf einem Teller? Mit Spitzendeckchen darunter? Egal, beides war in der Küche nicht vorhanden.
    »Nur ein Glas Portwein, um auf dein Wohl anzustoßen.« Der hatte gut reden und amüsierte sich wohl auch noch. »Jetzt mach dir nicht in die Hosen, Liebes. Stell dich einfach auf ein paar Freude ein, die auf einen Drink vorbeischauen.« Hätte er ja auch gleich sagen können, dass er das wörtlich meinte.
    Am Himmel zeigten sich soeben die ersten Sterne. Dixie hörte auf, sie zu zählen, als der erste Gast ankam. Er schwebte vom Süden her ein, landete auf der Zufahrt vor dem Haus und kam auf sie zu. »Sie müssen Dixie sein«, sagte er, indem er ihr die Hand entgegenstreckte.
    Seine Hand fühlte sich kalt an, aber daran war sie mittlerweile gewöhnt. Sie lächelte, vor sich ein Augenpaar, das ihr warm und kalt zugleich entgegenblickte. »Ja, ich bin Dixie LePage.«
    »Und das ist Vlad Tepes.« Christopher war eben noch im ersten Stock gewesen. Nun stand er neben ihr, eine Hand fest auf ihre Schulter gelegt.
    »Wie geht es Ihnen?« Und wer würde als Nächster kommen? Ihre Vorstellungen von Realität gerieten zunehmend ins Trudeln.
    Seine dunklen Augen schauten zuerst Christopher an, dann lächelten sie ihr zu. »Was hat Christopher denn über mich erzählt?«
    »Kein Sterbenswörtchen. Warum sollte er? Bei Ihrem Namen erübrigt sich das sowieso.«
    Vlad hielt noch immer ihre Hand. Christopher drückte sich nun so eng an sie, dass seine Hüfte sich in ihre Taille schmiegte. »Sie gehört mir, Vlad.«
    Vlad trat einen halben Schritt zurück und hob abwehrend die Hände. »Du verdächtigst mich zu Unrecht. Bei allen meinen Untaten, ob nun wahr oder nicht, respektiere ich doch deine Lebensweise.«
    »Warum sagen Sie ›deine Lebensweise‹? Sie sind doch auch ein Vampir, oder?« Noch vor drei Monaten hätten sein aschfahles Gesicht und die harten, tief sitzenden Augen sie zu Tode erschreckt. Aber das war Schnee von gestern. Warum sollte sie sich vor Vampiren fürchten? Sie wusste sogar, wie sie nackt aussahen.
    »Gewiss, ja.« Er hatte eine dünne Stimme und noch dünnere Lippen. »Ich bin ein Vampir, aber von einer anderen Kolonie. Justin Corvus und ich sind alte Bekannte.«
    »Wie alt?«
    »Siebenhundert Jahre. Ich habe ihn etwa fünfzig Jahre nach meiner Verwandlung kennengelernt.«
    Sie verzog keine Miene. Was war schon normal? Ihre Vorstellung davon hatte sich längst gewandelt. »Dann wären Sie und Justin also die Senioren unserer abendlichen Runde.«
    »Nicht ganz. Gwyltha ist die Älteste von allen.« Sein scharfer Blick fixierte sie. »Sie kennen Gwyltha noch nicht?«
    »Die beiden lernen sich heute Abend kennen.« Christopher war keinen Millimeter von ihrer Seite gewichen.
    »Oh, sicher …« Vlad konnte seinen Satz nicht mehr beenden.
    Aus dem Himmel hinter ihm gingen drei dunkle Gestalten nieder. Eines war sicher, Parkplatzprobleme würde es bei Vampirpartys niemals geben, auch nicht in der Großstadt. Eine der Gestalten erkannte Dixie als Justin; seine breiten Schultern waren einfach unverwechselbar. Bei den beiden anderen handelte es sich um Frauen. Dixie war erstaunt, erteilte sich aber sofort eine Rüge ob dieser sexistischen Anwandlungen. Natürlich war sie nicht die einzige Vampirin der Welt. Warum auch.
    Die kleinere der beiden schritt voran, oder vielleicht traten die anderen auch zurück. Dixie ging spontan auf sie zu, spürte halb unbewusst, dass Christopher ihr folgte. Die Lady war klein von Wuchs, dunkelhaarig und insgesamt unauffällig. Ein Persönchen mit mächtiger Ausstrahlung, die sie wie eine Aura umgab.
    Dixie streckte die Hand aus. »Ich bin Dixie …«
    »Ja.« Augen von schier endloser Tiefe begutachteten Dixie. »Ich weiß. Sie sind Dixie LePage. Ich bin Gwyltha.« Dixie fühlte sich wie von Röntgenstrahlen durchleuchtet,

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