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Unsterbliche Küsse

Unsterbliche Küsse

Titel: Unsterbliche Küsse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rosemary Laurey
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ihr passieren konnte. Er würde sicherstellen, dass man sie nicht ins nächste Krankenhaus verfrachtete.
    »Entschuldigen Sie bitte, könnten Sie mir vielleicht sagen, wer Sie sind?«, fragte Wyatt mit gekünstelter Höflichkeit.
    »Mein Name ist Corvus, Dr. Corvus, Dr. Justin Corvus. Ich bin ein Freund von Miss LePage.«
    »Wie passend, gerade jetzt hier einzutreffen.«
    Dixie unterdrückte ein Grinsen, als sie sah, wie klein Wyatt unter Justins Blicken wurde. »Ich bin wohl eher etwas spät dran, aber jetzt bin ich hier …«
    »Ja, Sir, schön für Sie beide, dass Sie hier sind, aber ich muss mich mit Miss LePage unterhalten.«
    »Zuerst muss sie medizinisch versorgt werden.« Justin stellte eine große schwarze Ledertasche auf den Tisch. »Wie Sie sehen, Sergeant, muss die Wunde genäht werden. Lassen Sie mich das erledigen. Wir sind dann bereit, sobald der Inspektor eintrifft.«
    Wyatt zog sich zurück, worauf Justin begann, kleine Plastiketuis und rollenförmige Päcken bereitzulegen. »Ich komme zurecht«, sagte er mit einem Nicken zu den beiden Sanitätern. Darauf gab es nicht viel zu erwidern.
    Als die Tür wieder zu war, wandte sich Justin Emma zu, die wie angewurzelt am Spülstein stand, als könnte sie nur Plastiksprengstoff vom Fleck bewegen.
    »Ich bin eine Freundin von Dixie«, sagte sie. »Ich habe die Explosion gehört und sofort 999 gewählt. Sie hat nie erwähnt, dass Sie kommen.«
    »Es ist alles okay, Emma, wirklich.« Emma wirkte wenig überzeugt. »Was machen überhaupt die Kinder?«
    »Ach du meine Güte! Die stellen womöglich das ganze Haus auf den Kopf.«
    »Na, dann lauf schnell.«
    Mehr Überzeugungsarbeit war nicht nötig.
    Die Tür war kaum zu, als Justin sagte: »Es ist wohl besser, ich näh dich erst mal zu, ehe der nächste Gast hier auftaucht.« Er packte seine Instrumente auf dem Küchentisch aus. »Setz dich lieber auf einen richtigen Stuhl, damit du nicht so hin und her wackelst, wenn ich die Klammern einsetze.« Sie wechselte auf einen der Windsor-Stühle, während er sich die Hände wusch.
    »Alles klar, meine Liebe, lehn dich zurück.« Sie strich ihre Haare aus der Stirn und schloss die Augen, als er die Wunde abtupfte. Als sie einen Einstich spürte, zuckte sie zusammen, aber die örtliche Betäubung wirkte schnell und sie entspannte sich. »Justin, warum müssen wir uns eigentlich immer auf diese Art begegnen?«, fragte sie, nicht nur um sich aufzumuntern.
    »Liegt eventuell an deinem Umgang.«
    »Eigentlich bin ich ja gekommen, um auszuspannen, um die Ruhe und den Frieden eines netten kleinen englischen Dörfchens zu genießen.«
    Sie spürte den ersten Stich.
    »Nun ja, über mangelnde Abwechslung kann ich mich jedenfalls nicht beklagen.«
    Der Faden zog, tat aber nicht weh. Sie versuchte, sich zu entspannen. »Als nett kann man Bringham ja nun nicht bezeichnen, wenn man bedenkt, was sie mit Kit gemacht haben«, sagte Justin, während er die nächste Klammer entfernte.
    »Es gibt noch mehr zu sagen, viel mehr …« Sie fühlte sich schwindlig und überfordert vom Sprechen.
    »Später«, sagte Justin, als er den letzten Faden durchtrennte. »Du kannst mir später alles erzählen. Zuerst ist die Polizei dran.« Er deckte die Wunde mit Verbandmull ab, eine Prozedur, an die sie mittlerweile gewöhnt sein müsste.
    Dann klopfte es an der Tür, und es ertönte eine strenge Stimme: »Miss LePage? Ich bin’s, Inspektor Jones.« Jones stolzierte herein wie ein auf Sieg programmierter Held, der angesichts von Tod und Zerstörung eine Sonderprämie erwartete. »Wir treffen uns immer wieder, Miss LePage.« Er nahm Platz, ohne eine entsprechende Aufforderung abzuwarten.
    »Leider ja, Inspektor.« Das konnte er so verstehen, wie er wollte, aber sie zwang sich trotzdem, tief durchzuatmen und ihre Verärgerung zu verbergen. Immerhin war er der Einzige, dem sie es zutraute, Christopher, Vernon und Stanley Gerechtigkeit widerfahren zu lassen.
    »Wie ich sehe, wurden Sie versorgt.« Jones musterte Justin von Kopf bis Fuß. »Und Sie sind?«
    »Dr. Justin Corvus.« Jones nickte. »Dixie brauchte dringend einen Arzt. Ein umherfliegendes Wrackteil. Zum Glück war ich da.«
    »Das ist wirklich ein Glück, würde ich sagen«, sagte Inspektor Jones. »Sie praktizieren aber nicht hier am Ort, oder, Dr. Corvus?«
    »Nein, ich habe eine kleine Praxis in London und Anteile an der Havering Clinic in Yorkshire.«
    Das war neu für Dixie, aber sie wusste ja auch herzlich wenig über ihn.
    »Nicht

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