Unsterbliche Leidenschaft
tatsächlich zutreffen«. Er runzelte die Stirn. »Hast du sonst jemandem davon erzählt?«
»Dad, ich bin nicht dumm! Den Äußerungen der Marshs zufolge hat Laran ihnen zu einem Kauf geraten, als es mit der Firma den Bach runterging. Sie bekreuzigen sich nicht gerade, wenn sie seinen Namen aussprechen, aber sie würden alles machen, was er verlangt.« Was auch auf einen Großteil der schmalen Belegschaft zutraf, die Connor Inc. als ihre einzige Rettung betrachtete.
Er spitzte die Lippen, als zöge er diese Möglichkeit in Betracht. »Du glaubst, Laran würde klammheimlich krumme Dinge drehen?«
Sie würde der rechten Hand ihres Vaters jederzeit alles zutrauen, behielt das aber für sich. »Das habe ich nicht gesagt, Dad. Ich glaube lediglich, dass es gut wäre, die Angelegenheit von einer unabhängigen Instanz überprüfen zu lassen.«
Er lächelte. »Lizzie, du hast recht; was wir besprochen haben, bleibt unter uns. Ich werde die Sache untersuchen lassen. Pack du jetzt erst mal aus, und abends gehen wir in Florence zusammen essen. Vielleicht finden wir ein bisschen Zeit füreinander.«
»Wäre schön.«
Alan Grant lauerte in der Eingangshalle, als sie die Bibliothekstür hinter sich zumachte. »Miss Connor, ich habe Ihr Gepäck nach oben auf Ihr Zimmer gebracht. Kann ich sonst noch was für Sie tun?«
Alles, was sie im Moment brauchte, lag jenseits der Talente des dienstfertigen Alan. »Im Moment nicht, danke.«
Auf ihrem ehemaligen Zimmer kickte sie die Schuhe von den Füßen, zog einen Stuhl zum Fenster und blickte, die Füße auf das Fensterbrett hochgelegt, über die weißen Gipfel und den grauen Ozean; dabei stellte sie sich die Frage, ob sich die weite Reise überhaupt gelohnt hatte und wie bald sie, ohne unhöflich zu sein, wieder abreisen konnte.
»Weißt du es schon?« Piet Connor hätte sich die Frage sparen können. Laran kochte sichtlich vor Wut und hätte Nägel spucken oder ohne jedes Vorspiel in den nächstbesten Nacken beißen können. »Was machen wir denn jetzt?«
»Ich werde mich darum kümmern. Solange es nur eine unglückliche Vermutung von ihr ist, haben wir kein Problem. Sollte sie aber weiterhin ihre Nase in Dinge hineinstecken, die sie nichts angehen …« Er unterbrach. »Wir hätten sie nicht einbinden sollen.«
Piet runzelte die Stirn. Immerhin kam der Vorschlag von Laran, Lizzie ein Stück weit einzuweihen. »Es war deine Idee.«
»Meiner Idee zufolge sollte sie es gewesen sein, die die EDV -Installation vorgenommen hat. Es war nicht vorgesehen, dass sie die alternative Buchführung aufdeckt und möglicherweise den ganzen Plan gefährdet!« Sein Blick verfinsterte sich zusehends. »Sonst hat sie mit niemandem darüber gesprochen?«
»Sie hat gesagt Nein, aber …« Piet krampfte sich der Magen zusammen. »Wer weiß, vielleicht ist das FBI informiert.«
»Glaub ich nicht. Sonst wärst du jetzt nicht hier.«
Piet zitterten die Knie, obwohl er saß. »Schreckliche Vorstellung! Was machen wir denn nun?« Panik stieg in ihm hoch und drohte ihn von innen her aufzufressen und ihn und die ganze, über viele Jahre hinweg aufgebaute Organisation zu verschlingen. Was wenn die anderen Beteiligten davon erführen? »Wir stehen vor einer Katastrophe!«
»Möglicherweise«, pflichtete Laran bei, »aber so weit wird es nicht kommen. Nicht mit mir.« Er trat an den antiken Walnussschreibtisch und nahm Piets Hand. »Du machst dir zu viele Sorgen.« Er hielt die Hand gegen sein Gesicht und lauschte auf den Klang des Blutes, das heftig in Piet Connors Körper pulsierte. »Beruhige dich, Piet.« Zärtlich fuhr seine Zunge über die Haut auf den blassblauen Venen. »Ganz ruhig. Elizabeth darf von deinen Ängsten keinesfalls etwas merken.« Er leckte weiter, so lange bis die Venen hervortraten. Als Piets Herzschlag sich beruhigte und seine Schultern sich entspannten, biss Laran zu.
Piet seufzte befriedigt auf und lächelte – ein sanfteres und wahrhaftigeres Lächeln als alles, was seine vier Frauen je zu Gesicht bekommen hatten. Sein genussvolles Gemurmel verstummte, als Laran zu saugen aufhörte und die Wunde durch abermaliges Lecken versiegelte.
»Du hast zu früh aufgehört!«, protestierte Piet, dessen Körper bereit war für mehr und danach verlangte.
Laran schüttelte den Kopf, ein stumpfes Leuchten in seinen dunklen Augen. »Nein, Piet. Wir beschließen die Sache nach dem Abendessen. Geduld!«
Der Blick aufs Meer konnte Elizabeth nicht beruhigen, vielmehr wurde das bedrohliche
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