Unsterbliche Liebe
bei uns nicht an einem Einzelnen, darüber zu entscheiden, was nun getan werden soll. Es ist wohl an der Zeit, abzustimmen. Wie bisher ist es Unentschlossenen selbstverständlich auch erlaubt, sich ihrer Stimme zu enthalten.“
Ayla spürte, wie sich jeder Muskel in ihrem Körper anspannte. Wieder waren alle Blicke auf sie gerichtet, manche nickten ihr ermunternd zu, andere musterten sie mit Skepsis. Bitte lass das gut ausgehen! , flehte sie innerlich.
„Wer gegen Aylas Aufnahme in unserem Clan ist und sie damit ihrem eigenen Schicksal überlassen möchte, hebe bitte jetzt die Hand.“
Ayla hielt den Atem an und sie konnte sehen, dass auch Eliya nicht weniger angespannt war. Ryonas Hand schoss nach oben noch bevor Elyos den Satz zu Ende gesprochen hatte. Auch der Vampir, welcher ihr zugestimmt hatte und noch einige andere erhoben ihre Hände. Doch insgesamt waren es nicht einmal zwei Dutzend Hände. Wenn sich nicht noch viele Vulpari ihrer Stimme enthielten, sah es gar nicht schlecht aus für Ayla.
„Ich zähle 18 Nein-Stimmen. Nun bitte ich alle, die für Aylas Aufnahme bei uns als eine Vulpari sind, die Hand zu heben.“
Zögernd erhoben sich ein paar erste Hände, doch bald darauf schossen immer mehr in die Höhe und das Resultat war ziemlich offensichtlich. Trotz einiger Enthaltungen brauchte Elyos die Stimmen der Befürworter gar nicht erst zu zählen. Das Volk hatte entschieden. Ayla durfte bleiben. Sie spürte, wie eine Welle der Erleichterung durch ihren Körper rauschte und sich ihr Atem normalisierte. Eliya lächelte sie glücklich an.
Auch Elyos strahlte über das ganze Gesicht und sprach: „Einmal mehr hat mich euer Urteil nicht enttäuscht. Auch wenn nicht alle mit dem Ergebnis einverstanden sind, hoffe ich, ihr werdet euch dem Beschluss fügen. Sicher werdet ihr euch mit der Zeit mit dem Gedanken anfreunden können und wenn ihr Ayla erst einmal besser kennenlernt -“
Weiter kam er nicht. Ryona stieß einen hasserfüllten Schrei aus und wandte sich an die versammelten Vulpari.
„Wie könnt ihr das bloß zulassen? Musste unser Volk denn nicht schon genug Leid und Verlust ertragen? Wollt ihr tatsächlich alles das aufs Spiel setzen, für eine einzige wertlose Satari? Was wissen wir denn schon über sie? Wer sagt uns, dass sie nicht ein gegnerischer Spion ist, der es genau auf unsere Gutmütigkeit abgesehen hat und Achytos dabei hilft, unseren Clan nun von innen heraus zu untergraben? Ich für meinen Teil werde nicht mein Leben in Gefahr bringen, um das einer Satari zu beschützen, egal ob Spion oder Flüchtling. Wenn ihr sie in den Clan aufnehmt, dann steige ich aus!“
Traurig schüttelte Elyos den Kopf, doch mit Entschlossenheit in der Stimme sagte er: „Ich bedaure deine Entscheidung, Ryona. Auch wenn sich in deinen Worten eine Haltung widerspiegelt, die so gar nicht zu jener einer treuen Vulpari gehört, fände ich es schade, dich als Teil unserer Gemeinschaft zu verlieren. Doch um als ein solcher bei uns bleiben zu können, musst du dich wie alle anderen auch der Mehrheit anschließen. Wenn du dies nicht möchtest, steht es dir natürlich frei, uns zu verlassen. So, wie wir jedem die Möglichkeit bieten möchten, in unsere Gemeinschaft aufgenommen zu werden, steht es auch jedem Mitglied frei, uns wieder zu verlassen. Doch überleg es dir gut, Ryona.“
„Da gibt es nichts zu überlegen. Wenn sie aufgenommen wird, gehe ich!“
„Und ich gehe mit Ryona!“, sagte der Vampir, der ihr schon vorhin zugestimmt hatte, und trat aus der Menge an Ryonas Seite. Es schlossen sich ihnen noch ein paar weitere Vulpari an. Elyos blickte betreten in die Runde und auch Ayla wusste nicht, wie sie mit der Situation umgehen sollte. Die Abstimmung verlief gar nicht so, wie sie es sich erhofft hatte. Unsicher sah sie zu Eliya hinüber.
„Eliya, ich ... Das Ganze hier ... Ich möchte nicht, dass meinetwegen ein Streit unter den Vulpari ausbricht!“
„Shh, Ayla, mach dir keine Sorgen. Wenn Ryona und die anderen so reagieren, ist das deren Sache. Die Abstimmung war eindeutig, die Mehrheit möchte dich aufnehmen und wir lassen uns nicht von ein paar Mitgliedern erpressen. Genau darum geht es schließlich bei uns; dass nicht ein paar Wenige ihren Willen durchsetzen, sondern demokratische Entscheide gefällt und angenommen werden.“
Ayla war nicht überzeugt, aber bevor sie noch etwas sagen konnte, sprach Elyos schon wieder zum Volk.
„Ich bedaure euren Entscheid, aber wie schon gesagt: Es ist, wie es
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