Unsterbliche Liebe
Lager spaltet.“
Peinlich berührt ab dieser Bemerkung meinte Ayla: „Das war wirklich nicht meine Absicht. Ich wollte nie und nimmer Streit unter euch verbreiten. Aber Ryonas Hass gegen mich schien mit keinen Worten mehr zu mildern sein ...“
Nadya machte eine wegwerfende Handbewegung. „Um die ist es wirklich nicht schade. Ehrlich gesagt bin ich sogar richtig froh darum, dass du sie vertrieben hast, auch wenn es nicht deine Absicht war. Ich konnte Ryona nie leiden. Und glaub mir, dieser Hass, den sie dir gegenüber an den Tag legt, hat viel weniger damit zu tun, dass du eine Satari bist, als mit der Tatsache, dass du Eliyas neue Freundin bist.“
Ayla sah sie verdutzt an. „Du meinst, das ganze Drama hat sie veranstaltet, weil sie im Grunde genommen eifersüchtig ist?“
„Genau das meine ich. Du musst zugeben, es kann dich nicht erstaunen, dass du nicht die einzige Vampirfrau bist, die Gefallen an Eliya findet. Er ist einer der bestaussehendsten Vampire, die ich je gesehen habe.“
Nadyas Ehrlichkeit und Offenheit machte n Ayla ein wenig sprachlos, doch bevor sie noch weiter überlegen musste, was sie sagen könnte, sprach Nadya weiter.
„Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass Eliya selber auch nicht der Hauptgrund für ihre Eifersucht ist. Ryona wollte schon immer nur eines: Ansehen und Macht. Und wie hätte sie das besser erlangen können, als an der Seite des zukünftigen Anführers. Die Frau des Clanoberhauptes genießt großen Respekt im Volk und hat eine wichtige Beraterfunktion inne. Dass Eliya sich nun eine Satari als seine Partnerin an seine Seite geholt hat, muss ihr umso mehr zugesetzt haben. Zugegeben, es ist eine seltsame Situation. Aber Ryonas Verhalten ist wie immer völlig unangemessen. Also nochmals: Danke, dass du sie vergrault hast.“
Nadya lachte und es war so ansteckend, dass Ayla mit einstimmte. Der zurückgekehrte Eliya trat hinzu und betrachtete die beiden mit unsicherer Miene.
„Alles in Ordnung hier?“, fragte er skeptisch.
„Alles wunderbar. Ich hatte gerade das Vergnügen, Nadya kennenzulernen.“
Nadya nickte Eliya kurz zu. „Dann mach ich mich auch mal wieder auf die Jagd. Hat mich gefreut, Ayla. Wenn du mal ein bisschen weibliche Gesellschaft brauchst, komm doch mal bei mir vorbei. Sofern du dich aus den Klauen von Mr. Oberbeschützer befreien kannst.“
„Hey!“, protestierte Eliya, doch sie zwinkerte den beiden lässig zu. „Ich mach doch nur Spaß. Aber das Angebot war ernst gemeint Ayla. Es würde mich freuen, wenn du mal reinschaust.“
„Klar, gerne!“
„Na dann, bis bald! Eliya.“ Sie nickte ihm noch einmal zu und tauchte im Wald ab.
„Sie scheint nett zu sein“, meinte Ayla, als sie wieder unter sich waren.
„Ja, Nadya ist ganz in Ordnung. Etwas eigensinnig, aber da ist sie bei dir ja in guter Gesellschaft.“
Er küsste sie zärtlich und knabberte neckisch an ihrer Unterlippe. „Lass uns wieder nach unten gehen und zusammen mit meinen Eltern und einem schönen Glas Lyk auf deine Aufnahme anstoßen, mein kleines Vulparimädchen.“
„ A uf Ayla! Möge sie bis in alle Ewigkeit und darüber hinaus eine Vulpari bleiben!“
„Auf Ayla, die erste und einzige Vampirfrau, die je das Herz unseres Sohnes erobern konnte.“
Elyos prostete ihr übermütig zu, während Eliya ihr über sein Glas hinweg einen süffisanten Blick zuwarf.
„Auf meine neue Familie!“, schloss Ayla sich an und nahm einen großen Schluck. Doch der Alkohol drückte etwas auf ihre Stimmung und machte sie nach kurzer Zeit melancholisch.
Was ihre Brüder wohl gerade taten? Die Verfolgungsjagd war inzwischen sicher beendet und dem König Bericht erstattet worden. Hoffentlich war Kylan nicht aufgeflogen und in Schwierigkeiten geraten. Und wie ging es wohl Mylan und Tyran? Bereuten sie vielleicht inzwischen sogar, ihre kleine Schwester praktisch an den König ausgeliefert und somit zur Flucht gezwungen zu haben? Und was für eine Reaktion war von Achytos zu erwarten? Hatte Ryona in diesem Punkt womöglich sogar recht, bestand die Gefahr eines Krieges zwischen den Satari und den Vulpari? Eliya riss sie aus ihren Gedanken.
„Du siehst so niedergeschlagen aus, an was denkst du Ayla?“
Auch Elyos und Myria sahen sie eindringlich an.
„Ich ... Ich habe mich nur gerade gefragt, ob nicht ein Stückchen Wahrheit in Ryonas Befürchtung steckt, dass durch meine Flucht zu euch ein neuer Krieg zwischen den Clans ausbrechen könnte. Oder glaubt ihr, Achytos wird
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