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Unsterbliche Liebe

Unsterbliche Liebe

Titel: Unsterbliche Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rosemary Laurey
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abermals, und eine weitere Kugel, dieses Mal von hinten, raste durch Justin hindurch und bohrte sich in den Baum dahinter. Er drehte sich grimmig entschlossen um, als eine dritte Kugel ihn seitlich traf und durch die Rippen wieder herausschoss. Starker Schmerz klärte die Verstandeskräfte ungemein, und Justin registrierte einen plötzlichen Sinneswandel bei den beiden Schurken. Wunderten sie sich etwa, warum ihre Schüsse keine Wirkung zeigten? Justin präsentierte absichtlich seine Fangzähne und sah, wie der Todesschütze erbleichte. Ohne ihm eine Sekunde zum Nachdenken zu geben, stürzte er sich auf ihn zu, packte ihn beim Schlafittchen und schleuderte ihn in den Nachthimmel. Sein Schrei ging unter in lautem Klirren von Glas und dem Heulen einer Alarmanlage.
    Justin drehte sich blitzschnell um, als der andere Jugendliche abhauen wollte. Zwei Sätze genügten, da hatte Justin ihn am Arm gepackt, und der Junge flog in die andere Richtung und knallte gegen den Zaun des Tennisplatzes.
    Da erst bemerkte Justin, dass er in eitlen Rachegelüsten geschwelgt hatte, während Stella tot am Boden lag. Er rannte zurück und nahm ihren leblosen Körper auf die Arme. Sie war noch ganz warm, aber ihr Herz hatte aufgehört zu schlagen, und ihr Blutkreislauf war erloschen. Ein nasser Fleck auf ihrem Mantel markierte die Stelle, an der sie die tödliche Kugel getroffen hatte.
    Justin blickte himmelwärts und stieß einen Klageschrei aus, dessen Echo zwischen den Häusern am Rande des Parks widerhallte. Er presste Stellas Körper an sich und schrie seine Verzweiflung Kit und Dixie entgegen, während er in Windeseile zu ihrem Haus an der City Park Avenue rannte.

6
    Justin übersprang das Eisengatter und rannte auf die offene Eingangstür zu. Kits Frage, was denn passiert sei, überhörte er, machte sich auch gar nicht erst die Mühe, zu antworten.
    Dixie wusste sofort, was los war. »Bring sie rauf in unser Zimmer. Nein, warte!« Sie stellte sich ihm entgegen. »Wir dürfen Sam nicht wecken.«
    »Ich pass auf ihn auf!« Kit raste die Treppe hinauf, dicht gefolgt von Justin.
    Sie betteten Stella auf die hellgrüne Tagesdecke. In ihrer Reglosigkeit bot sie ein einziges Bild des Jammers. Justin wollte seinen Schmerz angesichts der Vergänglichkeit menschlichen Lebens laut hinausschreien. Warum?, fragte er sich ununterbrochen. Warum hier? Warum jetzt? Warum musste er in diesem Park mit ihr herumspazieren? Sie war so tot wie das Bett auf dem sie lag, und alles war allein seine Schuld.
    Als Dixie neben ihm Platz nahm, senkte sich die Matratze etwas. »Vielleicht solltest du besser etwas anderes anziehen.« Sie legte eine Hose und ein frisches Hemd auf das Bett.
    »Jetzt nicht, meine Liebe!« Stella war tot, und Dixie machte sich Sorgen wegen möglicher Flecken auf ihrer Bettdecke.
    »Du bist von oben bis unten voller Blut. Es wäre besser, wenn wir die Kleider verbrennen. Nur für den Fall des Falles.« Er sah auf seine Brust. Bei Abel, Dixie hatte recht! Er zog sich aus und griff nach den frischen Kleidern. Seine Wunden verheilten bereits. »Ist das alles dein Blut?«, fragte sie.
    »Und von Stella.« Ihn schauderte bei der Vorstellung, was passiert war. »Ich habe mich schützend vor sie gestellt, aber die Kugel raste durch mich hindurch. Welche Art Waffen hat man denn hier?«
    Dixie betrachtete die Frage als rhetorisch. »Brauchst du nicht ein Handtuch oder einen Waschlappen, ehe du frische Kleider anziehst?«
    »Später!« Jahre, Jahrhunderte später – wenn er den Verlust von Stella verarbeitet hätte.
    »Sam wird die nächsten Stunden durchschlafen.« Kit war in aller Stille zurückgekommen. »Wir haben genügend Zeit.«
    »Wofür? Um über eine tote Menschenfrau zu trauern?« Er hatte gut reden. Seine Liebe würde ewig währen.
    Dixie legte ihm einen Arm um die Schulter. »Zeit, in der du sie verwandeln wirst, Justin.«
    Die Frau war verrückt! »Sie verwandeln! Sie glaubt nicht an Vampire! Sie hält uns für Fantasiewesen zur Kinderbelustigung.« Wenn er nur mehr Zeit gehabt hätte.
    »Und wenn schon. Uns gibt es doch, ob nun Stella daran glaubt oder nicht. Und später wird sie ihre Meinung sowieso ändern.«
    »Ich kann nicht.«
    »Warum nicht?«, fragte Kit.
    »Justin, du musst.« Dixie klopfte ihm ermunternd auf die Schulter. »Sam hat außer ihr niemanden. Vielleicht lehnt sie unsere Lebensform ja auch ab, aber zumindest musst du ihr die Möglichkeit geben.«
    Er blickte zu Kit auf, der zustimmend nickte. »Sie hat

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