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Unsterbliche Liebe

Unsterbliche Liebe

Titel: Unsterbliche Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rosemary Laurey
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nahetreten.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Überhaupt nicht. Er hat Ingenieurwissenschaften an der Ohio State University studiert, war etwas älter als ich und sah blendend aus. Seine Familie zu Hause in der Türkei war recht wohlhabend, und um ehrlich zu sein, ich war fasziniert von ihm. Meine Mutter glaubte, er würde mich nur wegen der Greencard heiraten wollen. Da irrte sie. Er war schon verheiratet.«
    »Weiß er denn von Sam?«
    »Als ich bemerkte, dass ich schwanger war, war er bereits wieder zu Hause. Ich schrieb ihm einen Brief an die Adresse, die er hinterlassen hatte, aber es kam nie eine Antwort.« Sie zuckte mit den Schultern. »Selber schuld.«
    Wie tapfer sie war. Dabei steckte hinter dieser flapsigen Bemerkung sicher jede Menge Leid. Schließlich war sie es, die verlassen wurde. »Klingt mir nach einem ziemlich dummen sterblichen Menschen.«
    »Dasselbe könntest du von mir sagen.«
    »Niemals! Du stehst zu deinem Kind und kannst überdies stolz sein auf deinen Sohn.«
    »In dem Punkt hast du recht.« Sie zog den Löffel durch ihr Dessert. »Er ist die Liebe meines Lebens.«
    Ihre Einsamkeit raubte Justin den Verstand. Sie war hübsch, couragiert und so allein. Er wollte sie schützen und alles Ungemach und Leid von ihr fernhalten. Wenn er nur bei ihr bleiben könnte! Unmöglich! Ihnen war keine gemeinsame Zukunft vergönnt, und überdies hatte er Verpflichtungen auf der anderen Seite des Atlantiks. »Stella, ich will dir ja keine falschen Versprechungen machen, aber können wir Freunde sein? Gute Freunde?«
    Sie schwieg ein paar Momente, als würde sie die Lage abschätzen. »Sehr gerne, Justin.«
    Darauf hätte er sein Freude am liebsten in alle Welt hinausgeschrien, aber ein Mondscheinspaziergang mit Stella schien ihm eine gute Alternative.
    Beim Verlassen des Lokals bemerkte Justin ein Grüppchen Teenager, die an der Ecke gegenüber herumlungerten, dachte sich aber nichts weiter dabei. In seinen Gedanken war er nur bei Stella. Die Nacht war mild für November, mild genug, dass sie keine Handschuhe brauchte und mit der bloßen Hand nach seiner suchte. Als sich ihre Finger ineinander verschränkten und ihr Handgelenk seines berührte, durchströmte die Wärme ihrer Haut seinen ganzen Körper. Er brauchte diese sterbliche Menschenfrau. Nicht nur wegen des Bluts, das in ihren Adern pulsierte, sondern, weil sie es war … ihrer Seele wegen, die sie erst zu Stella machte. Er wollte sie in die Arme nehmen und mit ihr schnell wie ein Vampir in ihr Bett eilen. Aber auf diese Weise würde er nicht an sie herankommen.
    Verführung war angesagt, zärtlich und mit allen Mitteln der Kunst. Er wollte mehr geben als nehmen und sie mit Zärtlichkeiten überraschen, von denen sie bisher nicht einmal zu träumen gewagt hatte. Als Vampir konnte er das.
    Als sie sich der »Umbrella Girl«-Statue näherten, rückte Stella enger an ihn heran; vielleicht suchte sie Schutz und Geborgenheit, vielleicht war aber noch mehr im Spiel. Justin verlangsamte seine Schritte, um sich ihrem Tempo anzupassen. Nach Sprechen war ihr offenbar nicht zumute, sodass er sich ganz dem Rhythmus ihres Herzschlags und dem Pulsieren ihres Blutes hingeben konnte. Seine Gedanken kreisten um die Freuden und die Lust, die er ihr bereiten würde … wieder und wieder.
    In diesem Moment hörte er hinter sich den Herzschlag zweier Menschen.
    Er drehte sich um und blickte zwei Teenagern ins Auge; harmlos, dachte er sich, spürte aber schon im nächsten Moment den immensen Hass, den sie ausstrahlten.
    »Johnny Day?«
    Stella hatte den Namen kaum ausgesprochen, als Justin den gefährlichen Burschen wiedererkannte und dieser antwortete: »Richtig, Schlampe! Jetzt könnt ihr was erleben, du und dein feiner Begleiter.« Er griff in seine Jackentasche.
    »O mein Gott!« Justin spürte Stellas Angst, als sie seinen Arm packte.
    »Bete ruhig weiter, Schlampe!« Im fahlen Mondlicht glänzte eine Revolvertrommel.
    Justin war zwar nicht schneller als eine Kugel, aber schneller als jeder Straßenrowdy. Er stellte sich vor Stella, und im selben Moment ließ ein lauter Knall die nächtliche Stille erzittern. Er spürte die unheimliche Wucht, mit der die Kugel durch ihn hindurchraste, hörte Stellas lauten Schrei, und in derselben Sekunde irres, lautes Lachen. Noch im Umdrehen sah er, wie Stella zu Boden stürzte, spürte, wie das Leben sie, halb auf dem Rasen, halb auf grauem Pflaster liegend, verließ.
    Die beiden Schurken waren dagegen sehr lebendig, schossen

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