Unsterbliche Liebe
entgegenkommen? Viel Vertrautes würde ihr in der nächsten Zeit sonst nicht begegnen.
»Kannst du den Zauber aufrechterhalten, solange du dich ausruhst?«, fragte Dixie von der Tür aus. »Wäre das möglich?«
»Warum?«
»Weil du dringend Ruhe brauchst. Kit steht kurz vor dem Kollaps, und du siehst noch schlimmer aus.«
»Wo ist er überhaupt?«
»Er verbrennt eure Kleider. Wir vermuten, es befinden sich noch Blutspuren darauf.«
»Das glaube ich zwar nicht, aber möglich ist es schon.«
»Wir hielten es jedenfalls für besser, und die Waschmaschine läuft auch schon. Ich wollte nicht, dass Sam Berge von blutverschmierter Wäsche findet. Meinst du also, du kannst schlafen und gleichzeitig den Schlafzauber aufrechterhalten?«
»Könnte gehen, aber ich muss ihr nahe sein.«
»Genau das sagt Kit auch. Er wird mit Sam zusammen im Gästezimmer schlafen. Stella nimmst du am besten mit auf dein Zimmer.« Dixie lächelte, als sie sich umdrehte, um zu gehen. »Übrigens, im Keller liegt ein Notvorrat an Blutkonserven im Kühlschrank. Ich habe die Beutel in Sicherheit gebracht, damit Sam sie nicht findet.«
Bei Abel, ja. Wie überhaupt wollten sie Sam das alles erklären?
»Das kriegt ihr hin«, antwortete Dixie. »Als Mutter wird Stella schon einen Weg finden.«
Dixie ging weg, ehe er richtig kapierte, dass sie auf seine Gedanken geantwortet hatte. In letzter Zeit klinkte sie sich immer öfter in sein Bewusstsein ein. Aber darüber konnte er sich jetzt keine Gedanken machen. Er legte Stella in sein Bett und ging in den Keller.
»Da.« Kit nahm seinen Kopf aus dem Kühlschrank und warf ihm einen Blutbeutel zu.
»Danke.« Justin riss ihn mit den Zähnen an der Ecke auf und leerte ihn in einem Zug.
»Noch mehr?«, fragte Justin, gegen die offene Kühlschranktür gelehnt.
Justin schüttelte den Kopf. »Ausruhen ist jetzt wichtiger. Die Sache war unglaublich anstrengend. Danke, Kit. Ohne dich und Dixie hätte ich das nicht geschafft.«
Kit grinste. »Dafür sind Freunde da. Du hast jetzt eine tolle Frau an deiner Seite.«
»Ja, ich weiß. Sie hat es nicht leicht gehabt als alleinerziehende Mutter. Aber das wird sich jetzt alles ändern. Sie braucht sich keine Sorgen mehr zu machen.«
Den Kopf voller Pläne für Sam und Stella ging Justin zurück nach oben. Einen Moment lang überlegte er sich, ob er auf dem Boden schlafen und Stella das Bett alleine überlassen sollte. Aber nein, er wollte sie spüren und ihren Körper in den Armen halten. Er musste nur darauf achten, vor ihr aufzuwachen. Schließlich wollte er sie nicht erschrecken.
Lieber wäre es ihm gewesen, er hätte sie nackt ins Bett legen können, um ihre Haut zu spüren. Später. Jetzt würde er sich damit begnügen, sich in der Löffelchenstellung an sie zu kuscheln und betört vom ihrem süßen Duft einzuschlafen.
Die Kopfschmerzen mussten vom Wein kommen. Außerdem war es spät geworden am Abend zuvor, und sie war es nicht gewohnt auszugehen. Stella steckte den Kopf unter das Kissen. Sie würde bald aufstehen müssen, um Sam das Frühstück zu machen. Nein, Sam musste zu ihr ins Bett gekrochen sein. Merkwürdig. Das hatte er doch schon seit Monaten nicht mehr gemacht. Sie drehte sich auf den Rücken und öffnete die Augen. Etwas stimmte nicht. Die Zimmerdecke hatte keine Risse. Sie war sogar tapeziert worden über Nacht.
Wo war sie? Stella setzte sich auf rieb sich verwundert die Augen. Kein Wunder, dass die Decke anders aussah! Sie war gar nicht zu Hause. Und neben ihr lag auch nicht Sam, sondern Justin. Splitterfasernackt und mit einer steil aufragenden Erektion.
Bei allen Heiligen! Was war geschehen? Sie hatte mit ihm in einem Bett geschlafen, in einem Nachthemd, das ihr nicht gehörte. Sie musste völlig betrunken gewesen sein letzte Nacht. Und dann war da noch die vage Erinnerung an Johnny Day mit einer Knarre in der Hand. Das war sicher ein Albtraum, eine Wirkung des vielen Alkohols. Aber jetzt war sie völlig nüchtern. Sie würde sich anziehen und mit Sam nach Hause fahren. Aber dazu müsste sie erst einmal ihre Kleider finden.
Sie stieg aus dem Bett, ein wenig wackelig auf den Beinen, und sah sich in dem unbekannten Zimmer um. Weit und breit keine Spur von ihren Sachen. Irgendwo mussten sie doch sein. Als sie zum Schrank ging, wären ihr beinahe die Knie eingeknickt. Was für eine unheimliche Art von Kater. Sie machte noch ein paar Schritte, dann brach sie zusammen und knallte in voller Länge auf den Fußboden.
»Stella!« Justin
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