Unsterbliche Liebe
alles für dich und Sam zu tun. Das weißt du, oder?«
Stella nickte, als Dixie abbremste und auf einen Parkplatz einbog, wenige Häuser von ihrem entfernt. »Vielleicht stört mich ja genau das. Er will zu viel tun und bestimmen.«
»Genau das Thema hatten wir doch schon mal, oder?« Dixie stellte den Motor ab. »Du musst einfach lernen, dich hinzustellen und zwischendurch auch mal Nein zu sagen. Gut, unsere Jungs haben ihre Flausen aus grauer Vorzeit im Kopf, von denen einige gar nicht so übel sind, aber ab und zu …« Sie grinste. »Vertrau einfach auf dein Bauchgefühl. Ich bin damit nicht schlecht gefahren.«
Eine Stunde später versuchte Stella sich daran zu erinnern.
»Wenn du darauf bestehst, in dein Haus zurückzugehen, komme ich einfach mit«, sagte Justin
»Wirst du nicht!«, zischte sie leise, damit Sam sie nicht hören konnte, der mit einem Malbuch zu Raumfahrtthemen glücklich beschäftigt war.
»Du schaffst es nicht alleine.«
»Wenn ich trinke, schaffe ich alles.«
»Ach, du weißt doch gar nicht, wovon du sprichst.«
Stella verschränkte die Arme unter der Brust. »Aber du.«
»Ich weiß zumindest, wie man als Vampir überlebt.«
»Und ich weiß, dass ich auch an Sam denken muss.«
»Natürlich, aber …«
»Du wirst nicht bei mir einziehen.«
»Na ihr zwei.« Dixie kam auf sie zugegangen. »Kann ich vielleicht helfen?«
Justin runzelte die Stirn. »Ich versuche lediglich Stella zur Vernunft zu bringen.« Vernunft! Stella schnaubte regelrecht. »Sie kann unmöglich jetzt schon alleine leben.«
Dixie nickte. »Du hast recht.« Stella ballte die Fäuste. Und sie hatte geglaubt, Dixie sei auf ihrer Seite! »Wie wär’s, wenn ich bei ihr einziehe. Dann wären die beiden nicht allein.«
Stella umarmte sie mit einer Heftigkeit, die jeder Sterblichen die Rippen gebrochen hätte. »Danke.« Bei aller Erleichterung spürte sie aber auch, wie verletzt Justin war. »Ich muss erst langsam wieder zu mir kommen, verstehst du denn das nicht?«, fragte sie ihn. – »Offen gesagt, nein, Stella.«
Sein kaum verhohlener Groll brachte Stella in Rage. »Dann tut es mir leid.« Sie trat einen Schritt zurück. »Und jetzt muss ich packen.« Sie durchquerte das Wohnzimmer. »Sam, sieh zu, dass du fertig wirst mit dem Bild, wir müssen in Kürze los«, sagte sie und verschwand über die Treppe nach oben. Justin sah aus wie kurz vor dem Explodieren. Er packte Dixie am Arm und zog sie in die Küche, wo sie außer Hörweite für Sam waren. Sie widersetzte sich nicht.
»Dixie.« Er sprach abgehackt und streng. »Auch auf die Gefahr hin, meine Gastgeberin zu beleidigen, aber du hast kein Recht, dich hier einzumischen. Weibervolk!«
»Was ist denn los?« Christopher stand im Türrahmen.
Justin knurrte. »Dixie stellt sich zwischen mich und Stella. Allem Anschein nach, Kit, hast du deine Frau schlecht unter Kontrolle!«
Kit verzog die Mundwinkel. »Oh, das tut mir leid. Aber du hast sicher einen Tipp auf Lager, wie ich das ändern könnte.«
Dixie spürte, wie das Testosteron Funken schlug. Fehlte nicht mehr viel, und die beiden hätten sich die Schädel eingeschlagen. »Pscht, beruhigt euch doch, ihr zwei! Sam hat verdammt gute Ohren für einen Sterblichen.«
Sie befolgten ihren Rat und hielten sich fortan an den Austausch von Gedanken statt Worten.
»Worum geht es denn, Dixie?«, fragte Christopher.
»Ich habe bei der Lösung eines Problems geholfen.«
»Schöne Lösung!« Justins Antwort rumorte in ihrem Kopf.
»Immerhin. Überleg doch mal. Stella will, verständlicherweise, bei ihren Nachbarn nicht den Eindruck erwecken, du wärst bei ihr eingezogen.« Sie spürte Justins Zögern. Das war ein völlig neuer Gesichtspunkt. »Und da wir alle wissen, dass sie nicht alleine sein kann, werde ich zu ihr ziehen.«
»Habe ich da nicht auch ein Wörtchen mitzureden?«, fragte Christopher.
»Gewiss, mein Schatz«, erwiderte Dixie. »Es ist nur vorübergehend, und Justin ist damit auch gedient.«
Christopher sah ihr in die Augen. Sein Mundwinkel zuckte abermals. »Verstehe.« Sie wusste verdammt genau, dass das nicht der Fall war.
»Würdest du mir bitte erklären, wie mir damit gedient sein soll?«, fragte Justin.
»Natürlich. Zum einen musst du dir nicht ständig den Kopf darüber zerbrechen, wie Stella alleine zurechtkommt, zum anderen bin ich immer zur Stelle, um auf Sam aufzupassen, wenn ihr beide, du und Stella, ausgehen wollt.« Er wirkte nicht ganz überzeugt. »Hast du eigentlich je daran
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