Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Unsterbliche Liebe

Unsterbliche Liebe

Titel: Unsterbliche Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rosemary Laurey
Vom Netzwerk:
Angela begegnet.« Warum sollte sie ihm querkommen. Schließlich war sie hier, um mit ihm zu verhandeln.
    »Ich bin erfreut, dass du ihre Bekanntschaft gemacht hast. Ich nehme an, dich haben Corvus und Marlowe geschickt.«
    Nicht unbedingt, aber das brauchte er nicht zu wissen. »Ich bin ausnahmsweise in einer anderen Angelegenheit hier.«
    Das machte ihn neugierig. Seine beeindruckenden Augenbrauen gingen langsam nach oben. »Tatsächlich?«
    »Ja. Wie wär’s, du lädst mich auf einen Drink ein, damit wir uns in Ruhe unterhalten können?« Auf keinen Fall würde sie in dieser Suite mit ihm verhandeln, wo die beiden anderen alles mithörten. Ein öffentlicher Ort wäre sicher – höchstwahrscheinlich.
    Vlad nickte. »Selbstverständlich.« Er wandte sich an Jane und Angela. »Wartet in der Suite auf mich. Es dauert nicht lange.«
    Sie nickten, umarmten Dixie noch einmal und gingen den Flur entlang zurück. Vlad beobachtete sie dabei, wie ein Vater seinem Kind beim Überqueren einer Straße zusieht. Als sich die Tür der Suite hinter ihnen schloss drückte er den Fahrstuhlknopf. »Verstehst du allmählich, in welcher Situation die beiden stecken?«, fragte er. »Zwei attraktive, intelligente junge Frauen mit der Überlebensfähigkeit von Dreijährigen.«
    Der Fahrstuhl kam, und er trat zurück, um Dixie einsteigen lassen. Sie waren allein. »Was, glaubst du, ist denn passiert?«
    Er hob beide Hände. »Ich vermute, dass sie irgendein Vampir gemacht hat, um dann, aus welchen Gründen auch immer, ihre Erinnerung auszulöschen. Schwer ist das ja nicht.«
    Nein, sie hatte das auch schon gemacht, aber … »Aber es ist ein Unterschied, ob man nur einzelne Bestandteile, oder die ganze Erinnerung wegnimmt.«
    »Das Verfahren bleibt dasselbe. Es dauert nur länger und erfordert einen hohen Aufwand an Energie und Kraft. Für einen Frischling undenkbar.«
    Das saß. »Denkbar nur für einen Großvampir wie dich.«
    Er schien überrascht, verdammt, er schien schockiert zu sein, aber noch ehe er antworten konnte, hielt der Fahrstuhl an, und ein Paar stieg ein. Er schwieg. Na schön. Das war kein Gespräch für sterbliche Ohren. Auch auf ihrem Weg durch die Lobby und die Bar hin zu einem ruhigen Tisch schwieg Vlad. Nach einem ausführlichen Gespräch mit dem Kellner bestellte er eine Flasche Jahrgangs-Port und zwei Gläser. Als das Getränk kam, goss er höchstpersönlich ein Glas ein, hielt es mit Kennermiene gegen das Licht und probierte. Erst dann füllte er das zweite Glas und reichte es ihr, begleitet von einer knappen Verneigung. Darauf erhob er sein Glas und wartete ab.
    Sie sah darin eine Art Prüfung. Würde sie wirklich mit ihm anstoßen? »Auf Jane und Angela und darauf, dass sich eine Lösung für ihr Problem finden wird.« Sie nahm einen Schluck. Vlad war ein echter Kenner. Der Wein glitt samtweich über ihre Zunge und wärmte den Mund, ehe er mit einem unglaublichen Abgang die Kehle hinunterfloss.
    »Du glaubst also, ich habe ihr Bewusstsein ausgelöscht und sie ihrer Erinnerung beraubt?«
    Wenigstens war er anständig genug, zu warten, bis sie hinuntergeschluckt hatte. Oder hatte sie einfach nur Glück gehabt? »Das hast du gesagt, nicht ich!«
    Er zog eine sehr dunkle Augenbraue hoch. »Nein?«
    »Ich habe lediglich gefragt, ob ein Großvampir ihr Bewusstsein löschen könnte. Nicht mehr und nicht weniger.« Er nahm eine Haltung an, die sie als Drohgebärde deutete.
    Verdammt, warum nicht alles auf eine Karte setzen. »Hast du es getan?«
    »Nein.« Er flüsterte beinahe, aber der Nachdruck in seiner Stimme jagte ihr Schauer über den Rücken. Sie hatte Vlad, den Pfähler, aufs Äußerste gereizt. Und mit Augen wie diesen konnte er auf jeden Pfahl verzichten. »Bedanke dich bei deinen Göttern, dass du eine Frau bist, Miss LePage. Es gab Zeiten, da habe ich Männer für geringere Vergehen weggepustet.«
    Was nun? Er wartete auf Antwort. Es war nicht der Zeitpunkt, ihn darauf hinzuweisen, dass seine Äußerungen sexistisch waren, aber entschuldigen würde sie sich auf keinen Fall. Er mochte vielleicht ein Despot aus dem fünfzehnten Jahrhundert sein, aber sie war nicht seine Leibeigene. »Wer war es dann?«
    »Wenn ich das wüsste … sie wären ihres Lebens nicht mehr sicher.«
    Hierin war sie seiner Meinung, fast. Sie nahm noch einen Schluck Portwein und ließ die edle Flüssigkeit die Kehle hinunterrinnen. »Hast du versucht, es herauszufinden?«
    »Natürlich. Entweder hat er Chicago verlassen, oder er ist

Weitere Kostenlose Bücher