Unsterbliche Lust
beabsichtigte Wirkung des neuen Kleidungsstücks.
Sasha hatte gerade den letzten Bissen gekaut und schob ihren Teller zur Seite, als Rosie zur Tür schaute. Sie lehnte sich über den Tresen und raunte Sasha lächelnd zu: «Da kommt er endlich!»
Sashas Blick huschte zur Tür. Er stand einen Moment da, schwarze Lederjacke und verwaschene Jeans, die schwarzen Locken bis vor die blauen Augen, die Wangen von der Kälte gerötet, und schaute sich im Pub um. Er nickte jemandem in der Ecke zu, die Sasha nicht einsehen konnte, und jetzt ging Blakeley zu dem Unbekannten hin.
Im Gehen sah er zu Rosie, lächelte und nickte kurz, ehe sein Blick Sasha streifte. Sie hielt den Atem an und erstarrte, zeigte dann ein strahlendes Lächeln, aber er sah sie nur an und runzelte die Stirn, als müsste er sich erst an sie erinnern, und ging weiter in die Ecke.
Rosie bemerkte den verzweifelten Blick auf Sashas Gesicht und lächelte mitfühlend.
«Keine Bange, mein Mädchen», sagte sie leise, während sie ihr einen Whisky über den Tresen schob. «Unser Johnny kann gelegentlich ein ziemlicher Bastard sein.»
Sasha nippte dankbar an der goldgelben Flüssigkeit. In ihrem Bauch flatterte es, und ihre Handflächen begannen zu schwitzen. Nervös wandte sie sich hilfesuchend an Rosie. «Was soll ich denn jetzt tun?», flüsterte sie. «Vielleicht sollte ich die ganze Sache lieber vergessen.»
Aber Rosie lehnte sich weit über den Tresen und rief lächelnd: «Hallo, John. Wir haben dich eine Zeit lang nicht mehr bei uns gesehen.»
John blickte zu Rosie und ging auf sie zu.
«Mann, wo bist du gewesen?», fragte Rosie.
Sasha spürte das Kribbeln im Bauch, als der hoch aufgeschossene Mann sich neben sie stellte und Geld aus seiner Brieftasche nahm, um für seine Bestellung zu bezahlen.
«Wie immer für dich?», fragte Rosie und griff schon an den Hebel, um ein Glas Bitter laufen zu lassen. «Sonst noch irgendwas?»
Die Augen des Mannes blickten kurz zur Seite, genau wie eben, als er zur Tür hereingekommen war, bedachte er Sasha nur mit einem kurzen Blick. «Zwei Glas, Rosie», sagte er knurrig, «und dasselbe für Charley.»
Rosie gluckste. «Sag bloß, er will dich immer nochüberreden, in seinen verrückten Plan zu investieren», sagte sie.
Sasha saß unbehaglich da. Sie wurde ignoriert. Sie nippte am Whisky und hoffte, sie würde ihn so lange strecken können, wie die Unterhaltung zwischen Rosie und ihrem Freund dauerte. Aus den Augenwinkeln beobachtete sie die beiden, die über Leute redeten, die Sasha nicht kannte, und wieder einmal fragte sie sich, was sie hier zu suchen hatte.
Verdammt, sie kannte den Mann nicht einmal, der neben ihr in diesem Pub stand! Er war Rosies Freund, und an den Blicken, die sie tauschten, erkannte man ihre intime Bekanntschaft. Rosies Wangen zeigten eine rote Farbe, die ihr gut stand.
Und doch, selbst jetzt, da Sasha das Band zwischen den beiden sah, schrie ihr Körper nach diesem Mann. Ihre Schenkel zuckten, das Kribbeln in ihrem Bauch breitete sich aus und erfasste ihren Schoß, und die Brustwarzen wurden steif und zwickten gegen die Spitze des BHs. Ihr Herz schlug so laut, dass sie fürchtete, John könnte es hören.
Während der Puls klamm in Sashas Schoß klopfte, wandte sich der Schreiner ihr unverhofft zu und sagte mit einem freundlichen Lächeln: «Ihr Spiegel entwickelt sich prächtig. Morgen soll das Glas kommen, dann kann ich es in den Rahmen einbauen. Mit dem Sockel habe ich auch schon angefangen.»
Er erinnerte sich also an sie! Sashas Gesicht strahlte, aber der Moment hielt nicht an: Mit einem kurzen Nicken hob er das Tablett mit den vier Gläsern und trug es hinüber in die Ecke, wo sein Freund Charley wartete.
Rosie blickte ihm nach und ließ einen leisen Seufzerhören, und auf ihrem Gesicht lag ein sehnsuchtsvoller Ausdruck, den sie auch nicht zu verbergen versuchte, als sie sich an Sasha wandte. «Ja, er ist ein Herzensbrecher, dieser John.» Sie bemerkte den Ausdruck in Sashas Augen, der ihrem eigenen entsprach, und fuhr mit einer Hand über Sashas heiße Wangen.
«Du brauchst dir meinetwegen keine Gewissensbisse zu machen, meine Liebe», sagte sie. «Wenn du diesen Mann da drüben willst, dann kriegst du ihn auch. Er wird schon bald allein sein, denn Charley bleibt nie lange. Zwei Glas, mehr trinkt er nicht. Dann geht er nach Hause und brütet wieder Pläne aus, wie er sein Geld verdoppeln kann. Bleib da sitzen und trink deinen Whisky, den Rest besorge ich.»
Tatsächlich sah
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