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Unsterbliche Lust

Unsterbliche Lust

Titel: Unsterbliche Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Thornton
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Sasha kurze Zeit später, wie ein grauhaariger, ein wenig gebeugt gehender Mann von etwa sechzig Jahren an den Tresen trat und zwei leere Gläser abstellte.
    «Hier, mein Mädchen», sagte er zu Rosie und wandte sich dann höflich an Sasha. «Und wie geht es Ihnen, meine Liebe? Schmeckt Ihnen noch unser Yorkshire Ale?»
    Sasha erkannte in ihm einen der Männer, die an ihrem ersten Abend am Tresen gestanden hatten. Sie errötete leicht und nickte, während Rosie fröhlich sagte: «Und wir sehen uns morgen wieder, eh, Charley?»
    Charley nickte und ging schlurfend zur Tür. «Er hat sein Haus und seine Frau verloren, als die letzte Zeche hier vor zwanzig Jahren geschlossen wurde», raunte Rosie der Freundin zu, während sie Charley hinterherschauten. «Seitdem träumt er von dem todsicheren Plan, den großen Coup zu landen. Ich glaube, dieses Planen hält ihn am Leben.»
    Rosie lächelte Sasha an, deren Qualen im Gesicht abzulesen waren, aber dann hellte sich das Gesicht auf, denn John Blakeley trat neben sie und stellte die beiden leeren Gläser ab. Er nickte kurz und zog den Reißverschluss der Lederjacke hoch, offenbar in der Absicht zu gehen.
    Die Geste erfüllte Sasha mit Panik. Rosie fing ihren Blick auf und nickte beruhigend.
    «Warte mal einen Augenblick, Johnny», sagte Rosie plötzlich und wies auf den Hocker neben Sasha. «Meine Freundin sitzt ganz allein hier. Sie kennt niemanden, und ich muss für eine Weile ins Lager. Kannst du dich nicht ein paar Minuten um sie kümmern, während ich weg bin?»
    Es kam Sasha so vor, als könnte er sich nur schwer überwinden, diese Bitte zu erfüllen, aber dann setzte sich John Blakeley neben sie. «Das wird aber teuer für dich, Rosie», sagte er, «noch ein Glas für mich und dann einen Drink für die Lady, was immer sie möchte.»
    «Oh, ich trinke auch ein Glas», sagte Sasha rasch. Sie glühte vor Freude, diesem Mann mit den schwarzen Locken und den blauen Augen noch einmal so nahe zu sein. Himmel, sah er gut aus! Sie müsste auf den Händen sitzen, um der Versuchung nicht zu erliegen, ihn anzufassen.
    He, reiß dich zusammen!, schalt sie sich und zwang sich, die inneren Zuckungen zu dämpfen. Ihre Hand zitterte nur leicht, als sie den halben Liter Bier hob und dem Mann ins Gesicht schaute. Sie wollte unbedingt ein Gespräch mit ihm anfangen. «Nun», sagte sie, «wie lange arbeiten Sie schon als Schreiner?»
    «Ah, Sie wollen wissen, ob ich Erfahrung habe», sagteer lachend. «Dabei dachte ich, Sie hätten in New York schon von mir gehört.»
    «Oh, das war   … ich hatte   …» Sasha geriet ins Stocken. Sie wusste nicht, welche Ausrede ihr jetzt helfen konnte. Aber es war Rosie, die ihr half.
    «Nun beantworte doch schon die Frage des Mädchens», wies sie Johnny an. «Erzähle ihr von deinem Betrieb.» Dann drehte sie sich um und verschwand im Vorratsraum. Die beiden blieben allein am Tresen zurück.
    Danach entwickelte sich das Gespräch rasch. Sasha wusste nichts über das Schreinerhandwerk, und sie hörte den Geschichten zu, die Johnny ihr über Hobeln und Leimen und Klemmen erzählte. Sie nippte an ihrem Bier und konnte nicht aufhören, in seine blauen Augen zu schauen, den feingeschwungenen Mund, die breiten Schultern und den muskulösen Brustkorb mit den Blicken abzutasten, die eleganten und doch kräftigen Finger zu bewundern.
    Als er sie über ihre Arbeit in den Staaten befragte, sprach Sasha sehr lebhaft, weniger, weil ihr Job sie begeisterte, sondern weil die Gegenwart von Johnny sie mit einer so starken Leidenschaft und Erregung erfüllte. Sie war derart von seiner Nähe gebannt, dass sie es gar nicht bemerkte, als Rosie wieder hinter den Tresen trat, und ihr fiel auch nicht auf, dass ihr Glas frisch gefüllt wurde.
    Sie tranken beide viel an diesem Abend, und Sasha bemerkte, dass John Blakeley immer mehr auftaute und immer freundlicher wurde. Ob das an ihr lag oder am Biergenuss, konnte sie nicht herausfinden. Dankbar nahm sie wahr, dass Rosie immer wieder einen Anlass fand, sie allein zu lassen, weil die Wirtin registrierte, dass Sasha ihre Hilfe nicht mehr benötigte.
    Aber dann zuckte Sasha zusammen, als sie hörte, dass Rosie die letzte Runde einläutete. Kurz darauf ging das Licht aus und an, um die Gäste daran zu erinnern, dass es Zeit für den Heimweg war.
    O nein, jammerte Sasha still. Was sollte sie denn jetzt tun? Wie sollte sie den Mann überreden zu bleiben?
    Sie hätte sich nicht sorgen müssen. Wieder einmal kam ihr Rosie zu

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