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Unsterbliche Sehnsucht

Unsterbliche Sehnsucht

Titel: Unsterbliche Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Marsh
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schwindelig machte. Egal. Denken konnte sie später noch. Viel später. Sie ließ die Hand an seinem Schaft hinabgleiten, sanft und doch fest. Sein heiseres Stöhnen war wie Musik in ihren Ohren.
    Wenn man ein Raubtier herausforderte, kämpfte es darum, die Oberhand zu gewinnen. Als er ihr sanft ins Ohrläppchen biss, erfasste sie ein heftiger Schauer der Erregung. Also schlang sie die Arme um ihn und drückte ihn auf den Tisch.

16
    Nessa zog sich Gummihandschuhe über und entnahm eine Probe für die Genkarte. Das Glas war noch warm vom Sterilisator, weshalb sie loslegen konnte.
    Die komplette letzte Woche über hatte sie im Labor geschuftet. Und wenn sie nicht gerade bei der Arbeit gewesen war, hatte sie sich damit zufriedengegeben, durch die Wand aus Spiegelglas nach draußen auf den Hof zu starren. In diesem Augenblick fiel das frühe Morgenlicht herein und tauchte die Tische und Arbeitsplätze in einen rötlichen Schimmer. Die Lüfter der Computer surrten beständig, während die Prozessoren arbeiteten.
    Noch vor zwei Wochen hätte sie diesen Ort als Paradies bezeichnet. Und jetzt? Na ja, nun besaß sie einen Partner, so etwas wie eine biologische Zeitbombe und hatte Liebeskummer. Da sie schließlich nicht den ganzen Tag aus dem Fenster stieren konnte, schob sie ihren Stuhl zum Labortisch, auf dem eine Reihe von Messbechern aus Glas standen.
    Zer hatte nicht an der Ausstattung gespart. Irgendwie und irgendwo war er an ein komplettes Labor gekommen und hatte es sich direkt vor die Haustür liefern lassen. Nessa besaß genug Glaswaren, um ein kleines Land komplett damit ausstatten zu können, und die Hightech-Geräte waren dermaßen innovativ, dass vermutlich so manche Regierung noch nie von ihnen gehört hatte und wahrscheinlich töten würde, um sie in die Finger zu bekommen.
    Doch die ganze Mühe hatte sich gelohnt, oder? Sie konnte nun den genetischen Marker identifizieren, an dem die Seelenverwandten zu erkennen waren. Ja, eine Runde Konfetti und Champagner. Natürlich hatte sie Zer dieses pikante Detail noch nicht verraten.
    Wie aufs Stichwort wurde leise die Tür zu ihrem hochmodernen Labor geöffnet und ihr Feind kam hereinspaziert, wer auch sonst? Zer brachte Kaffee und ein Plunderteilchen mit, um ihr die Laune zu versüßen. Sie hatte gewusst, es mit einem äußerst gerissenen Mann zu tun zu haben. Und weil sie ebenso clever war, nahm sie den Pappbecher an. Sie sah keinen Grund, den guten Kaffee abzulehnen.
    »Hast du ein eingebautes Radarsystem?«, fragte sie. Im Moment hielt sie alles für möglich.
    »Gibt es heute etwas Neues?« Er stellte seinen Becher auf dem Tisch ab und musterte sie forschend. Hm. Er schaute nicht einfach nur so vorbei. Seine Besuche waren nie zufällig.
    »Möglicherweise«, gab sie zu. So viel konnte sie ihm getrost verraten, so viel musste er wissen. Bloß die Details brauchte er nicht zu erfahren. »Ich habe mir die mikrobiellen DNA -Sequenzen angesehen.« Schon zum zweiten Mal. Denn sie durfte sich bei der ganzen Sache keinen Fehler erlauben. Dafür stand zu viel auf dem Spiel. »Ich habe es geschafft, Anfang und Ende der Sequenz auszumachen. Alpha und Omega.« Sie zuckte mit den Schultern und wartete darauf, dass er schaltete.
    »Das Software-Programm …« Er fuhr sich mit einer Hand durchs Haar und wirkte ziemlich neugierig. »Deine Computeranalyse unserer DNA -Stränge.«
    »Des Codes«, stimmte sie seufzend zu. »Ich habe die ganze Woche damit zugebracht, Millionen von Datensätzen und Sequenzen auf ein bestimmtes Muster hin zu prüfen.« Auf eines, von dem sie bereits ausgegangen war. Sie hatte gezielt nach genetischen Anomalien gesucht, die fragilen DNA -Stränge einen nach dem anderen auf Objektträger aufgebracht, um sie mittels des Mikroskops einzuscannen und die Ergebnisse dann in eine Datenbank hochzuladen. Die Kühlschränke an der hinteren Wand des Labors verfügten über Notstromaggregate und Alarmsysteme, die mit denen in einer Bank mithalten konnten. Hinter den Edelstahltüren lagerte das Rohmaterial für jahrzehntelange Forschung. Genetisches Gold. Deshalb hatte sie sich auch nichts vorgemacht. Ihr war klar gewesen, dass er sie beobachtete.
    Was sie hingegen überraschte, war die Tatsache, dass sie die Veränderung des Genoms von einem rein menschlichen zum paranormalen ausgemacht hatte.
    Wenn man einen Menschen bauen wollte, fand sich die Anleitung dazu im Internet. Sie stützte sich nur auf die Arbeit von Generationen von Wissenschaftlern, die das

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