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Unsterbliche Sehnsucht

Unsterbliche Sehnsucht

Titel: Unsterbliche Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Marsh
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seit Jahrtausenden und wird es noch jahrtausendelang tun.«
    »Das ist eine lange Zeit.« Sie schob ihre Hände tiefer in die Jackentaschen. »Meinst du nicht, dass er irgendwann müde wird? Oder unvorsichtig? Seid ihr Jungs noch nie gestrauchelt, Zer?«
    Ständig. Sie hatte ja keine Ahnung wie schlimm. »Er ist ein Jäger«, wiederholte er mit Nachdruck. »Das ist seine Aufgabe, unsere Aufgabe. Wir rühren uns nicht vom Fleck – das waren die Bedingungen unserer Abmachung.« Der Bestrafung …
    »Genau«, sagte sie. »Die ewige Verbannung in diese Welt. Ihr dürft nicht mehr im Himmel leben. Gibt es denn keinen Weg zurück?«
    »Bisher noch nicht.« Sie warf ihm einen Blick zu. Er hätte ihr nun die Wahrheit sagen können, doch dann wäre ihr bewusst geworden, dass sie es in der Hand hatte. Ihr Preis würde in die Höhe schießen und womöglich würde sie sich nur noch mehr weigern. Er konnte ihr keinen Vorwurf machen, wenn sie sich nicht für die Ewigkeit mit einem von ihnen verbünden wollte. Also durfte er ihr keinesfalls verraten, dass sie mehr war als nur irgendeine Verbündete. Sie würde eine Seelenverwandte sein, der Schlüssel, durch den einer von Zers Männern seine Flügel und seine Seele zurückbekäme. »Glaubst du, wenn es eine Rückfahrkarte gäbe, würden wir nicht mit beiden Händen danach greifen, Baby? Wir gehen nirgendwohin.« Noch nicht zumindest. Nicht ohne ihre Hilfe und nicht ohne Flügel.
    »Also lebt ihr stattdessen mit uns hier unten auf der Erde.« Sie nickte, als hätte sich ein imaginäres Puzzle nun für sie zusammengefügt. »Und ihr seid Gelegenheitskrieger, beseitigt eure eigenen Leute, wenn es sein muss.«
    »Ja.« Selbst für seine eigenen Ohren klang seine Stimme heiser.
    »Das muss schwer sein.« Sie schluckte. »Wenn ihr sie von früher kennt. Weißt du, wer der Abtrünnige war, der es gestern auf mich abgesehen hatte, Zer?«
    »Nein.« So ehrlich durfte er sein. »Es sind viele von uns gefallen. Ich habe nicht jeden von ihnen gekannt, aber es stimmt schon, das ist auch schon vorgekommen. Manchmal wird der Durst unerträglich und wir verlieren einen von den Gefallenen.« Er gab dem Drang nach, ihre Hand zu nehmen, und schloss seine in Lederhandschuhen steckende Pranke um ihre zarten Finger. »Ich habe schon Brüder gejagt und ihnen ewigen Frieden verschafft, die ich beim Namen nennen konnte.«
    Sie schaute ihn kühl an. »Und jetzt möchtest du, dass ich euch helfe.«
    »Ja.« Wieder die Wahrheit.
    »Gibt es denn irgendeinen Weg für mich, aus dieser Sache wieder herauszukommen? Kann man diese Abtrünnigen irgendwie dazu bringen, mich und meinesgleichen nicht mehr zu verfolgen?«
    Nein. Selbst wenn er gewusst hätte, wie den Angriffen ein Ende zu bereiten gewesen wäre, hätte er ihr wahrscheinlich nichts davon erzählt. Er brauchte ihre Hilfe – um jeden Preis. Stumm schüttelte er den Kopf.
    »Ich könnte jetzt gehen«, sagte sie leise und deutete in Richtung der MDV -Beamten, die den Tatort vergeblich nach Spuren absuchten. Ihre Verfahren waren für das, was Cuthah auf M City losgelassen hatte, ungeeignet. »Ich könnte mit ihnen gehen.«
    Er würde sie nicht gehen lassen. Dennoch wollte er ihr weiterhin den Eindruck vermitteln, sie hätte eine Wahl. Zumindest solange es noch ging. Sie zuckte mit den Schultern und setzte ein zaghaftes Lächeln auf – es wirkte verloren. »Aber das wäre sinnlos, oder?
Die
können mich nicht vor dem beschützen, was mir bevorsteht.
Du
schon.« Sie rieb sich die Unterarme. »Nur bei euch habe ich eine Chance zu überleben, nicht wahr?«
    »Niemand wird dir etwas tun, das verspreche ich.«
    »
Kannst
du das denn versprechen?«
    Das konnte er nicht. Es gab keine Gewissheit. Doch statt ihr das zu sagen, senkte er nur den Kopf und drückte den Mund fest und besitzergreifend auf ihre Lippen. »Was ich dir versprechen kann«, sagte er barsch, »ist, dass Cuthah oder der Erzengel selbst nicht an dich herankommen werden, es sei denn, sie schaffen es an allen Gefallenen vorbei. Du gehörst zu uns, Baby. Wir sorgen für deine Sicherheit.«
    »Hast du schon einmal gegen Michael gekämpft?«
    »Oh ja.« Und verloren.
    Sie betrachtete ihn von oben bis unten. »Zwei Arme. Zwei Beine. Ich schätze, es hätte schlimmer für dich ausgehen können.«
    Er war versucht, sie auf ihren frechen Mund zu küssen, verspürte den Wunsch, zu sehen, wie sie ihre langen Beine um seine Hüften schlang. Hmmmm … wenn nur das Wörtchen »wenn« nicht wäre … Sie wollte

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