Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Unsterbliche Sehnsucht

Unsterbliche Sehnsucht

Titel: Unsterbliche Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Marsh
Vom Netzwerk:
der kleinen Gruppe von Gefallenen und kamen auf ihn zu gelaufen, wobei ihnen die MDV -Leute schleunigst aus dem Weg gingen. »Habt ihr einen Hinweis auf unseren Killer?«, fragte Zer, als die beiden schließlich vor ihm standen. »Sieht für mich ganz nach Cuthahs Werk aus.«
    Der Leutnant konnte nicht weit sein. Er war weder sauber noch sorgsam genug vorgegangen, um seine Spuren zu verwischen. Sie brauchten also nur die Fährte aufzunehmen und ihm wie einem Neonschild, das den nächtlichen Himmel über M City erhellte, zu folgen.
    »Jepp.« Vkhin strich mit einem seiner Daumen über die Klinge an seiner Hüfte. »Hat sie es sich genau angesehen?«
    Es war nicht nötig, zu fragen, wen er mit
sie
meinte. Der Bruder strahlte eine kühle Gelassenheit aus, als er seine Lederhandschuhe überstreifte und sich fürs Jagen bereitmachte.
    »Das hat sie.« Zer merkte, dass er nicht gern daran zurückdachte. Wie blass Nessa geworden war … Aber sie hatte sich immerhin nicht die Seele aus dem Leib gekotzt. Das musste er ihr lassen. Dabei hätte er wetten können, dass sie außerhalb eines Labors noch nie zuvor in ihrem Leben mit einer Leiche konfrontiert gewesen war. Mit versteinerter Miene und weit aufgerissenen Augen hatte sie auf die Tote gestarrt und es sich ganz genau angesehen. Oh ja …
    »In welche Richtung?«
    »Nach Norden. Keros geht gerade mit unserem Satellitensystem online. Wenn der Mistkerl sich auf den Landstraßen bewegt, haben wir ihn gleich.«
    Vkhin nickte knapp, im Kopf stellte er schon Berechnungen an. »Todeszeitpunkt?« Cuthah hatte noch ein paar Minuten lang mit seiner Beute gespielt. So viel stand fest.
    »In der letzten Stunde.« Die Leiche war bereits kalt, doch angesichts ihres Zustands und bei diesem Wetter mochte sie schnell ausgekühlt sein. »An ihren Beinen sind noch keine Blutergüsse zu sehen.« Dass der Körper noch keine Verfärbungen aufwies, bedeutete, dass der Mörder die Tat innerhalb der letzten zwei Stunden begangen hatte.
    »Gut zu wissen.« Vkhin entfernte sich und suchte systematisch den Boden ab, seine Sinne waren geschärft. »Ich werde den Jagdtrupp anführen.«
    »Mach das.« Vkhin wartete zwar nicht auf Zers Einverständnis, aber dieser gab es ihm trotzdem. Es vermittelte ihm das Gefühl, hier draußen eine Funktion zu haben und nicht bloß der repräsentative Anführer zu sein, der dabei zusah, wie die Gefallenen sich in Gruppen aufteilten und in die Dunkelheit verschwanden.
    »Das hier ist ein Albtraum«, sagte Nessa mit heiserer Stimme. »Wie erträgst du das jeden Tag?«
    Er befühlte die Klinge an seiner Seite und fragte sich, ob sie wirklich die Wahrheit hören wollte.
    »Jagen die Killer jeden Tag in M City?« Sie fasste sich ins Haar und steckte eine lose Strähne wieder in dem Knoten fest. Er war mit den Fingern durch die herrlich schweren Strähnen gefahren, als er sie in den Armen gehalten hatte.
    »Ja, wenn wir es zulassen.«
    »Und tust du das etwa?« Sie starrte zu ihm hinauf. »Lässt du sie hier, in meiner Welt, jagen, Zer? Warum?«
    Weil er nicht überall gleichzeitig sein konnte und sich manchmal nicht aufhalten ließ, was einer Naturgewalt gleichkam. »Ich gebe mein Bestes«, antwortete er leise. Schneefall hatte eingesetzt, und so wurden seine Schritte gedämpft, als er sie zurück zu dem Wagen schob, der bereits auf sie beide wartete. Nun, in den Stunden zwischen Mitternacht und dem Morgengrauen, war es bitterkalt. Sie hätte einen Schal oder eine Kopfbedeckung gebrauchen können. Irgendetwas, das sie warm hielt. Kaschmir stand ihr, er würde noch mehr zum Anziehen besorgen.
    »Aber das reicht nicht immer, oder?«, fragte sie leise. Unter ihren Schritten knirschte der Schnee. Sie versuchte nicht, leise zu gehen und das Geräusch zu dämpfen, das einen Jäger auf ihre Fährte bringen würde. Er wollte sie vor dieser neuen Welt, die sie nun kennengelernt hatte, beschützen, doch diese Welt wusste bereits, dass sie existierte.
    »Nein«, gestand er. »Manchmal hat ein Abtrünniger auch einfach Glück oder ist sehr schnell.«
    »Was wirst du in diesem Fall tun?«
    »Vkhin ist unser bester Jäger. Wenn jemand Cuthahs Spur verfolgen kann, dann er. Er wird tun, was getan werden muss. Bis jetzt hat Cuthah uns aber immer überflügelt. Im Gegensatz zu uns besitzt er Schwingen.«
    »Ist Vkhin in Gefahr?« In ihrer Stimme lag echte Sorge, was ihn seltsamerweise rührte. Vielleicht wäre Vkhin der Richtige für sie.
    »Nein. Vkhin ist gut in seinem Job. Er jagt schon

Weitere Kostenlose Bücher