Unsterblichen 02 -Unsterblich wie ein Kuss-neu-ok-27.01.12
Gästen bestimmt gefallen.«
»Was
für eine wundervolle Idee!« Lady Summers wandte sich sogleich ab, um Angelica
zu suchen.
Violet
zog sich unauffällig an den Rand des Salons zurück. Sie folgte dem schwächer
werdenden Geruch der Gäste zurück ins Esszimmer und von dort aus in die Diele.
»Sie
wollen gehen, ohne sich von mir zu verabschieden?«
Patrick
war ihr gefolgt. Sie hatte nichts anderes erwartet. Dennoch machte seine Nähe
sie sofort wieder nervös.
»Entschuldigung.
Auf Wiedersehen.« Sie schritt zur Eingangstür.
Patrick
ging neben ihr her. »Haben Sie denn keinen Mantel?«, fragte er missbilligend,
als sie Anstalten machte, durch die Tür, die ein Butler mit einem höflichen
›Guten Abend‹ aufhielt, nach draußen zu gehen.
»Es
ist nicht kalt«, sagte sie bibbernd.
Seine
warme Hand legte sich unter ihren Ellbogen, und er führte sie die Stufen hinab
in den kalten Londoner Abend. Sie erlaubte es ihm nur deshalb, weil es ihren
eigenen Plänen entgegenkam.
»Sie
sind eine Närrin.«
»Weil
ich keinen Mantel trage, den ich nicht besitze?«, fragte sie. Sie fühlte, wie
langsam Ärger in ihr aufstieg, als Patrick sich zu ihr vorbeugte. Der Geruch
nach Pferden, Holz und Politur verriet ihr jedoch die Gegenwart einer Kutsche
im selben Moment, als Patrick auch schon ihren Arm ergriff, um ihr beim
Einsteigen zu helfen.
Violet
ließ sich auf den Sitz fallen. Der arrogante Kerl hatte sie nicht einmal
gefragt, ob er sie nach Hause bringen durfte! Sie wollte schon den Mund
aufmachen, da merkte sie, wie er ihr gegenüber Platz nahm.
»Hier,
zieh das an.«
Eine
Jacke landete auf ihrem Schoß, noch warm von seinem Körper. Sein Benehmen für
den Moment beiseiteschiebend, schlüpfte sie in die Jacke.
»Danke.«
Er
sagte nichts, und auch Violet schwieg. Sie fragte sich, was wohl als Nächstes
geschehen würde. Und warum sich die Kutsche nicht in Bewegung setzte. Das
Schweigen dehnte sich aus, und Violet wurde immer nervöser. Ihre Nase verriet
ihr, dass er regungslos auf dem Sitz ihr gegenüber saß. Was tat er? Schaute er
sie an? Was dachte er?
Als
sie das Schweigen nicht länger ertragen konnte, sagte sie: »Sie haben mich zwar
nicht gefragt, aber ich nehme an, Sie wollen mich zum Zirkus zurückbringen?«
»Falsch.«
Violet
erstarrte. Zornig beugte sie sich vor und streckte die Hand nach dem Türgriff
aus.
»Violet.«
Er legte seine Hand auf ihren Arm. Sein warmer Atem strich über ihre Wange.
»Ich will dich.«
Violet
stockte der Atem. Drei einfache Worte. Die alle möglichen Gefühle bei ihr
auslösten...
»Ich
will mich um dich kümmern.«
Ihre
Erregung verpuffte.
»Danke,
ich kann mich gut um mich selbst kümmern.«
Sie
hörte, wie er gereizt den Atem ausstieß.
»Das
weiß ich, aber ich möchte dir das Leben leichter machen... du sollst nicht ohne
Mantel in die Kälte hinaus oder zu Fuß nach Hause laufen müssen.«
Violet
verzog das Gesicht. Er glaubte also, sie sei käuflich? Wie eine Hure.
»Nein.«
»Nein?«
Die
Tatsache, dass er überrascht klang, erzürnte Violet noch mehr. Hatte er
wirklich geglaubt, dass sie so leicht zu haben sei? Aber er irrte sich. Ja, er
hätte sie haben können, sehr leicht sogar.
Wenn
er nicht angeboten hätte, sie dafür zu bezahlen.
»Du
kennst mich nicht, deshalb.« Abermals streckte sie die Hand nach der Tür aus,
doch auch diesmal hielt er sie zurück.
»Das
würde ich aber gern. Und ich möchte dir zeigen, wie ich bin.«
Das
klang ehrlich, aber Violet ließ sich nicht so schnell beschwichtigen. Sie war
wütend auf ihn, auf seine arrogante Annahme, sie einfach kaufen zu können. Und
sie war wütend, dass sie ihn trotzdem noch begehrte.
»Was
Sie als Erstes über mich lernen sollten, Mylord, ist, dass ich nicht käuflich
bin.«
Ehe
sie wusste, wie ihr geschah, war Patrick bei ihr, und seine Lippen berührten
die ihren. Ungeduldig forderte seine Zunge Einlass, und stöhnend ergab sie
sich. Sie war unfähig, sich der Intensität ihrer Gefühle zu widersetzen. Wie
von selbst schlangen sich ihre Arme um seinen Hals, schmiegte sich ihr Körper
an ihn.
Und
dann, so plötzlich wie er sie gepackt hatte, ließ er sie wieder los.
»Sag
nicht, dass du mich nicht auch begehrst«, keuchte er. Sie war froh, dass ihn
dieser Kuss genauso wenig kalt gelassen hatte wie sie.
»Doch,
ich will dich. Aber dein Geld kannst du behalten. Ich brauche es nicht.«
Totenstille.
Dann
schob Patrick die Klappe zurück und befahl dem Kutscher: »Nach
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