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Unsterblichen 02 -Unsterblich wie ein Kuss-neu-ok-27.01.12

Unsterblichen 02 -Unsterblich wie ein Kuss-neu-ok-27.01.12

Titel: Unsterblichen 02 -Unsterblich wie ein Kuss-neu-ok-27.01.12 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mina Hepsen
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dass sie
sich nicht von solchem Tand beeindrucken ließ, aber wenn dem nicht so war? Und
er wusste mittlerweile eins ganz sicher: dass er sie haben wollte. Und haben
würde. Aber dass sie für den Preis eines Kleids zu haben war, verstörte ihn
zutiefst.
    Dabei
sollte es ihn freuen. Er sollte ihr hier und jetzt jede Menge Kleider anbieten,
bevor ein anderer auf denselben Gedanken kam und sie ihm als Mätresse
wegschnappte. Warum zum Teufel tat er es dann
nicht?
    »Ich
verstehe«, sagte Patrick gepresst. »Ein wirklich schönes Kleid.«
    Violets
Löffel verharrte über ihrer Suppe. Sie lachte. »Nun, wenn Sie es sagen. Ich
selbst kann ja nicht... Aber ich weiß, dass es Sarah gefallen wird.«
    Nun
musste er ebenfalls lachen, ein befreites, erleichtertes Lachen. Hatte er doch
gewusst, dass Violet nicht bestechlich war. Nicht mit Kleidern, jedenfalls. Es
würde also mehr brauchen als ein wenig teuren Putz.
    »Worüber
lacht ihr beide?«, beschwerte sich Angelica von Patricks anderer Seite. »Mir
ist langweilig!«
    Patrick
lehnte sich ungewöhnlich entspannt zurück und ließ die beiden Frauen
miteinander schwatzen.

12.
Kapitel
     
    Violet
ärgerte sich über sich selbst. Sie saß am Tisch und lauschte dem leisen
Geplauder der Gäste, unterbrochen von dezentem Gelächter. Aus einer Ecke tönte
das stetige Ticken einer Standuhr. Patrick hatte seit vielen Herzschlägen nicht
mehr mit ihr geredet - genauer gesagt, seit einhundertsechs Herzschlägen.
    Sie
schalt sich eine Närrin. Wie hatte es nur so weit kommen können? Warum war sie
sich seiner Anwesenheit mit jeder Faser ihres Körpers bewusst? Jeden Atemzug,
jede Bewegung von ihm nahm sie überdeutlich wahr.
    Er ist ein Bluttrinker !,
schalt sie sich.
    Aber
das machte ihn leider nicht weniger attraktiv.
    Patrick
hatte ihr nun schon zweimal das Leben gerettet. Er war ein starker,
leidenschaftlicher Mann. Und nun hatte sie eine Freundlichkeit an ihm entdeckt,
die ihn noch unwiderstehlicher machte.
    Die
Einladung zu diesem Dinner anzunehmen war eine spontane Entscheidung gewesen.
Zum Teil hatte sie es getan, weil sie hoffte, vielleicht auf Ismail zu stoßen.
Und zum Teil einfach nur, um Sarah eine Freude zu machen. Lady Summers hatte
ihr angeboten, das Kleid, das sie ihr für den Abend zur Verfügung stellte, zu
behalten, und Violet hatte sofort beschlossen, es Sarah zu schenken. Wie Sarah
sich freuen würde, wenn sie es erst sähe!
    Woran
sie jedoch nicht gedacht hatte, das waren die Tischmanieren, die bei einem
solchen Anlass erwartet wurden. Sie war in einem Zigeunerlager aufgewachsen und
an das wenige, was ihr die Köchin auf der Burg beigebracht hatte, konnte sie
sich kaum noch erinnern. Wäre Patrick nicht gewesen, sie hätte sich gewiss
blamiert und am Ende vielleicht sogar zugeben müssen, dass sie blind war. Aber
Patrick hatte sie fürsorglich auf das richtige Besteck aufmerksam gemacht, wenn
sie sich einmal vergriff. Doch jetzt schwieg er zum ersten Mal, seit sie am
Tisch Platz genommen hatten, und sein Schweigen machte sie nervös.
    Der
Mann brachte sie aus dem Gleichgewicht, wie ihr jetzt klar wurde. Er verwirrte
sie, ließ sie ihre Ziele vergessen, weckte ein nie gekanntes Verlangen in ihr.
    »Violet?«,
flüsterte er.
    Sie
zuckte zusammen. Er hatte sich zu ihr gebeugt; sie spürte seinen warmen Atem an
ihrem Ohr.
    »Ja?«,
fragte sie nervös. Er war ihr viel zu nah.
    »So
geht das nicht weiter.«
    Violet
runzelte verwirrt die Stirn und wollte gerade fragen, was er damit meinte, als
Lady Summers nach ihr rief.
    »Ja,
Lady Summers?«, antwortete Violet erleichtert. Sie war froh, sich von dem
beunruhigend verführerischen Mann abwenden zu können. Lady Summers unter den
Gästen auszumachen war nicht schwer, ihre Kleidung roch, als wäre sie mit
Rosenwasser gespült worden.
    »Würden
Sie uns etwas vorspielen, wenn ich uns eine Geige beschaffen könnte?«
    Violet
lächelte. Dieser Bitte kam sie nur zu gerne nach, da dies vertrautes
Territorium für sie war. Auch würde es ihr helfen, auf andere Gedanken zu
kommen.
    »Gern,
Lady Summers. Es wäre mir ein Vergnügen.«
    Die
übrigen Gäste begannen aufgeregt zu schnattern, und Lady Summers hatte ein
wenig Mühe, sich Gehör zu verschaffen. Sie forderte die Anwesenden auf, sich in
den Musiksalon zu begeben.
    Bevor
Violet etwas tun konnte, schob sich eine warme Hand unter ihren Ellbogen.
    »Ich
brauche keine Hilfe, um mich von meinem Stuhl zu erheben«, zischte sie zornig.
Das klang vielleicht ein wenig undankbar,

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