Unsterblichen 02 -Unsterblich wie ein Kuss-neu-ok-27.01.12
Hause.«
13.
Kapitel
Dein Geld kannst du
behalten. Ich brauche es nicht.
Diese
Worte gingen Patrick im Kopf herum, während er die schöne Zigeunerin, die ihm
gegenübersaß, betrachtete. Er konnte kaum glauben, dass er einen solchen Fehler
gemacht hatte. Er hatte angenommen, dass Violet, deren Leben im Zirkus sicher
nicht einfach war, froh über seinen Vorschlag sein würde, für sie zu sorgen.
Und
er würde sie gerne verwöhnen. Er wollte ihr Schmuck und Kleider kaufen, wollte
sie ausführen, ihr irgendwo in der Nähe seiner Wohnung ein nettes Apartment
suchen. Patrick nahm sich nur selten eine Mätresse, aber er wusste tief im
Innern, dass eine Nacht mit dieser Frau sein Verlangen nicht stillen würde. Ein
Langzeit-Arrangement war daher nur sinnvoll. Ja, er war bereit, ihr jeden
Wunsch von den Augen abzulesen, solange sie ihm dafür zu Willen war... aber sie
wollte nicht.
Oder
doch? Sie kam schließlich mit, oder? Sie wusste, was passieren würde, hatte
zugegeben, dass sie ihn ebenfalls begehrte. Aber sie wollte nichts dafür haben.
Verdammt, diese Frau war verwirrend!
Patrick
betrachtete Violet nachdenklich. Ihre schönen Augen blickten hinaus auf die
Straßen und die Menschen. Aber sie konnte nichts sehen. Er runzelte die Stirn.
Wie
es wohl wäre, in ständiger Nacht leben zu müssen?
Wie
war sie blind geworden? Hatte sie überhaupt einmal sehen können?
Er
ließ Violets Gesicht nicht aus den Augen, und ihm fiel auf, dass sich
gelegentlich ihre Nasenflügel blähten.
Zum
ersten Mal, seit er sie kannte, fragte sich Patrick, wie es kam, dass Violet
nie irgendwo anzustoßen schien. Wie kam es, dass sie sich so sicher bewegen
konnte? Sollte sie nicht vielmehr mit ausgestrecktem Arm ihre Umgebung
abtasten, bevor sie einen Fuß vor den anderen setzte?
Er
wusste so wenig über sie. Aber er wollte es herausfinden. Alles.
Die
Kutsche kam zum Halten. Ein Page eilte herbei, um den Kutschenschlag zu öffnen.
Patrick stieg aus und wandte sich um, um Violet herauszuhelfen. Sie reichte ihm
ihre zierliche, behandschuhte Hand und stieg mit der Anmut einer Lady aus der
Kutsche.
»Ach,
Sie haben einen Kirschbaum«, sagte sie erfreut. Patrick drehte sich verblüfft
um.
Der
Baum in seinem Vorgarten war schwarz und kahl. Es hätte irgendein Baum sein
können. Kirschen hingen nicht daran, es war schließlich Winter.
Patrick
nahm Violets Ellbogen und führte sie den Weg entlang zur Haustür. Als sie den
Baum passierten, schnupperte er prüfend. Es stimmte, er roch ganz leicht nach
Kirschen.
»Woher
weißt du-?«
Sie
blieb stehen und schaute ihn an; der Wind fuhr in ihr Haar und wehte ihr ein
paar Strähnen ins Gesicht. Sie schien ihn direkt anzublicken.
»Ich
kann ihn riechen, genau wie dich.«
Patrick
trat unwillkürlich einen Schritt näher. Er sog ihren Geruch in sich ein und lächelte.
Sie war feucht zwischen den Schenkeln.
»Und
ich kann dich riechen, Violet.« Er strich zart über ihren nackten Arm und
freute sich, dass sie es sich gefallen ließ.
»Guten
Abend, Mylord«, ertönte eine missbilligende weibliche Stimme. Patrick drehte sich
zu seiner Haushälterin um. Violet stieß ein verlegenes Stöhnen aus, und Patrick
schmunzelte. Sie, die sich ohne Zögern bereiterklärt hatte, mit ihm ins Bett zu
gehen, störte sich an der Missbilligung seiner Haushälterin.
»Danke,
Mrs. Devon. Das wäre alles. Sie dürfen sich jetzt zurückziehen«, sagte Patrick,
während er mit Violet an seiner Seite das Haus betrat.
»Sehr
wohl, Mylord«, antwortete Mrs. Devon und verschwand. Patrick nahm Violet seine
Jacke von den Schultern.
»Sie
war gar nicht begeistert.«
Dazu
gab es nicht viel zu sagen, aber Patrick meinte dennoch: »Was hast du
erwartet?«
»Nichts.
Mit ihr jedenfalls hatte ich nicht
gerechnet.«
Patrick
öffnete die Tür zu seinen Schlafgemächern und ließ Violet den Vortritt. Den Arm
an ihrem Ellbogen, führte er sie zu einem Ledersessel vor dem bereits
entzündeten Kaminfeuer. »Möchtest du etwas trinken?«
»Nein,
ich möchte es jetzt tun.«
Patrick
lachte, als er den eigenwilligen Zug um ihren Mund sah. Welche Frau sagte so
etwas?
Die
Antwort war offensichtlich, als sie sich erhob und begann, am
Schulterverschluss ihres Kleides zu nesteln.
Eine wunderschöne
Zigeunerin mit schwarzem Haar und goldener Haut sagt so etwas, dachte er bei
sich und musterte sie bewundernd.
Nachdem
sie einen Träger geöffnet hatte, erblickte er ein dünnes Korsett. Offenbar
hatte Lady Summers nicht daran
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