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Unsterblichen 02 -Unsterblich wie ein Kuss-neu-ok-27.01.12

Unsterblichen 02 -Unsterblich wie ein Kuss-neu-ok-27.01.12

Titel: Unsterblichen 02 -Unsterblich wie ein Kuss-neu-ok-27.01.12 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mina Hepsen
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verlassen, als
sie von einer rauen Stimme angesprochen wurden.
    »Violet?«
    Nicu,
dachte Violet verlegen. Der virile Zigeuner war vor zwei Tagen zum Zirkus
gestoßen - ein Glücksfall, fand Violet. Er war ein sehr talentierter Musiker,
und wenn man dem Gerede der weiblichen Artisten glauben konnte, überdies ein
äußerst attraktiver Mann. Nicu würde dafür sorgen, dass der Zirkus auch nach
ihrem Weggehen gut besucht war. Für sie war das eine große Erleichterung, denn
sie ließ Graham nur ungern im Stich.
    »Wo
willst du hin, Kleines?«, fragte Nicu auf Altrumänisch, und Violet war froh,
dass er diese Sprache benutzte. Was er wohl denken mochte? Violet war die
Begegnung peinlich. Nicht, dass ein Zigeuner einer Frau Vorwürfe machen würde,
die beschloss, die Mätresse eines Mannes zu werden. Dennoch wäre sie lieber
unbemerkt verschwunden ...
    »Ich
verlasse den Zirkus, Nicu. Die Auftritte mit dir haben mir Spaß gemacht«,
erwiderte sie auf Altrumänisch und machte Anstalten weiterzugehen. Sie hoffte,
Patrick würde folgen. Er war in den letzten paar Augenblicken eigenartig
schweigsam geworden, aber welcher Mann ließ sich schon gerne aus einem Gespräch
ausschließen?
    Nicu
hielt Violet am Arm fest. »Du gehst? Mit ihm? Ich traue ihm nicht!«
    Violet
wollte ihm ihren Arm gerade entziehen, da war seine Hand auch schon
verschwunden, und ein dumpfer Schmerzenslaut ertönte.
    »Ein
Rat für die Zukunft, Nicu: Fass sie nie wieder an!«
    Patrick
hatte das in gebrochenem Rumänisch gesagt! Violet erschrak. Woher kannte er
diese Sprache? Und was hatte er mit Nicu gemacht?
    Aber
ehe sie etwas sagen konnte, hatte Patrick sie bereits zu seiner wartenden
Kutsche gezogen und ihr hineingeholfen.
    »Du
hast ihn doch nicht verletzt?«
    Sie
ärgerte sich über sein Verhalten, wusste aber gleichzeitig, dass es unklug war,
ihren Zorn zu zeigen. Nicu hätte sie nicht festhalten dürfen, aber ihn dafür
gleich niederzuschlagen ...
    »Ich
wünschte, ich hätte es.«
    Was
sollte das bedeuten? War Patrick gewalttätig? Begab sie sich etwa in größere
Gefahr, als sie geglaubt hatte?
    »Du
sprichst die Sprache der Zigeuner, dann solltest du auch mit unseren Bräuchen
vertraut sein. Er ist Zigeuner ebenso wie ich. Es ist daher nur natürlich, dass
er glaubt, mich beschützen zu müssen.«
    »Ich
behaupte nicht, eure Bräuche zu kennen, Violet. Aber ich musste ihm
unmissverständlich klarmachen, dass ich dein
Beschützer bin, nicht er.«
    Ihr Beschützer. Violet freute sich gegen ihren Willen. Patrick hatte gesagt, dass er
für sie sorgen würde. Gehörte das auch dazu?
    Die
Zeit, in der sie umsorgt worden war, lag weit zurück, eine vage Erinnerung...
war es damals nicht wärmer gewesen? Aber das war Unsinn. Das Wetter änderte
sich doch nicht, bloß weil jemand für einen
sorgte... Aber vielleicht nahm man es ja anders
wahr?
    Was
ging ihr da bloß durch den Kopf? Das alles war oh nehin eine Farce, sie wollte und brauchte niemanden, der für sie sorgte!
    »Ich
habe ihm nicht wehgetan, falls du dir deswegen Sorgen machst«, sagte Patrick
und riss sie damit aus ihren Gedanken. »Ich habe ihn bloß verwarnt.«
    Er
versuchte sie zu beruhigen.
    »Ich
war nicht sicher«, gestand sie. »Aber ich bin froh, dass du ihm nichts getan
hast.«
    Er
schwieg. Zum ersten Mal an diesem Abend fragte sich Violet, was wohl als
Nächstes geschehen würde. Sie wusste praktisch nichts über den Mann, der ihr
gegenübersaß... was sollte sie jetzt tun?
    Gerade
als ihr ein Thema eingefallen war, über das sie reden konnten, zog der Kutscher
an den Zügeln und hielt an.
    »Was
ist?«, rief Patrick aus dem Kutschfenster.
    »Da
liegt ein Mann auf der Straße, Mylord«, rief der Kutscher zurück. Violet hörte,
wie er vom Kutschbock herunterkletterte. Sie holte tief Luft.
    Ja,
sie konnte den Mann, der auf der Straße lag, riechen, seine Kleidung war
muffig, er hatte eine Alkoholfahne - und er roch nach Schießpulver.
    »Er
hat eine Pistole«, flüsterte Violet erregt. Sie streckte die Hände nach Patrick
aus und schnupperte. Besorgt sagte sie: »Und drei weitere verstecken sich im
Gebüsch.«
    »Keine
Sorge«, beruhigte Patrick sie, »ich werde mich um die Sache kümmern. Du bleibst
hier drinnen und rührst dich nicht vom Fleck.«
    Mit
diesen Worten sprang er aus der Kutsche und ließ Violet allein zurück.
    Verdammt! Sie tastete nach ihrem Messer, doch dann fiel ihr ein, dass sie es ja in den
Beutel zu ihren anderen Sachen getan hatte, um Patrick nicht

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