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Unsterblichen 02 -Unsterblich wie ein Kuss-neu-ok-27.01.12

Unsterblichen 02 -Unsterblich wie ein Kuss-neu-ok-27.01.12

Titel: Unsterblichen 02 -Unsterblich wie ein Kuss-neu-ok-27.01.12 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mina Hepsen
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Mylord.«
    Violet
merkte, wie Sarah bei ihren Worten erstarrte. Sie hörte, wie Patrick einen
Schritt auf sie zutrat.
    »Guten
Abend, Lady Violine«, antwortete er knapp.
    Ach,
er störte sich also an ihrer Förmlichkeit? Dabei gab sich Violet alle Mühe,
gehorsam und gefällig zu sein. Sie war gestern Nacht zu dem Schluss gekommen,
dass dies die beste Taktik war, um das Vertrauen eines Mannes zu gewinnen.
Leider war sie nicht sehr gut darin, gehorsam und gefällig zu sein. Auch schien
Patrick von der ›neuen‹ Violet nicht so angetan zu sein, wie sie gehofft hatte.
    »Ich....
Mylord?«, stammelte Sarah. Natürlich, dachte Violet, sie hat ja nicht gewusst,
dass er Aristokrat ist.
    Violet
ließ sich von ihrer Nase zu Sarah führen.
    »Sarah,
ich glaube, ich habe euch noch gar nicht richtig vorgestellt. Das ist Lord
Patrick Bruce. Mylord, das ist meine Freundin Sarah.«
    »Freut
mich sehr, Sie kennen zu lernen, Sarah«, sagte Patrick mit samtweicher Stimme,
und Violet spürte, wie Sarah neben ihr sich merklich entspannte.
    »Danke,
Mylord«, antwortete sie scheu.
    Stille.
Violet fragte sich, wen oder was Patrick wohl ansah. Sie hatte das unheimliche
Gefühl, dass sie Gegenstand seiner Aufmerksamkeit war.
    »Ähm...
.Ich gehe jetzt lieber, Violet. Ich... ich hab noch viel zu tun. Wir sehen uns
doch morgen?«
    »Ja«,
versicherte Violet ihrer Freundin. Sarah empfahl sich bei Patrick und ging. Violet wurde klar, dass ihre Scharade nun erst richtig
beginnen musste.
    Wie
benahm man sich unterwürfig? Sie hatte keine Ahnung. Jeder Tag war für sie ein
Kampf ums Überleben gewesen, daher war sie stärker als die meisten Frauen. Doch
jetzt musste sie sich an die Zügel nehmen, ihren Willen einem anderen
unterordnen...
    »Du
willst also morgen wieder herkommen?«
    Violet
trat von einem Fuß auf den anderen. Die Art, wie er fragte, kam ihr seltsam
vor. Was wollte er hören?
    »Ich
nahm an, dass ich morgen wieder auftreten würde?« Sie formulierte es als Frage,
um die Entscheidung ihm zu überlassen. In Wahrheit hatte sie keinen Grund mehr,
länger beim Zirkus zu bleiben. Patrick hatte angedeutet, dass er für sie sorgen
würde, und sie hoffte, ihre Mission längst erledigt zu haben, bevor er ihrer
überdrüssig geworden war.
    »Ich
habe dir doch gesagt, dass du nicht mehr arbeiten musst, Violet.«
    Violet
nickte gehorsam.
    »Dann
werde ich Graham Bescheid sagen.«
    »Das
ist nicht nötig. Ich werde das erledigen. Du musst nur deine Sachen packen.«
    Es
störte sie, dass er bereits mit Befehlen um sich warf. Verdammt! Sie trat zu
ihrer Garderobe, bückte sich und nahm den kleinen Beutel an sich, den sie
gepackt hatte. »Das habe ich bereits. Ich konnte bloß meine Bürste nicht
finden.«
    »Egal.
Ich werde dir eine neue kaufen. Dutzende, wenn du willst, Violet. Ich meine es
ernst. Ich werde gut für dich sorgen.«
    Das
besänftigte sie wieder, doch schon keimte Unbehagen in ihr auf. Das war es
doch, was sie wollte, oder? Dass sie ihm zu Willen war. Aber er klang so
fürsorglich, fast zärtlich... Sie war sicher, sein Vertrauen ziemlich rasch
gewinnen zu können.
    Warum
machte ihr der Gedanke dann so zu schaffen?
    »Danke«,
sagte Violet leise, als er ihr den Beutel abnahm.
    »Gehen
wir?«, erwiderte er, und sie hörte das Lächeln in seiner Stimme. Zum ersten Mal
an diesem Abend empfand Violet so etwas wie freudige Erregung. Sie würde mit
diesem Mann zusammen sein, würde in seinen Armen liegen ... Stopp! Daran durfte
sie jetzt nicht denken, sie durfte die Tatsachen nicht aus den Augen verlieren.
Sie folgte Patrick nur, um an Ismail heranzukommen. Das war alles.
    Violet
trat an seine Seite, und gemeinsam machten sie sich auf den Weg. Seine
Körperwärme drang durch ihre dünne Bluse, wärmte ihre nackten Arme.
    »Wo
ist dein Mantel?«, fragte Patrick, als sie den Hinterausgang des Zelts beinahe
erreicht hatten. Wie sollte sie ihm die Sache mit der kleinen Bettlerin
erklären? Das Mädchen hatte so gefroren, da hatte Violet ihr kurz entschlossen
ihren einzigen Mantel geschenkt.
    »Ich
habe keinen«, antwortete sie schlicht.
    Patrick
fluchte unterdrückt. Violet hörte Bewegung, dann wurde eine warme Jacke um ihre
Schultern gelegt.
    »Das
ist das Erste, was ich dir morgen früh gleich kaufen werde. Und jetzt komm.«
    Sie
war froh, dass er schon wieder mit Befehlen um sich warf. So ließ sich seine
Fürsorge leichter ertragen. Violet folgte Patrick.
    Heu,
Löwen, Holz, Farbe, Erde, Bäume... sie hatten das Zelt beinahe

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