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Unsterblichen 02 -Unsterblich wie ein Kuss-neu-ok-27.01.12

Unsterblichen 02 -Unsterblich wie ein Kuss-neu-ok-27.01.12

Titel: Unsterblichen 02 -Unsterblich wie ein Kuss-neu-ok-27.01.12 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mina Hepsen
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ihn direkt an.
    Patrick
wusste ohne jeden Zweifel, dass sie ihn wahrnahm, auch wenn sie ihn nicht sehen
konnte.
    In
diesem Moment trat ein Mann in die Manege und lenkte Patricks Aufmerksamkeit
auf sich. Er war groß und muskulös und hatte einen dunklen Teint. Seine
leuchtend blauen Augen waren durchdringend auf
Violet gerichtet. Gereizt beobachtete Patrick,
wie er auf Violet zuging, eine Geige in der Hand.
    Ein
Musiker, vermutete Patrick, und ein Zigeuner, so wie er aussah. Der Mann hob die Geige ans Kinn und begann zu spielen.
    Nicht
schlecht, musste Patrick widerwillig zugeben. Aber längst nicht so gut wie
Violet.
    Beide
spielten eine Zeitlang, Violet führte, er folgte willig. Dann brach die Musik
mit einem schrillen Ton jäh ab.
    Das
Publikum hielt den Atem an, auch Patrick. Die Span nung zwischen den beiden Artisten war greifbar.
    »Romano
Kheliben!«, rief Violet mit klarer Stimme in Altrumänisch.
    Patrick
verstand, er hatte die Grundzüge der Sprache von wandernden Zigeunern, die
durch Schottland zogen, gelernt. Es hätte ihn nicht überraschen sollen, dass Violet
die Sprache beherrschte, sie hatte ihm ja gesagt, dass sie bei Zigeunern
aufgewachsen war. Und dennoch... ihr Englisch war so gepflegt, als stamme sie
aus gutem Hause. Aber das konnte nicht sein.
    Es
ärgerte Patrick, dass er sie so wenig kannte. Er wollte alles über sie wissen.
    Der
große Zigeuner beantwortete ihren Ruf und begann zu spielen, eine fließende,
langsame Melodie.
    Violet
legte ihr Instrument beiseite und raffte ihre Röcke. Patrick trat unwillkürlich
näher.
    Dann
begann sie zu tanzen. Die Röcke bis zu den Knien angehoben, begannen ihre Füße
sich wie von selbst zu bewegen.
    Die
Musik wurde schneller. Violet hob eine Hand.
    Patrick
stockte der Atem. Ihre Bluse rutschte hoch und gab
den Blick auf ihren Nabel und den flachen Bauch frei. So wirbelte sie durch die
Manege, und Patrick fühlte, wie er steif wurde.
    Verdammt
noch mal, was machte sie da?
    Jetzt
drehte sie sich, und ihr langes schwarzes Haar umwirbelte sie wie ein Schleier.
    Die
Luft im Zelt wurde dicker. Patrick roch die Anzeichen und wusste, dass Violets Tanz
keinen Mann kalt ließ.
    Eifersucht
durchzuckte ihn. Violet ließ ihren Rock los und hob beide Hände. Mit klirrenden
Goldarmreifen bewegte sie ihre schlanken, nackten Arme zum Takt der
aufpeitschenden Musik. Das Publikum hielt den Atem an, als sie sich schließlich
dem Geiger zuwandte. Sie wiegte sich vor ihm und begann dann um ihn
herumzutanzen.
    Patrick
erstickte fast vor Zorn, als sie sich beim letzten Ton der Musik vor seine Füße
warf.
    Der
Applaus war ohrenbetäubend, die Menschen sprangen auf und jubelten dem Paar zu.
Patrick klatschte nicht. Ergrimmt sah er zu, wie der große Zigeuner Violet auf
die Füße half.
    Wenn
der Schurke sie noch einmal anfasste, schwor er sich, würde er ihm den Hals
umdrehen. Keinem Menschen darf ein Leid zugefügt
werden, schoss es ihm durch den Kopf. Patrick knurrte frustriert.

20. Kapitel
     
    »...und
dann haben wir eine Vereinbarung getroffen. Ich werde fünf Entwürfe pro Woche
für sie anfertigen und kriege dafür ein monatliches Gehalt. Und wenn meine
Entwürfe erfolgreich sind, werden wir Partner und ich darf den ganzen Tag lang
Kleider entwerfen!«
    Violet
lächelte über Sarahs freudige Erregung.
    »Ich
bin sehr froh, dass du glücklich bist, Sarah.«
    Sarah
sagte nichts - sie umarmte Violet. Violet, die es nicht gewohnt war, umarmt zu
werden, erschrak zunächst, doch dann freute sie sich.
    »Glaub
nicht, dass ich nicht weiß, wem ich mein Glück zu verdanken habe, Violet. Ich
wünschte, ich könnte es dir irgendwie vergelten.«
    Violet
drückte das Mädchen kurz an sich, dann trat sie zurück. Körperliche Nähe machte
sie verlegen.
    »Das
brauchst du nicht, Sarah. Aber wenn du mir wirklich helfen willst - ich kann
meine Haarbürste nicht finden.«
    »Deine
Bürste?« Sarah lief suchend in der kleinen Garderobe umher. »Aber du hast doch
noch nie was verlegt. Oder dir so spät noch die Haare gekämmt.«
    Violet
wollte antworten, doch in diesem Moment betrat er die Garderobe. Als er vor einer Stunde im Zelt auftauchte, hatte sie es sofort
gemerkt - kein Wunder, wo sie den ganzen Tag auf seinen Geruch gewartet hatte.
    Ihr
Magen krampfte sich nervös zusammen. Was sie vorhatte, war falsch, aber sie
hatte keine Wahl. Sie musste Patrick benutzen, um an Ismail heranzukommen. Der
Mörder ihres Vaters musste bezahlen, das hatte sie sich geschworen.
    »Guten
Abend,

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