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Unsterblichen 02 -Unsterblich wie ein Kuss-neu-ok-27.01.12

Unsterblichen 02 -Unsterblich wie ein Kuss-neu-ok-27.01.12

Titel: Unsterblichen 02 -Unsterblich wie ein Kuss-neu-ok-27.01.12 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mina Hepsen
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Schultern. »Mag sein, aber es
war das, was sie brauchte. Also, wo war ich? Ach ja, meine Leute...«
    »Ich
werde mich um sie kümmern. Wann wirst du wieder zurück sein?«
    »Nächste
Woche. Ich habe versprochen, zum Ball des Herzogs von Neville wieder da zu
sein. Highlander, eine von meinen Leuten heißt Ayse. Ich überlege, ob ich sie
zu meiner Nachfolgerin machen soll. Sieh sie dir bitte an, ich wüsste gerne,
was du von ihr hältst.«
    Patrick
zog überrascht die Brauen hoch. Ismail wollte abdanken? Aber dafür war es noch
viel zu früh. Ismail war zwar ein wenig älter als
Patrick, aber mit seinen sechshun dertzehn Jahren
konnte er gut und gerne vierzig weitere Jahre Oberhaupt des Südclans bleiben.
    »Ismail, ist es nicht ein bisschen früh für solche Erwä gungen?«
    »Nein,
finde ich nicht. Die Prinzessin wird bald ihr Kind zur Welt bringen,
Highlander, und ich will das Kind aufwachsen sehen, will in seiner Nähe
bleiben. Aber das kann ich nicht, wenn ich weiter Oberhaupt des Südclans
bleibe.«
    Die
sinnliche Musik begann ihre Wirkung auf die angetrunkenen Vampire auszuüben:
Obwohl die Nacht noch lang war, wanden sich bereits mehrere weibliche Vampire
nackt unter ihren männlichen Partnern. Patrick wusste, dass Ismails Sorge um
das Kind nicht ganz unbegründet war. Es gab einige unter ihnen, für die die
Auserwählten Fluch und nicht Segen darstellten. Die Tatsache, dass die Vampire
ohne die Auserwählten aussterben würden, ignorierten sie. In ihren Augen waren
nur reinrassige Vampire etwas wert, ›Wahre Vampire‹, wie sie sie nannten. Sie
waren gegen jede Evolution, jede Vermischung und strebten die Weltherrschaft
an.
    Im
Moment hatte diese Gruppierung noch ziemlich wenig Macht und kaum Anhänger,
aber Ismail war bekannt for seine weise, vorausschauende Art.
    »Ich
werde mit dieser Ayse reden«, erklärte Patrick, »aber jetzt gehe ich nach
Hause.«
    Ismail
lächelte zum ersten Mal an diesem Abend. »Soll das heißen, dass du die sechs
Damen, die dich schon seit deiner Ankunft mit den Augen verschlingen,
ignorieren willst?«
    Patrick
warf einen Blick in die angegebene Richtung: Es stimmte, sechs Augenpaare waren
gierig auf ihn gerichtet. Wie hatte er sie übersehen können? Er erhob sich.
    »Ja,
genau das heißt es. Gute Nacht, mein Freund.«
    Ismail
blickte Patrick mit einer Mischung aus Stolz und Verwunderung hinterher.
    Patrick
betrat die dunkle Eingangshalle und schlüpfte aus dem Mantel. Er warf einen
sehnsüchtigen Blick zur Treppe und ging dann weiter zur Bibliothek. Sie würde sicher schon schlafen. Und nach den
Aufregungen des Abends wollte er sie nur ungern wecken... so sehr er es sich
auch wünschte.
    Auch
in der Bibliothek war es dunkel, bis auf das schwache Licht, das durch zwei der
hohen Fenster hereinfiel, deren Vorhänge seine Haushälterin zuzuziehen
vergessen hatte.
    »Du
bist wieder da.«
    Patrick
drehte sich zu der leisen Stimme um, die aus einer Ecke der dunklen Bibliothek
kam. Mit seinen scharfen Vampiraugen konnte er sie klar erkennen: Sie saß in
einem Sessel und hatte die Beine angezogen. Ihre nackten Zehen lugten unter dem
Saum ihres dünnen Nachthemds hervor. Sie wirkte plötzlich sehr verletzlich.
    »Was
machst du hier?«, entfuhr es ihm. Nicht die Frage, die er eigentlich hatte
stellen wollen.
    Violet
erhob sich und ging auf ihn zu. Das bleiche Licht, das durch die Fenster fiel,
erhellte ihr Gesicht.
    »Ich
konnte nicht schlafen, und dann roch ich dies hier.« Sie wies mit einer
Handbewegung auf die Bücherregale. »Noch nie war ich in einem Raum mit so
vielen Büchern.«
    »Du
warst noch nie in einer Bibliothek?« Patrick musste an sich halten, um nicht
die Finger in ihrem langen, seidigen schwarzen Haar zu vergraben, das ihr offen
bis zu den Hüften herabhing.
    »Es
erschien mir sinnlos.«
    Patrick
kam sich wie ein Idiot vor, doch bevor er sich entschuldigen konnte, fuhr sie
fort: »Aber ich gestehe, ich wünschte, ich hätte zumindest ein einziges Buch
gelesen...«
    Das
klang so traurig. Patrick trat besorgt näher. »Geht es dir auch gut?«
    Sie
hob ihr Gesicht zu dem seinen. Ihre grünen Augen schimmerten sanft im
Mondlicht. Sie wirkte so zart, so unschuldig. War dies wirklich die Zigeunerin,
die weder vor wilden Löwen noch vor bewaffneten Betrunkenen zurückschreckte?
Die Frau, die sich erst wenige Stunden zuvor in der Gewalt eines Wegelagerers
befunden hatte? Bei diesem Gedanken flammte Zorn in ihm auf, doch ihre nächsten
Worte ließen ihn wieder

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