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Unsterbliches Verlangen

Unsterbliches Verlangen

Titel: Unsterbliches Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rosemary Laurey
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könnte.«
    »Die Kolonie?«
    »Die anderen Vampire meiner Blutlinie.«
    Er stützte sich auf den Ellbogen und rückte ein kleines Stück weit ab. »Die Blutlinie? So was wie Verwandte?«
    Sie nickte. »Ja, eine Art Freundesgemeinde, wenn du so willst. Wir halten eng zusammen und unterstützen einander. Helfen aus, wenn nötig, etwa wenn wir für eine Weile untertauchen oder uns eine neue Identität aufbauen müssen.«
    »Verstehe.« Nicht wirklich, das war ihr klar, aber … »Und du meinst, sie könnten Schwierigkeiten machen, wenn sie von mir erfahren?«
    »Sicher bin ich mir nicht. Es sind schon neue Vampire in meiner Zeit dazugekommen, sogar zwei Ghule, aber –«
    »Ghule?« Er unterbrach. »Wie in dem Film ›Die Nacht der lebenden Toten‹?«
    »Ja, aber sie sind ganz anders, als man sie von billigen Kinofilmen her kennt. Von uns vermittelt man ja auch ein völlig falsches Bild.«
    »In der Tat.« Er schüttelte den Kopf. »Deine Kolonie ist also offen für neue Vampire und Ghule, aber du meinst, bei Gestaltwandlern ist Schluss mit lustig?«
    »Ich weiß es echt nicht, und um ehrlich zu sein, ist das auch nicht meine Hauptsorge. Ich will dich, Michael, und mir ist daran gelegen, es die anderen wissen zu lassen, ohne ein großes Aufhebens darum zu machen.«
    »Kannst du es ihnen nicht einfach sagen? Ich bin gepflegt und einigermaßen vorzeigbar. Als Puma esse ich zwar nicht korrekt mit Messer und Gabel, aber als Michael, der Töp-fer …«
    Sie küsste ihn. »Liebling, du bist wunderbar gepflegt.« Sie glitt mit der Zunge über seine Schulter. »Lecker. Ich bin nur …«
    Was strebte sie an? Dass die Kolonie ihn voll und ganz akzeptierte?
    Er wurde ganz still neben ihr, dachte nach. Das sah sie an seinem Gesichtsausdruck. »Wie wär’s, wenn wir den Stier einfach bei den Hörnern packen? Wir geben unsere Verbindung bekannt, und warten einfach ab, was dann passiert.«
    Was könnte schon passieren? Dass Gwyltha der Schlag treffen würde? Würde sie nicht umbringen. Und auch die anderen mochten noch so schockiert sein. Einen Herzanfall würde garantiert keiner bekommen. »Du hast recht. Warum bin ich nur so zögerlich?«
    »Wie war das denn früher? Haben sie von deinen Geliebten nie was gewusst?«
    »Selten. Beziehungen gehen bei uns selten tiefer und dienen in erster Linie der Nahrungsaufnahme.«
    »Oh.« Er ließ sich das durch den Kopf gehen. »Verstehe.«
    Das bezweifelte sie doch sehr. »Alles in allem ist das für alle Beteiligten besser, aber bei dir, Michael, ließ ich die Dinge einfach laufen. Ich habe meine wahre Natur preisgegeben und mich hoffnungslos verknallt.«
    »Bin ich auch verdammt froh darüber, aber ich verstehe schon, warum du es nicht gleich an die große Glocke hängst. Ich übrigens gehe ja auch nicht damit hausieren, dass ich mir ab und an einen Pelz zulege.«
    »Vielleicht gehören wir gerade deshalb zusammen. Wir beide haben ein Geheimnis, das wir in der Regel lieber für uns behalten.«
    »Und jetzt haben wir uns beide geoutet, und du hast Zweifel, welchen Schritt du als Nächstes machen sollst.«
    »Im Moment gehe ich sicher nirgendwohin. Ich will an deiner Seite aufwachen und den Tag mit dir beginnen.«
    »Wieso zerfällst du bei Tageslicht eigentlich nicht zu Staub?«
    »Weil das Unsinn ist. Ein Hollywoodgerücht … weitgehend.«
    »Was meinst du damit?«
    »Es gibt Vampire, die das Tageslicht schwächt und solche, die ruhen, um ihre Kräfte zu schonen. Aber ich kenne keine, die in Flammen aufgehen.« Obwohl sie das durchaus schon mal einem gewünscht hatte.
    »Hör zu, Antonia!«, sagte Michael mit klarer und überzeugter Stimme. »Ich bin lange genug allein gewesen. Jetzt habe ich dich und will dich auch behalten. Wenn deine Kolonie ein Problem darin sieht, sollen sie das mit mir besprechen.«
    Sie küsste ihn. Michael, geliebter Michael, er meinte es wirklich ernst. Dabei hatte er keine Ahnung, was da unter Umständen auf ihn zukommen könnte. »Von dir geliebt zu werden, Michael, ist schon genug. Die anderen werden es einfach akzeptieren müssen. Basta.«
    »Dieser Typ gestern, Justin Corvus, der war doch relativ gefasst.«
    »Justin ist ein guter Kerl und er hat kürzlich die Geduld der Kolonisten selbst ziemlich strapaziert. Vielleicht sollten wir mit ihm reden. Aber ich stehe zu dir, Michael, was auch immer geschieht.«
    »Was kann schon passieren, Liebling? Wir haben doch uns.«

19
    »Mum, Dad macht sich große Sorgen um uns. Wir müssen ihn anrufen.«
    Sam sagte das

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