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Unsterbliches Verlangen

Unsterbliches Verlangen

Titel: Unsterbliches Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rosemary Laurey
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die Ohren. »Wie lange?«
    »Ungefähr tausend Jahre.«
    Noch mehr Staunen. Sein Bewusstsein lag wie ein offenes Buch vor ihr. »Du bist mehr als tausend Jahre alt.« Sie nickte. »Wie viel älter?«
    »Ich wurde Anfang des fünften Jahrhunderts geboren.«
    Wieder ein langgezogener Pfiff. Ziemlich sexy, diese Pfiffe, fand sie, wenn sie darüber nachdachte. »Ich habe mir also wirklich jemand Älteres ausgesucht.«
    »Ich fürchte, ja. Macht’s dir was aus?«
    »Wenn dir meine plötzlichen Haarwuchsattacken nichts ausmachen, kann ich auch einen kleinen Altersunterschied verkraften – und eine Partnerin, die eigentlich tot ist.«
    Diese Sache sollte man besser klarstellen. »Ich bin nicht tot. Ich bin eine Wiedergängerin. Ich lebe über den Tod hinaus.«
    »Gut …« Sie glaubte ihm nicht, ließ ihn aber fortfahren. »Du bist also eine Vampirin. Gibt’s noch mehr davon?«
    »Nicht hier vor Ort.«
    »Und andernorts?«
    Ein heikles Thema, aber … »Ich bin nicht die einzige in England, um es mal so zu sagen.«
    Das akzeptierte er. Zumindest fürs Erste. »Was ist mit deiner Assistentin? Die hübsche Blondine mit den langen Haaren.«
    Wann hatte er denn Elizabeth gesehen? »Was soll mit ihr sein?«
    »Sie ist keine Vampirin?«
    »Nein, ist sie nicht.« Für das Thema Ghule war jetzt nicht die Zeit.
    »Aber sie weiß, dass du eine bist?«
    Ein Zufallstreffer möglicherweise. »So weit vertrauen wir einander. Woher kennst du sie denn?«
    Er lächelte schief. »Ich habe sie eines Abends mal gesehen, als ich einen Katzenausflug über dein Grundstück gemacht habe. Sie saß ganz still im Gras. Ich glaube, sie hat gebetet.«
    Hatte sie das? Zum Teufel damit. Sie hatte wichtigere Dinge im Kopf als Elizabeth’ nächtliche Andachten. »Ihre Religion ist aus heutiger Sicht sehr stark naturbezogen.«
    »Eine Ökotante, hm?«
    »Ich glaube nicht, dass sie das so akzeptieren würde. Außerdem, was hat sie eigentlich hier im Bett verloren?«
    »Frag ich mich auch.«
    Bei aller Lässigkeit, seine große Erschöpfung wäre sogar einem Sterblichen aufgefallen. In ihren Augen stand er kurz vor einem Zusammenbruch. Sie zog ihn näher heran und bettete seinen Kopf an ihre Brust. »Du musst dich ausruhen. Unterhalten können wir uns später.« Und das würde eine sehr, sehr lange Unterhaltung werden.
    »Ich kann jetzt nicht schlafen, Liebes. Ich muss einen Brennvorgang überwachen.«
    Verdammtes Keramikzeug, aber davon lebte er nun mal. »In den letzten Stunden musstest du auch nicht nachsehen.«
    Er lachte in sich hinein. »Stimmt auch wiederum.« Er hob den Kopf, um auf die Uhr neben dem Bett zu sehen. »Ich muss den Ofen in ein paar Stunden abschalten.«
    Sie wusste sehr wenig – so gut wie nichts – über die Genesung von Wesen dieser Art, schätzte aber eher, dass er dringend Schlaf brauchte. »Schlaf jetzt«, schlug sie vor. »Ich weck dich dann in zwei Stunden.«
    Er überlegte gerade mal zehn Sekunden. »Ich wusste doch, es gibt einen Grund, warum ich dich liebe. Zwei Stunden, versprochen? Wenn ich die Sachen vergesse, sind sie ruiniert.«
    »Du hast das Wort einer uralten Vampirin.«
    Er akzeptierte es.
    Innerhalb kürzester Zeit war er in ihren Armen eingeschlafen; sein langsamer Herzschlag hallte gegen ihre stille Brust. Sie ließ ihn auf das Kissen gleiten und hüllte ihn in das Plumeau.
    Sie war wirklich so was von hormongesteuert. Eigentlich sollte sie über derlei sterbliche Schwächen längst hinaus sein, aber das war offensichtlich nicht der Fall. Nun hatte sie sich enttarnt! Die Sicherheit der Kolonie war bedroht und Elizabeth möglicherweise direkt gefährdet, und, verflixt, was war mit Stella und Sam? Sie mussten jede Minute hier ankommen.
    Und was war mit Michael und ihr?
    Mit ihnen beiden? Er schlief den ruhigen und tiefen Schlaf eines Gestaltwandlers. Sie unterdrückte ein bitter ironisches Lachen. In der Tat die örtliche Legende!
    Im Zimmer nebenan befand sich ein Computer. Vielleicht würde sie ihn kurz ausleihen. Es bestand einiger Recherchebedarf in Sachen Michael.

9
    »Wo ist überhaupt Antonia?«, fragte Stella. Elizabeth zuckte mit den Schultern und warf einen Blick in Richtung Sam. Stella verstand den Wink. Wo Antonia sich aufhielt, war im Moment weniger wichtig als die gestohlenen Juwelen.
    Dixie hatte recht. Ein Leben in Bringham war alles andere als langweilig.
    Von Elizabeth’ Handy ertönte die Titelmelodie des Rosaroten Panthers. Sie klappte es auf, und nach einem kurzen »Hi. Okay, ja, in

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