Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Unsterbliches Verlangen

Unsterbliches Verlangen

Titel: Unsterbliches Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rosemary Laurey
Vom Netzwerk:
Zögern. Konnte er sie tatsächlich zum Einlenken bewegen? »Ich habe darüber lange nachgedacht, Justin. Mein erster Instinkt war, sofort die Koffer zu packen und ab, aber jetzt glaube ich, dass es doch besser ist, zu bleiben. Ein paar Tage zumindest.«
    »Warum?« Knapp, ja, aber wenn er mehr gesagt hätte, hätte er angefangen herumzuschreien.
    »Okay, Justin.« Nichts war okay, aber er schwieg. »Es ist wegen Sam. Er hat alles so unmittelbar mitbekommen, und ich glaube, er fühlt sich fast verantwortlich für den Ausgang der Geschichte.« Blanker Unsinn, aber auch dazu schwieg er. »Er hat den Detective gefragt, ob er sich mit den Leuten von der Spurensicherung unterhalten darf, und er hat sich mit dem Polizisten angefreundet, der zur Überwachung des Schauplatzes abgestellt wurde. Sam hat sich so richtig reingesteigert, und als ich ihn ins Bett brachte, hat er sogar gesagt, er würde auch gerne Detective werden, wenn er groß ist. Ich weiß, dass er seine Meinung noch hundert Mal ändern wird, bis es so weit ist, aber im Moment ist er völlig fasziniert. Es hat nichts mit morbid zu tun, nein, es geht ihm um Gerechtigkeit. Er will wissen, wer sie ist, und er will, dass der Mörder gefasst wird. Ich möchte so lange bleiben, wie wir es geplant haben, Justin, nämlich zwei Wochen.«
    Sie flehte ihn förmlich an, und er konnte ihr kaum widerstehen, und wenn er doch was sagen würde, würde sie womöglich trotzdem bleiben. »Ich mach mir Sorgen um euch beide, Liebes.«
    »Glaubst du, ich versteh das nicht? Wir haben einiges mitgemacht in den letzten Tagen, aber Sam geht es gut, und ich fürchte, er würde mehr darunter leiden, wenn ich ihn jetzt wegreiße, als wenn wir blieben.«
    »Vergiss nicht, dass da ein Mörder in diesem verdammten Kaff frei herumläuft.«
    »Für mich sind die Mörder höchstwahrscheinlich Dixies böse alte Tanten. Ich werde sie anrufen und sie bitten, in ihren Tagebüchern nachzusehen, sobald die Polizei eine ungefähre Vorstellung davon hat, seit wann die Tote dort gelegen hat.«
    Bei Abel, sie kannte sich aus! Sie sollte sich bei der Polizei anstellen lassen.
    Nein, kein guter Gedanke! »Fang mir bloß nicht an, Amateurdetektiv zu spielen!«
    »Ich hab nicht die Absicht, selbst wenn ich Zeit dazu hätte. Elizabeth zeigt mir, wie man Webseiten erstellt.« Damit und der Versicherung, dass sie ihn liebte, beendete sie das Gespräch.
    Justin sah in den Nachthimmel und auf die Gebäude gegenüber. Seit wann war sein Leben so kompliziert geworden? Seit er sich verliebt und sich eine Frau und einen Sohn angeschafft hatte. Stella hatte gewichtige Argumente, gepaart mit einem Übermaß an gesundem Menschenverstand. Aber das bedeutete nicht zwangsläufig, dass sie sich nicht irrte.
    Er klappte sein Telefon zu und kam gerade noch rechtzeitig ins Arbeitszimmer, um Tom sagen zu hören: »Lass die Finger davon, Lizzie! Du hast Grips genug! Dieses Haus –«
    Justin ging wieder zurück ins Freie, um zu warten, bis Tom, dem es offenbar nicht anders ging als ihm, herauskam.
    »Nun?«, sagte Tom, als er durch die Terrassentür trat.
    »Was heißt da ›nun‹?«
    Tom schnaubte. »Nun heißt nun. Schöner Mist, oder?«
    »Das trifft die Sache schon eher.«
    »Verdammt noch mal, Justin. Wie kann dich das alles nur so kalt lassen? Elizabeth, die Frau, die mir gerade erst die Ehe versprochen hat, will nicht tun, was ich ihr sage!«
    »Das tun sie oft nicht, Tom.«
    »Aber sie müssen! Die Geschichte da unten läuft langsam aus dem Ruder! Sie sind gerade mal knapp eine Woche da und stecken schon bis zum Hals in gestohlenen Juwelen, einer Autoentführung und jetzt auch noch einem Mord!«
    »Stella und Sam sind erst seit drei Tagen dort, und, fällt mir eben auf, bis zu ihrer Ankunft war alles ruhig.«
    »Das hab ich nicht gemeint!«
    Justin klopfte Tom auf die Schulter. »Das weiß ich, aber glaubst du wirklich, Ultimaten und Befehle bringen dich deinem Ziel auch nur ein Stückchen näher?«
    »Aber was, zum Teufel, sollen wir machen? Das ist noch lange nicht alles. Da braut sich noch mehr zusammen, das schwör ich dir, und jetzt werden Elizabeth, Stella und Sam auch noch von einem frei herumlaufenden Mörder bedroht.«
    »Stella meint – und damit liegt sie in meinen Augen höchstwahrscheinlich richtig –, der Mörder betrachtet sich die Radieschen längst von unten. Aber ich bin ganz deiner Meinung, beunruhigend ist das Ganze schon.«
    »Wir sollen also einfach hierbleiben und tatenlos zusehen?«
    »Natürlich

Weitere Kostenlose Bücher