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Unsterbliches Verlangen

Unsterbliches Verlangen

Titel: Unsterbliches Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katryn Smith
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überraschter, als ihr Vater meinte, sie sollte fahren!
    »Warum?«, fragte sie, weil sie unweigerlich misstrauisch wurde. »Stimmt etwas nicht? Bist du krank?«
    Er lachte nur. »O nein! Ich dachte mir lediglich, dass du vielleicht zeigen möchtest, was Chapel dir beibrachte.«
    Sie wurde blass. »Du weißt davon?«
    »Ich bin dein Vater«, erwiderte er mit einem liebevollen Schmunzeln. »Und es ist mein Automobil. Selbstverständlich weiß ich davon. Außerdem holte Chapel meine Erlaubnis ein, bevor er dich unterrichtete. Er wurde nämlich anständig erzogen, musst du wissen. Dieser junge Mann hält nichts von Heimlichkeiten.«
    Pru verdrehte die Augen. »Erstens ist er nicht jung. Er ist älter als du und ich und meine Schwestern zusammen. Und zweitens solltest du ihn nicht zu einer Art Heiligen machen, nur weil er dich fragte, bevor er deinen kostbaren Daimler fuhr.«
    Ihr Vater wurde deutlich ernster. »Er hat unser aller Leben gerettet, deines sogar gleich zwei Mal. Er kann verdammt noch mal tun, was immer ihm gefällt, sofern es mich betrifft.«
    Pru wunderte sich über die deftige Sprache ihres Vaters, noch mehr allerdings über das, was er sagte. Was Immer Chapel gefiel?
    Sie hakte sich bei ihm. ein. »Dir macht es nichts aus, dass er nicht menschlich ist, Papa?«
    Langsam schlenderten sie durch das Haus. »Nein, so komisch es sein mag, es macht mir nichts aus«, antwortete ihr Vater. »Vielleicht habe ich es noch gar nicht richtig begriffen, obwohl ich mit eigenen Augen sah, wozu er fähig ist, aber nein. Ich schaffe es einfach nicht, mir auch nur die kleinsten Sorgen darum zu machen, was Chapel ist, wenn ich bedenke, wie viel er für uns getan hat - für dich.«
    Sie sah zu ihm auf. »Für mich?«
    Da war wieder sein Lächeln. Wie jugendlich und schön ihr Vater aussah, wenn er lächelte, ganz ähnlich dem Porträt von Devlin Ryland, das in der großen Eingangshalle hing.
    »Er hat dich gerettet.«
    »Zwei Mal, ja. Das erwähntest du bereits.« Sie hatte nicht beabsichtigt, schroff zu sein, nur verstand sie nicht, worauf ihr Vater hinauswollte.
    »Nicht nur physisch. Er hat dich auch emotional gerettet, glaube ich.«
    Sie wollte energisch widersprechen, obwohl sie im Grunde wusste, dass er recht hatte. Also lächelte sie nur. »Bist du jetzt unter die Philosophen gegangen, Papa?«
    »Bevor er da war, hast du an nichts anderes gedacht, als den Gral zu finden.«
    »Ja, aber wir wissen ja inzwischen, dass es zwecklos war, nicht wahr?« Trotzdem würde sie ihn immer noch gern finden. Ein aussichtsloser Traum vielleicht, aber dennoch ein Traum.
    »Jetzt verbringst du Zeit mit deiner Familie. Deine Schwestern genießen eure gemeinsamen Mittagessen sehr.«
    Taten sie das? Zu ihr hatten sie nichts dergleichen gesagt. Aber das brauchten sie natürlich auch nicht. »Ich genieße sie ebenfalls.«
    Offenbar war er noch nicht fertig. »Du lächelst mehr und wirkst insgesamt zufriedener.«
    »Womöglich habe ich schlicht mein Los akzeptiert und beschlossen, das Beste aus dem zu machen, was mir noch bleibt.« Sie meinte es vollkommen ehrlich. Ihr gefiel ihr Los nicht, aber ja, sie akzeptierte es.
    Als sie jedoch sah, wie unglücklich ihre Worte ihn machten, wollte Pru sie am liebsten zurücknehmen. »Womöglich. Oder womöglich bist du verliebt.«
    Dass ihr Vater sie so leicht durchschaute, erstaunte Pru. Und es behagte ihr nicht, dass man ihr anmerkte, was mit ihr los war. Wenn ihr Vater es erkannte, wer konnte es dann noch? Ihre Schwestern dürften es mittlerweile wohl auch begriffen haben. Und Chapel?
    O Gott, bitte nicht! Lass es ihn nicht wissen! Das Letzte, was sie brauchte, war, dass Chapel merkte, was sie für ihn empfand. Wie sie ihn kannte, würde er sich furchtbar schuldig fühlen. Und sie wollte auf keinen Fall, dass er ihretwegen die nächsten sechshundert Jahre voller Reue verbrachte, wie er es nach Marie getan hatte.
    Schon gar nicht wollte sie, dass irgendeine Frau in Chapels Zukunft von ihr als »dem dummen Weibsbild« sprach - wie sie von Marie.
    Überhaupt wollte sie keine andere Frau in Chapels Zukunft.
    »Liebt er dich?«, fragte ihr Vater in die nachdenkliche Stille hinein.
    »Sag du es mir. Du scheinst meine eigenen Gefühle besser zu kennen als ich, vielleicht geht es dir mit Chapels genauso.« Ihr Versuch, sarkastisch zu sein, misslang gründlich, denn ihre Stimme klang viel zu ängstlich.
    »Ich würde mutmaßen, dass er dasselbe für dich empfindet, aber ich bin voreingenommen. Mir ist

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