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Unten Am Fluss - Watership Down

Titel: Unten Am Fluss - Watership Down Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Adams
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um und stürzte durch die nächste Lücke in der Hecke.
    Im selben Augenblick gab es ein schreckliches Getöse auf der anderen Seite. Geräusche von Kicken und Stampfen waren zu vernehmen. Ein Stock flog in die Luft. Dann schoß ein nasser Klumpen toter Blätter durch die Lücke und landete neben der Hecke, dicht bei Hazel. Die Brombeerzweige droschen auf und ab. Hazel und Fiver starrten sich an, beide gegen den Impuls ankämpfend, die Flucht zu ergreifen. Was für ein Feind war auf der anderen Seite der Hecke an der Arbeit? Es waren keine Schreie zu hören – kein Fauchen einer Katze, kein Winseln eines Kaninchens –, nur das Krachen von Zweigen und das heftige Reißen von Gras.
    Gegen seinen Instinkt nahm Hazel allen Mut zusammen und zwang sich vorwärts zur Lücke; Fiver folgte ihm. Ein furchtbarer Anblick bot sich ihnen. Die verfaulten Blätter waren in Schauern emporgeworfen worden. Die Erde war kahl und von langen Kratzern und Furchen durchzogen. Bigwig lag auf der Seite, mit den Hinterbeinen kickend und strampelnd. Ein gezwirnter Kupferdraht, der matt im ersten Frühlicht glänzte, war um seinen Hals geschlungen und lief straff über eine Vorderpfote zum oberen Ende eines dicken, in die Erde getriebenen Pflocks. Die Schlinge hatte sich zugezogen und war im Fell hinter seinem Ohr verborgen. Ein vorstehender Teil einer Litze hatte seinen Hals verletzt, und Blutstropfen, dunkelrot wie Eibenbeeren, flossen an seiner Schulter hinunter. Einige Augenblicke lag er keuchend da, seine Flanke hob und senkte sich in Erschöpfung. Dann begann wieder das Strampeln und Kämpfen, vor und zurück, stoßend und fallend, bis er würgte und dann still lag.
    Rasend vor Qual sprang Hazel aus der Lücke und hockte sich neben ihn. Bigwigs Augen waren geschlossen und seine Lippen in einem starren Fletschen von den langen Vorderzähnen zurückgezogen. Er hatte auf seine Unterlippe gebissen, von der ebenfalls Blut floß. Schaum bedeckte seine Kinnbacken und die Brust.
    »Thlayli!« sagte Hazel trampelnd. »Thlayli! Höre! Du bist in einer Schlinge – einer Schlinge! Was sagten sie in der Owsla? Komm schon – denke nach. Wie können wir dir helfen?«
    Es trat eine Pause ein. Dann begannen Bigwigs Hinterbeine wieder auszuschlagen, aber nur schwach. Seine Ohren hingen herab. Seine Augen öffneten sich, und das Weiße zeigte sich blutunterlaufen, als die braune Iris hin- und herrollte. Kurz darauf kam seine Stimme dumpf und schwach durch den blutigen Schaum in seinem Maul.
    »Owsla – taugt nichts – Draht durchzubeißen. Pflock — muß ausgegraben werden.«
    Ein Krampf schüttelte ihn, und er scharrte auf dem Boden, bedeckte sich mit einer Schicht aus nasser Erde und Blut. Dann lag er wieder still.
    »Lauf, Fiver, lauf ins Gehege«, rief Hazel. »Hol die anderen – Blackberry, Silver. Schnell! Er wird sterben!«
    Fiver war auf und davon wie ein Hase. Hazel, alleingelassen, versuchte zu begreifen, was getan werden mußte. Was war der Pflock? Wie sollte er ihn ausgraben? Er blickte auf die schmutzige Schweinerei vor ihm hinunter. Bigwig lag über dem Draht, der unter seinem Bauch herauskam und im Boden zu verschwinden schien. Hazel kämpfte mit seinem eigenen Unverständnis. Bigwig hatte gesagt: »Grabe.« Das zumindest verstand er. Er begann, in dem weichen Boden neben seinem Körper zu kratzen, bis nach einiger Zeit seine Pfoten gegen etwas Glattes und Festes stießen. Als er verblüfft innehielt, fand er Blackberry neben sich.
    »Bigwig hat soeben gesprochen«, sagte er zu ihm, »aber ich glaube nicht, daß er es jetzt noch kann. Er sagte: ›Grabt diesen Pflock aus.‹ Was bedeutet das? Was müssen wir tun?«
    »Augenblick«, sagte Blackberry. »Laß mich überlegen und werde nicht ungeduldig.«
    Hazel drehte den Kopf und blickte den Lauf des Baches hinunter. Weit weg, zwischen den beiden niederen Gehölzen, konnte er den Kirschbaum sehen, wo er vor zwei Tagen mit Blackberry und Fiver gesessen hatte. Er erinnerte sich, wie Bigwig Hawkbit durch das hohe Gras gejagt und den Streit der vergangenen Nacht in der Freude über ihre Ankunft vergessen hatte. Er konnte Hawkbit und zwei oder drei der anderen jetzt auf sich zulaufen sehen – Silver, Dandelion und Pipkin. Dandelion, weit vorn, stürmte auf die Lücke zu und hielt zuckend und starrend an.
    »Was ist, Hazel? Was ist passiert? Fiver sagte –«
    »Bigwig hat sich in einem Draht verfangen. Laß ihn in Ruhe, bis Blackberry einen Einfall hat. Halte die anderen davon ab, sich

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