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Unten Am Fluss - Watership Down

Titel: Unten Am Fluss - Watership Down Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Adams
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intensivem Vertieftsein und ungläubigem Entsetzen gezeigt. Er schien jedes Wort in sich aufzunehmen und trotzdem gleichzeitig von Angst befallen zu sein. Einmal sog er den Atem ein, als wäre er überrascht, seine eigenen, halbbewußten Gedanken wahrzunehmen, und als das Gedicht zu Ende war, schien er mit Mühe zu sich selbst zu kommen. Er entblößte die Zähne und leckte seine Lippen, wie Blackberry es vor dem toten Igel auf der Straße getan hatte.
    Ein Kaninchen, das sich vor einem Feind fürchtet, wird sich manchmal mäuschenstill ducken, entweder gebannt oder auf seine natürliche Unauffälligkeit vertrauend, unbemerkt zu bleiben. Aber dann, es sei denn, die Faszination ist zu mächtig, kommt der Punkt, an dem es das Stillhalten aufgibt und sich, als bräche es einen Zauberbann, augenblicklich dem letzten Ausweg zuwendet – der Flucht. Dies schien jetzt bei Fiver der Fall zu sein. Plötzlich sprang er auf und bahnte sich heftig einen Weg durch den großen Bau. Mehrere Kaninchen wurden angerempelt und drehten sich wütend um, aber er achtete nicht darauf. Dann kam er an eine Stelle, wo er sich nicht zwischen zwei schweren Gehege-Rammlern hindurchdrängen konnte. Er wurde hysterisch, kickte und scharrte, und Hazel, der hinter ihm war, hatte Schwierigkeiten, eine Schlägerei zu verhindern.
    »Mein Bruder ist in gewisser Hinsicht auch ein Poet«, sagte er zu den zornigen Fremden. »Manche Dinge bewegen ihn zuweilen sehr stark, und er weiß nicht immer, warum.«
    Eines der Kaninchen schien hinzunehmen, was Hazel gesagt hatte, aber das andere erwiderte: »Oh, noch ein Poet? Hören wir ihn an. Das wird wenigstens eine kleine Entschädigung für meine Schulter sein. Er hat ein großes Büschel Fell herausgekratzt.«
    Fiver war schon weit voraus und eilte auf den gegenüberliegenden Eingangstunnel zu. Hazel fühlte, daß er ihm folgen mußte. Doch nach all der Mühe, die er sich gegeben hatte, freundlich zu sein, war er so böse über die Art, wie Fiver sich ihre neuen Freunde zu Gegnern gemacht hatte, daß er, als er an Bigwig vorbeikam, sagte: »Komm und hilf mir, ihm etwas Vernunft beizubringen. Das fehlte uns gerade noch, jetzt eine Schlägerei.« Er war der Meinung, daß Fiver wirklich eine kleine Zurechtweisung von Bigwig verdiente.
    Sie folgten Fiver den Lauf hinauf und überholten ihn am Eingang. Ehe einer von ihnen ein Wort sagen konnte, drehte er sich um und begann zu sprechen, als ob sie ihm eine Frage gestellt hätten.
    »Ihr habt es also gefühlt? Und ihr wollt wissen, ob ich es auch gefühlt habe? Natürlich. Das ist das Schlimmste daran. Es ist keine List. Er sagt die Wahrheit. Solange er die Wahrheit sagt, kann es keine Narrheit sein – das wolltest du doch sagen, nicht wahr? Ich mache dir keine Vorwürfe, Hazel. Ich selbst habe mich zu ihm hingezogen gefühlt wie eine Wolke, die in eine andere treibt. Aber dann, im letzten Augenblick, trieb ich weit weg. Wer weiß, warum? Es war nicht mein eigener Wille; es war ein Zufall. Es war nur ein kleiner Teil von mir, der mich weit von ihm wegtrug. Sagte ich, das Dach dieser Halle wäre aus Knochen? Nein! Ein großer Nebel von Torheit bedeckt den ganzen Himmel, und wir werden nie mehr Friths Licht sehen. Oh, was wird aus uns werden? Eine Sache kann wahr und trotzdem eine verzweifelte Narrheit sein, Hazel.«
    »Was zum Teufel bedeutet das alles?« sagte Hazel bestürzt zu Bigwig.
    »Er spricht von dem hängeohrigen Nichtsnutz von einem Dichter da unten«, antwortete Bigwig. »Soviel verstehe ich. Aber weshalb er zu denken scheint, daß wir etwas mit ihm und seinem phantastischen Gerede zu tun haben wollen – das geht über meinen Verstand. Du kannst dir deinen Atem sparen, Fiver. Das einzige, was uns Sorgen macht, ist der Streit, den du angefangen hast.«
    Fiver starrte ihn mit Augen an, die, wie bei einer Fliege, größer als sein Kopf zu sein schienen. »Du denkst das«, sagte er. »Du glaubst das. Aber jeder von euch, jeder auf seine eigene Art, steckt tief in diesem Nebel. Wo ist der –«
    Hazel unterbrach ihn, was Fiver zusammenschrecken ließ.
    »Fiver, ich will nicht leugnen, daß ich dir hier herauf gefolgt bin, um zornig zu werden. Du hast unseren guten Anfang in diesem Gehege gefährdet –«
    »Gefährdet?« rief Fiver. »Gefährdet? Der ganze Ort –«
    »Sei still. Ich wollte schon böse werden, aber offensichtlich bist du so außer dir, daß es zwecklos wäre. Du kommst jetzt auf der Stelle mit uns beiden nach unten und schläfst. Komm mit! Und

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