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Unten Am Fluss - Watership Down

Titel: Unten Am Fluss - Watership Down Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Adams
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zu sagen, ich sei verhaftet, und mir dann Fragen zu stellen.‹
    ›Komm, komm, El-ahrairah‹, sagte Fürst Regenbogen, ›du verschwendest nur deine Zeit. Sage mir, wo die Mohrrüben sind, und ich werde dich nur in den hohen Norden schicken und dich nicht töten.‹
    ›Fürst Regenbogen‹, sagte El-ahrairah, ›zum drittenmal, darf ich wissen, weshalb ich verhaftet bin?‹
    ›Na schön‹, sagte Fürst Regenbogen, ›wenn du also sterben willst, El-ahrairah, dann sollst du die ganze Strenge des Gesetzes zu spüren bekommen. Du bist verhaftet, weil du meine Mohrrüben gestohlen hast. Verlangst du ernstlich einen Prozeß? Ich warne dich, ich habe unmittelbare Beweise, und es wird schlecht für dich ausgehen.‹
    Inzwischen strömten El-ahrairahs Leute zusammen und drängten sich so nahe heran, wie sie es der Hunde wegen wagten. Nur Rabscuttle war nirgends zu sehen. Er hatte den ganzen Tag damit verbracht, die Mohrrüben in ein anderes geheimes Loch zu bringen, und versteckte sich jetzt, weil er seinen Schwanz nicht wieder weiß bekam.
    ›Ja, ich hätte gerne einen Prozeß‹, sagte El-ahrairah, ›und ich würde gerne von einer Jury von Tieren abgeurteilt werden. Denn es ist nicht recht, Fürst Regenbogen, daß du sowohl mein Ankläger als auch mein Richter bist.‹
    ›Eine Jury von Tieren sollst du haben‹, sagte Fürst Regenbogen. ›Eine Jury von elil, El-ahrairah. Denn eine Jury von Kaninchen würde sich trotz der Beweise weigern, dich zu verurteilen.‹
    Zu jedermanns Überraschung erwiderte El-ahrairah, daß er mit einer Jury von elil zufrieden wäre; und Fürst Regenbogen sagte, daß er sie noch in derselben Nacht bringen würde. Elahrairah wurde in sein Loch hinuntergeschickt, und Hunde wurden als Wache draußen postiert. Keiner seiner Leute durfte ihn besuchen, obgleich viele es versuchten.
    Die Hecken und Büsche hinauf und hinunter verbreitete sich die Nachricht, daß El-ahrairah unter Anklage um sein Leben stand und daß Fürst Regenbogen ihn vor eine Jury von elil bringen werde. Tiere strömten herbei. Gegen fu Inlé kehrte Fürst Regenbogen mit den elil zurück – zwei Dachsen, zwei Füchsen, zwei Wieseln, einer Eule und einer Katze. Elahrairah wurde heraufgebracht und zwischen die Hunde gestellt. Die elil saßen da und starrten ihn an, und ihre Augen funkelten im Mond. Sie leckten sich die Lippen, und die Hunde sagten knurrend, daß ihnen versprochen worden sei, das Urteil zu vollstrecken. Viele, viele Tiere waren da – Kaninchen und andere –, und jedes von ihnen war sicher, daß diesmal El-ahrairahs Stunde geschlagen hätte.
    ›Jetzt‹, sagte Fürst Regenbogen, ›wollen wir beginnen. Es wird nicht lange dauern. Wo ist Hufsa?‹
    Da erschien, sich verbeugend und den Kopf neigend, Hufsa, und er sagte den elil, daß El-ahrairah vorige Nacht gekommen sei, als er ruhig Kügelchen gekaut habe, und ihn unter Drohungen gezwungen habe, mit ihm Fürst Regenbogens Mohrrüben zu stehlen. Er habe sich weigern wollen, sei aber zu sehr in Schrecken versetzt worden. Die Mohrrüben wären in einem Loch versteckt, das er ihnen zeigen könnte. Er sei zu dieser Tat gezwungen worden, aber am nächsten Tag sei er so schnell wie möglich zu Fürst Regenbogen gegangen und habe es ihm erzählt; denn er sei sein treuer Diener.
    ›Wir werden die Mohrrüben später zurückholen‹, sagte Fürst Regenbogen. ›Nun, El-ahrairah, hast du irgendwelche Beweismittel, oder hast du etwas zu sagen? Beeile dich.‹
    ›Ich möchte dem Zeugen gern einige Fragen stellen‹, sagte El-ahrairah, und die elil waren der Meinung, daß dies nur gerecht sei.
    ›Nun, Hufsa‹, sagte El-ahrairah, ›können wir ein bißchen mehr über diese Reise hören, die du und ich angeblich gemacht haben sollen? Denn ich kann mich wirklich an nichts dergleichen erinnern. Du sagst, wir gingen aus dem Loch hinaus und machten uns in der Nacht auf den Weg. Was geschah dann?‹
    ›Aber, El-ahrairah‹, sagte Hufsa, ›du kannst es unmöglich vergessen haben. Wir kamen am Graben vorbei, und erinnerst du dich nicht, daß wir einen Igel sahen, der auf einer Kiste saß und den Mond ansang?‹
    › Was tat der Igel?‹ fragte einer der Dachse.
    ›Er sang ein Lied an den Mond‹, sagte Hufsa eifrig. ›Sie tun das, weißt du, um die Schnecken anzulocken. Er hatte Rosenblätter überall, und er winkte mit den Pfoten und –‹
    ›Langsam, langsam‹, sagte El-ahrairah. ›Ich möchte nicht, daß du etwas sagst, was du nicht meinst. Armer Junge‹, fügte

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