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Unten Am Fluss - Watership Down

Titel: Unten Am Fluss - Watership Down Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Adams
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böse. Wenn König Darzin zum Beispiel sie stehlen würde, bin ich sicher, daß Frith, der Herr, ihm sein Königreich wegnehmen und es einem anderen geben würde.‹
    El-ahrairah wußte, daß Fürst Regenbogen meinte, er wurde ihn entweder töten oder verbannen und ein anderes Kaninchen über seine Leute setzen, wenn er ihn beim Stehlen der Mohrrüben erwischte; und der Gedanke, daß das andere Kaninchen wahrscheinlich Hufsa sein würde, ließ ihn mit den Zähnen knirschen. Aber er sagte: ›Natürlich, natürlich. Sehr richtig und angemessen.‹ Und Fürst Regenbogen ging fort.
    Eines Nachts, im zweiten Mond nach der Aussaat, gingen El-ahrairah und Rabscuttle nach den Mohrrüben sehen. Niemand hatte sie gelichtet, und die Spitzen waren dick und grün. El-ahrairah schätzte, daß die meisten Wurzeln etwas dünner als eine Vorderpfote sein mußten. Und wie er sie sich im Mondlicht so ansah, reifte in ihm ein Plan. Er war so vorsichtig gegenüber Hufsa geworden – und in der Tat wußte nie jemand, wo Hufsa nächstens sein würde –, daß er und Rabscuttle sich auf dem Rückweg zu einem Loch in einer einsamen Böschung begaben und hinuntergingen, um zu reden. Da versprach El-ahrairah Rabscuttle nicht nur, daß er Fürst Regenbogens Mohrrüben stehlen würde, sondern auch, daß sie dafür sorgen würden, Hufsa ein für allemal loszuwerden. Sie kamen aus dem Loch heraus, und Rabscuttle ging zur Farm, um Saat zu stehlen. El-ahrairah verbrachte den Rest der Nacht damit, Schnecken zu sammeln; ein scheußliches Geschäft.
    Am nächsten Abend ging El-ahrairah zeitig hinaus und traf nach einer kleinen Weile Yona, den Igel, der an der Hecke herumtrödelte.
    ›Yona‹, sagte er, ›würdest du gerne eine Menge hübscher fetter Schnecken haben?‹
    ›Ja, gerne, El-ahrairah‹, sagte Yona, ›aber die sind nicht so leicht zu finden. Du wüßtest das, wenn du ein Igel wärst.‹
    ›Nun, hier sind einige hübsche‹, sagte El-ahrairah, ›und du kannst sie alle haben. Aber ich kann dir noch viel mehr geben, wenn du tust, was ich sage, ohne Fragen zu stellen. Kannst du singen?‹
    ›Singen, El-ahrairah? Kein Igel kann singen.‹
    ›Gut‹, sagte El-ahrairah. ›Ausgezeichnet. Aber du wirst es versuchen müssen, wenn du diese Schnecken haben willst. Ah! Ich sehe da eine alte leere Kiste, die der Farmer im Graben gelassen hat. Noch besser. Jetzt hör mich an.‹
    Inzwischen sprach Rabscuttle im Wald mit Hawock, dem Fasan.
    ›Hawock‹, sagte er, ›kannst du schwimmen?‹
    ›Ich gehe nie in die Nähe von Wasser, wenn ich es vermeiden kann, Rabscuttle‹, sagte Hawock. ›Ich mag es gar nicht. Aber ich nehme an, wenn ich müßte, könnte ich mich wohl eine kleine Weile über Wasser halten.‹
    ›Großartig‹, sagte Rabscuttle. ›Jetzt paß auf. Ich habe eine ganze Menge Getreide – und du weißt, wie knapp es zu dieser Jahreszeit ist –, du kannst alles bekommen, wenn du bloß ein bißchen in dem Teich am Rande des Waldes herumschwimmst. Laß es dir erklären, während wir da hinuntergehen.‹ Und sie gingen durch den Wald davon.
    Gegen fu Inlé schlenderte El-ahrairah in sein Loch und traf Hufsa Kügelchen kauend an. ›Ah, Hufsa, da bist du ja‹, sagte er. ›Das ist fein. Ich kann niemandem sonst trauen, aber du wirst mit mir kommen, nicht wahr? Nur du und ich – niemand darf etwas davon erfahren.‹
    ›Warum, was gibt es, El-ahrairah?‹ fragte Hufsa.
    ›Ich habe mir diese Mohrrüben von Fürst Regenbogen angesehen‹, erwiderte El-ahrairah, ›und ich kann es nicht mehr aushalten. Es sind die besten, die ich je gesehen habe. Ich bin entschlossen, sie zu stehlen – jedenfalls die meisten. Natürlich, wenn ich eine Menge Kaninchen auf eine Expedition dieser Art mitnähme, wären wir bald in Schwierigkeiten. Die Sache würde durchsickern, und Fürst Regenbogen würde bestimmt davon hören. Aber wenn du und ich allein gehen, wird niemand je erfahren, wer es getan hat.‹
    ›Ich komme mit‹, sagte Hufsa. ›Gehen wir morgen nacht.‹ Denn er dachte, das würde ihm Zeit lassen, es Fürst Regenbogen zu sagen.
    ›Nein‹, sagte El-ahrairah. ›Ich gehe jetzt. Sofort.‹
    Er fragte sich, ob Hufsa versuchen würde, ihn von dieser Idee abzubringen, aber er konnte Hufsa ansehen, wie er dachte, das wäre das Ende von El-ahrairah und er selbst würde nun König der Kaninchen werden.
    Sie machten sich zusammen im Mondlicht auf.
    Sie waren eine gute Strecke an der Hecke entlanggegangen, als sie auf eine alte Kiste stießen,

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