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Unter allen Beeten ist Ruh

Unter allen Beeten ist Ruh

Titel: Unter allen Beeten ist Ruh Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Auerbach , Keller,
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angehört«, warf Freddy ein.
    Pippa stöhnte genervt. »Ehrlich, Freddy, gleich gehe ich wirklich ins Bett. Mein Schönheitsschlaf ist mir zu wichtig, als dass ich für Ratespielchen darauf verzichte. Was habe ich bitte mit Luis’ Verhör zu tun?«
    »Also gut«, sagte Freddy und holte tief Luft, »reden wir Tacheles. Du kennst ja meinen Chef bei der Wasserschutzpolizei. Bogner ist neugierig bis hinauf in die Takelage. Der will zu jeder Zeit Zugang zu den Ermittlungsergebnissen der Inselmorde, wie er sie nennt. Deshalb durfte ich beim Verhör von Luis anwesend sein. Ich habe es live und in Farbe miterlebt: Luis hat regelrecht darum gebettelt, von der Insel gebracht zu werden, mit Handschellen und allem Drum und Dran. Nur so fühlte er sich sicher.«
    »Das war nur eine Inszenierung?«, keuchte Pippa.
    Nante nickte. »Auf Luis’ ausdrücklichen Wunsch durfte die Polizei nur dich und mich einweihen.«
    Nicht einmal Viktor darf Bescheid wissen, dachte Pippa, hier steht eine alte Freundschaft auf dem Prüfstand … und es sieht gar nicht gut für sie aus.
    »Meine Synapsen stehen kurz vor dem Kollaps«, sagte sie verwirrt, »ich verstehe kein Wort. Und je mehr ihr erzählt, desto mehr Puzzleteile trudeln durch mein Hirn – leider ohne sich zu einem sinnvollen Bild zusammenzufügen. Bitte noch einmal klar und deutlich. Nur das Wichtigste.«
    »Luis hat Schmidt gebeten, ihn nicht ohne Schutz auf der Insel zurückzulassen, weil er glaubt, dass er den Mörder gesehen hat«, erklärte Freddy.
    »Lutz’ Mörder?« Pippa griff sich unwillkürlich an den Hals.
    »Und Felix’ Mörder«, sagte Freddy.
    »Und Dorabellas Mörder«, ergänzte Nante.
    Pippa schloss einen Moment die Augen, um den aufsteigenden Schwindel zu bekämpfen, und hob dann zaghaft den Finger. »Wenn ich einen Wunsch äußern dürfte …?«
    Die beiden Männer nickten.
    »Ich möchte einen Rückzieher machen. Können wir an dieser Stelle abbrechen, und ich darf mich wieder meinen wunderbar langweiligen Übersetzungen zuwenden?«
    Freddy und Nante schüttelten synchron den Kopf.
    Pippa wappnete sich vor dem, was nun kommen würde und atmete tief durch. »Also gut. Die ganze Geschichte, jetzt!«
    »Also«, sagte Nante, »gestern Abend haben Luis, Viktor und Herr X sich zu einem Dorabella-Gedächtnis-Abend getroffen. Noch weit vor Mitternacht ist Herr X gegangen, und die beiden alten Herren haben sich schlafen gelegt. Laut Luis hatte Viktor wohl ein wenig zu tief ins Glas geschaut, denn er begann sofort zu schnarchen.«
    Und wieder geht ein Oscar nach Schreberwerder, dachte Pippa.
    »Luis hat dann noch seinen Rundgang ums Haus gemacht«, fuhr Nante fort, »wie jeden Tag. Bei der Gelegenheit hat er beobachtet, wie Lutz sich von Angelika verabschiedet und für den nächsten Vormittag diese Architektin angekündigt hat.«
    »Die Geschichte kenne ich«, brummte Pippa.
    »Genau das hat Luis auch gesagt«, sagte Freddy grinsend, »Luis hat deinen kleinen Schlagabtausch mit Angelika sehr genossen. Dein Spruch mit der Aktentasche war bei uns allen der Favorit – sogar Schmidt hat gelacht.«
    Pippa zog eine Grimasse. »Schön, dass ich zu eurer Erheiterung beitragen durfte.«
    »Fanden wir auch.« Freddy strahlte sie an, wurde aber sofort wieder ernst. »Luis hat auch deinen Abgang gesehen. Er fand, du hast enttäuscht gewirkt. Und traurig.«
    »Ach nee. Soll ich mich von der Dame beleidigen lassen und dann lachend weggehen?«
    Freddy und Nante sahen sich an. Dann sagte Nante: »Luis hat das anders verstanden. Er denkt, du und Lutz, ihr habt …«
    »… weil er dich dann später in der Nacht, als Lutz heimlich vor der Insel Anker geworfen hat, aus dieser Richtung …«, fiel Freddy ihm ins Wort.
    Pippa konnte nicht fassen, was gerade angedeutet wurde. »Ihr meint, dass ich und Lutz … o nein, dass könnt ihr nicht meinen. Das kann nicht euer Ernst sein!«
    Die beiden Männer hoben in einer »Wir-geben-nur-weiter-was-Luis-gesagt-hat«-Geste die Hände und machten unschuldige Gesichter.
    »Und Luis hat tatsächlich gedacht, ich hätte unter dem Steg gehockt, weil ich eigentlich mit Lutz nach Berlin fahren wollte?«
    »Genau«, sagte Freddy, und Nante nickte.
    »Und weil unser Plan durch Angelika vereitelt wurde, bin ich später heimlich zu Lutz auf die Parzelle geschlichen – ist das die Theorie?«
    »Luis hat dich doch mitten in der Nacht aus dieser Richtung kommen sehen – was sollte er denn denken?« Freddy zuckte mit den Schultern.
    »Mir wird speiübel bei dem

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