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Unter allen Beeten ist Ruh

Unter allen Beeten ist Ruh

Titel: Unter allen Beeten ist Ruh Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Auerbach , Keller,
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Gedanken«, empörte sich Pippa und dachte gleichzeitig fieberhaft darüber nach, wie sie ihre Anwesenheit um diese Zeit an diesem Ort erklären sollte, ohne Viktor zu erwähnen.
    »Wir Bolles sind eben leidenschaftliche Menschen«, sagte Freddy, »Mum lebt deshalb seit über vierzig Jahren in Berlin, und ich kann nicht in den zweiten Stock steigen, um die Grazien- WG zu besuchen, ohne hinterher ein Sauerstoffzelt zu brauchen.« Er grinste verlegen.
    »Die Grazien sind erhöhten Pulsschlag wert«, ereiferte sich Pippa weiter, »aber Lutz? Ich bitte euch! Das ist wirklich schräg.«
    »Aber du gibst zu, dass du dort warst? So gegen halb drei?«, fragte Nante.
    Angriff ist die beste Verteidigung, dachte Pippa. »Ich dachte, ich soll euch helfen? Jetzt komme ich mir vor, als würdet ihr mich verhören! Außerdem habe ich Schmidt bereits gesagt, dass ich in der Nacht nicht schlafen konnte und spazieren gegangen bin. Wieso hat Luis mich überhaupt gesehen? Hat er die ganze Zeit im Gebüsch gehockt und seine Nachbarn ausspioniert?«
    Nante schüttelte den Kopf. »Nein, natürlich nicht. Er hatte sich wieder schlafen gelegt, aber dann haben ihn Geräusche geweckt und er konnte nicht wieder einschlafen.«
    Pippa atmete erleichtert auf. Da hast du noch mal Glück gehabt, Viktor. Luis hätte dich um ein Haar erwischt.
    Nante war jetzt in seinem Element. »Jedenfalls ist Luis dann noch mal vor die Tür, um nach dem Rechten zu sehen. Und weil er wusste, dass er ohnehin nicht wieder schlafen könnte, hat er beschlossen, gleich seinen guten märkischen Spargel zu stechen. Dafür steht er sonst erst gegen vier Uhr auf, aber in den zwei Stunden, hat er Schmidt versichert, würde der Spargel leider auch nicht mehr viel dicker.«
    Freddy kicherte. »Du hättest das Gesicht von Schmidt sehen sollen, als Luis zu einem seiner gefürchteten Vorträge ausgeholt hat. Diesmal über den optimalen Zeitpunkt zum Spargelstechen.« Er kicherte wieder. »Schmidt hat gedacht, er wird verklappst. Dem ist buchstäblich Rauch aus den Ohren gequollen.«
    Nante lachte herzlich. »Natürlich kann er nicht wissen, wie unglaublich stolz Luis auf seinen Spargel ist und dass er vorhatte, uns alle heute mit Frikassee zu verwöhnen, so richtig selbstgemacht, mit frischen Zutaten …«
    Pippa verdrehte die Augen. »Ich teile eure Enttäuschung über das ausgefallene Mittagessen, aber darf ich höflichst darum bitten, jetzt wieder zum Kern der Geschichte zurückzukehren?«
    Freddy riss sich zusammen. »Luis hat von seinem Spargelbeet aus bei Lutz Licht gesehen, und dass sein Privatboot draußen ankert.«
    »Und dann mich, als ich nach Hause ging«, sagte Pippa nachdenklich. »Kein Wunder, dass er dachte … aber das kann ich alles erklären.«
    »Bitte ganz ausführlich.« Nante grinste breit.
    »Jetzt reicht’s.« Pippa funkelte die beiden böse an. »Es ist sehr einfach: Halb Schreberwerder kann nach den Ereignissen der letzten Wochen nicht mehr richtig schlafen. Ich auch nicht. Deshalb habe ich mir etwas die Beine vertreten. Aber kurz nach halb drei war ich wieder im Bett.«
    »Japp«, bestätigte Freddy, »das hat Luis auch gesagt.«
    »Also?«, fragte Pippa herausfordernd.
    »Also bleibt nur zu klären, wer dir in der Nacht dicht auf den Fersen blieb, bis du wieder im Haus warst, und dann in der Dunkelheit verschwand«, sagte Nante ernst. »Luis behauptet, du hattest einen Schatten.«
    »Was?« Pippa fuhr der Schreck in die Glieder. »Jemand hat mich verfolgt?«
    Verdammt, dachte sie, ich war so mit Viktors Geschichte beschäftigt … ich habe das Rascheln hinter mir für Geräusche kleiner Tiere gehalten …
    »Ich … warum hat Luis mich nicht gewarnt?«, fragte sie mit zitternder Stimme.
    »Luis war sicher, dass derjenige sich nur vergewissern wollte, dass du ihm nicht in die Quere kommst – bei was auch immer. Er hat dir eine Spargelstange hinterhergeworfen. Aber du warst zu schnell«, schilderte Freddy Luis’ Versuch, Pippa zu warnen.
    »Immerhin hat er damit den Verfolger vertrieben«, erklärte Nante, »Luis sagt, der ist schnell wie der Blitz hinter Wittigs Haus verschwunden und nicht wieder aufgetaucht. Sommernacht hin oder her – er hat ihn oder sie nicht erkannt. Dafür war es zu dunkel.«
    »Aber mich hat er erkannt, ja?«, schnappte Pippa.
    »Na ja«, gab Nante zu bedenken, »diese grellen Sandalen mit den orangefarbenen Bändern …«
    Pippa stöhnte. »Die werfe ich bei nächster Gelegenheit weg. Das schwöre ich euch.«
    »Ich lese dir

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