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Unter allen Beeten ist Ruh

Unter allen Beeten ist Ruh

Titel: Unter allen Beeten ist Ruh Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Auerbach , Keller,
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trotzig die Arme vor der Brust, »aus getrocknetem Bohnenkraut und Kerbel kann mir nicht einmal Kommissar Schmidt einen Strick drehen.«
    »Un selbst wenn die Polente in et Jewächshaus wat findet«, fügte Luis hinzu, »is ooch ejal. Steht auf Dorabellas Jrundstück. Is Lutz’ Problem.«
    Pippa bemerkte, dass Ida Marthaler unruhig geworden war.
    Die Lehrerin sprang auf und eilte aus Viktors Garten, bog nach links ab und hastete in Richtung ihrer Parzelle.
    Sie hat bestimmt noch potente Hanfsamen für ihre Experimente in ihrem kleinen Versuchslabor, dachte Pippa, und die werden jetzt alle in die Havel fliegen. Schade eigentlich.
    Laut sagte sie: »Ich gehe dann mal packen.«
    Aus den Augenwinkeln fing sie einen triumphierenden Blick von Angelika auf, der sie verwirrte.
    Was bedeutete es Angelika, ob sie, Pippa, auf der Insel war oder nicht? Nicht zum ersten Mal hatte sie das Gefühl, dass sie Angelika ein Dorn im Auge war, sie kam aber nicht darauf, was der Grund dafür sein konnte.
    »Hast du eine Ahnung, was Angelika gegen mich hat?«, flüsterte sie Karin zu.
    »Du bist solo hier«, gab diese zurück.
    »Die denkt doch wohl nicht, dass ich an ihrem Lackaffen interessiert bin? Oder er an mir?«
    »Das ist nicht der Punkt«, wisperte Karin, »zumal sich Lutz noch nie dafür interessiert hat, ob eine Frau verheiratet ist oder nicht, wenn er scharf auf sie ist.« Sie seufzte. »Meine Parzelle liegt seiner gegenüber – was denkst du, wer da schon alles ein und aus gegangen ist? Da habe ich so manchen Ehering in der Sonne blitzen sehen.«
    »Ist ja jetzt auch wurscht«, sagte Pippa, »ich reise ab und bin damit keine Konkurrenz mehr. Egal, ob echt oder eingebildet. Ich hoffe nur, ich kann dich weiter gefahrlos besuchen kommen.«
    Sie stand auf und wollte sich auf den Weg zu Dorabellas Parzelle machen.
    »Pippa«, sagte Viktor, »es tut mir leid, dass dein Aufenthalt hier so abrupt endet. Du warst ja gerade mal zwei Wochen auf Schreberwerder.«
    »Zwei überaus ereignisreiche Wochen«, erwiderte Pippa betont munter, »und mit meinen Haubentauchern bin ich auch fertig. Die Vögelchen sind flügge und verlassen ihr Nest – und ich mit ihnen. Trotzdem schade.«
    »Alles Schöne hat einmal ein Ende«, zwitscherte Angelika und schenkte Pippa ein falsches Lächeln mit viel zu vielen Zähnen.
    »Ja, davor hätte ich an deiner Stelle auch Angst«, stänkerte Karin treffsicher, was allerdings an Angelika abperlte wie Wasser von einem Lotosblatt.
    »Wir sind dir auch gern behilflich, Pippa. Besonders deine …«, Angelikas Lippen kräuselten sich hämisch, »… außergewöhnliche Garderobe soll doch sicher und heil wieder an Land kommen. Du musst nicht auf die Rieke warten, Lutz bringt dich gern mit seinem Privatboot zur Greenwich Promenade nach Tegel – oder wohin du willst. Das macht er gern. Er ist ja immer für alle da.«
    Täuschte sich Pippa, oder bekam Lutz gerade einen ungeduldigen Zug um den Mund?
    Dieser Vorschlag war also eindeutig auf Angelikas Mist gewachsen, aber Lutz hatte sich rasch wieder unter Kontrolle und sagte: »Meine kleine Angelina … kennt mich eben besser als ich mich selbst.«
    Angelika, der Lutz’ gepresster Tonfall und die kleine Spitze entgangen war, schmiegte sich eng an ihren Verlobten.
    »Komm, Schatz, lass uns gehen.«
    Sie nahm seine Hand und zog ihn mit sich. Auf der Dorfstraße blieben sie stehen und küssten sich innig.
    »Würg!«, rief Karin empört. »Können die sich nicht irgendwohin zurückziehen, wo niemand dieses Elend sehen muss? Matthias, war Angelika immer schon so, und ich habe das vorher nie gemerkt?«
    »Wir haben sie doch kaum gesehen, als sie noch im Ruhrgebiet gearbeitet hat«, sagte Viktor.
    »Nee, dit is dieser feine Pinkel, der hat det Mädchen verdorben. Is ’ne verdammte Schande«, grummelte Luis, »jeder, der mit Schmutz-Lutz seine Zeit verbringt, hat hinterher Dreckflecken im Hirn – und det behindert det Denkvermöjen.«
    »Mich interessiert brennend«, warf Pia Peschmann ein, »was die beiden der Polizei über uns erzählt haben. Warum wollen die alle Häuser filzen? Wonach suchen die? Ich fühle mich wie auf einem Schachbrett, aber ich weiß nicht, welche Figur ich bin!«
    Gerdi Kästner seufzte. »Es ist kein Spiel mehr, Pia. Es ist Mord.«
    Die Insulaner wechselten stumme Blicke, als hätte Gerdis letzter Satz die Realität und ihre Bedeutung erst manifestiert.
    Lisa sprang auf und lief zu ihrer Mutter, Daniel sah ihr hilflos nach. Weinend verbarg Lisa

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