Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Unter allen Beeten ist Ruh

Unter allen Beeten ist Ruh

Titel: Unter allen Beeten ist Ruh Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Auerbach , Keller,
Vom Netzwerk:
ihr Gesicht an Karins Schulter und schluchzte: »Ich will hier weg, Mutti! Ich will nach Hause, in die Transvaalstraße. Ich will weg von Schreberwerder. Hier ist es unheimlich.«
    »Ich würde auch lieber heute als morgen …«, murmelte Pia Peschmann, und ihr Gatte fuhr hoch.
    »Dann hat Lutz sein Ziel erreicht, seht ihr das denn nicht?«, rief Jochen. »Wenn die Ratten das sinkende Schiff verlassen, ist der Weg zur Schatzkiste frei!«
    »Jenau! Und ick trau dem zu, dass der wen killt, damit wir alle Schiss kriejen und ihm unsere Parzellen für ’ne Käseschrippe vakoofen.«
    Luis sprang auf und reckte die Faust.
    »Aba nich mit unsereens, Freunde! Wir halten zusammen gegen so ’ne Kanallje wie Lutz!«
    Ehe Luis mit seinen Nachbarn eine revolutionäre Zelle gründen konnte, kamen Schmidt und Freddy in den Garten, wieder mit Lutz und Angelika im Schlepptau.
    Auf dem Dorfplatz warteten die vier Kollegen, die zur Verstärkung auf die Insel gekommen waren.
    »Alle herhören«, sagte Schmidt, »meine Kollegen werden sich jetzt gegen den Uhrzeigersinn um die Insel bewegen und Ihre Häuser durchsuchen. Also zuerst Erdmann, dann Peschmann, dann Kästner, und so weiter. Sie wissen am besten, in welcher Reihenfolge Sie dran sind. Die jeweiligen Besitzer der Parzellen dürfen bei der Durchsuchung selbstverständlich anwesend sein.«
    »Darf man fragen, was Sie zu finden hoffen?«, stellte Matthias die zentrale Frage, die alle beschäftigte.
    Schmidt lächelte fein. »Selbstredend. Fragen darf man mich alles. Ich würde es mal so formulieren: Wir suchen, was wir finden, und wir nehmen mit, was wir gebrauchen können.«
    Gut gebrüllt, Löwe, dachte Pippa mit ehrlicher Hochachtung, du magst zwar einen Allerweltsnamen haben, aber ganz gewiss kein Allerweltsgehirn. Du bist verdammt clever, Kommissar Schmidt.
    »Du darfst übrigens erst packen, wenn wir dabei sind, Pippa«, sagte Freddy. »Frau von Schlittwitz’ Haus ist das sechste auf der Liste. Du musst also noch etwas warten. Und so leid es mir tut, du darfst vorerst die Insel nicht verlassen.«
    Pippa sank zurück in ihren Korbstuhl.
    »Das ist nicht euer Ernst. Und wo soll ich bitte schön hin? Alle Häuser sind voll bis unters Dach, und bei Peschmanns ist schon alles abgedreht, da funktionieren weder Klo noch Licht. Ihr macht mir Spaß!«
    »Ick hätt da ’ne erstklassje Idee«, ätzte Luis, »du schläfst bei Angelika! Die is doch sowieso ständig bei ihr’n schnieken Galan – un’ die beiden helfen doch so jerne …«
    »Wirklich?«, sagte Freddy in seliger Unkenntnis der Sachlage, »ginge das, Frau Christ? Das wäre überaus freundlich von Ihnen. Es ist auch nur für kurze Zeit.«
    Angelika wirkte geradezu panisch, aber Lutz ließ sich nichts anmerken, sondern gab sich kooperativ, als ginge es um sein Haus. »Selbstverständlich, es wäre uns ein großes Vergnügen«, sagte er. »Herr Kommissar, Sie haben für diesen Fall doch sicher Formulare, mit denen wir bei Ihrer Behörde die dadurch entstandenen Kosten geltend machen können?«
    »Vielleicht fragt mich auch mal jemand?« Pippa sah ärgerlich von Freddy zu Schmidt. »Ihr könnt mich doch nicht herumschieben und abstellen wie ein Gepäckstück! Ich entscheide, wo ich schlafe, und ich werde ganz bestimmt nicht Frau Christ aus ihrem Haus vertreiben.«
    Pippa warf einen abschätzigen Blick auf Lutz.
    »Könnte sein, dass sie es plötzlich dringend selber braucht. Das Wetter ist gut, die Nächte sind warm. Ich nehme Doras bequeme Gartenliege und schlafe draußen. Basta.«
    »Superidee, wir campen«, rief Sven, »da mache ich mit. Wo übernachten wir?«
    »Bei uns im Garten, ja?« Bonnie war begeistert aufgesprungen. »Und wenn es doch regnet, gehen wir einfach rein!«
    Sven verzog den Mund und sah Daniel bittend an, aber der zuckte mit den Schultern.
    »Unsinn«, sagte Viktor, »niemand schläft im Garten. Luis und ich haben viel zu besprechen, ich werde bei ihm übernachten. Die Jugendlichen können mein Haus haben …«, er wandte sich den Teenagern zu, »… ich kann mich sicher darauf verlassen, dass ihr keinen Quatsch anstellt. Und Pippa schläft bei Karin. Da ist dann ja wieder jede Menge Platz.«
    Pippa nickte erleichtert und warf Viktor einen dankbaren Blick zu.
    Der Frieden währte jedoch nur kurz, denn Lutz meldete sich noch einmal zu Wort.
    »Das ist eine hervorragende Gelegenheit für Sie, hochverehrte Nachbarn, sich an ungemütlichere Verhältnisse zu gewöhnen. Ich habe nicht vor, mich durch die

Weitere Kostenlose Bücher