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Unter allen Beeten ist Ruh

Unter allen Beeten ist Ruh

Titel: Unter allen Beeten ist Ruh Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Auerbach , Keller,
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Pippa zu und grinste. »Vogelkacke, wenn’ Se so wolln, Herr Kommissar.«
    Schmidt sah Pippa beschwörend an.
    »Bitte, stellen Sie den ab.«
    Er zeigte kraftlos auf den feixenden Luis.
    »Meine Frustrationstoleranz tendiert langsam gegen null. Er hat mir bei der Befragung schon den letzten Nerv geraubt. Ich beginne zu begreifen, wie Burn-out-Syndrom entsteht.«
    »Da wüsst ick wat«, plapperte Luis strahlend weiter, »’ne kleene Aufmunterung für den Herrn Kommissär. Ick mix Ihnen Planter’s Punch, jeht janz schnell. Janz frische Früchte aus’m Jarten, 2 cl Grenadine und ’ne jehörje Portion …«
    Er brach ab, als ihn Schmidts frostklirrender Blick traf.
    Pippa wurde heiß, als sie langsam begriff, was die Durchsuchung der Häuser nach Kaliumchlorid bedeutete.
    »Wollt ihr etwa sagen, dass Felix mit dem Zeug umgebracht wurde?«
    Mitten hinein in die darauffolgende Stille sagte Viktor entsetzt: »Verstehe ich das richtig, Herr Kommissar? Dünger? Felix wurde mit Dünger umgebracht? Mitten im Krankenhaus?«

Kapitel 21
    H err X hatte Pippa geholfen, ihre Koffer, Taschen und Bücherkisten zu den Wittigs zu schaffen. Jetzt standen sie beide an Dorabellas Gartenpforte und sahen zu, wie das Haus, das jetzt Lutz Erdmann in seinem Besitz glaubte, versiegelt wurde. Ein Beamter klebte das Polizeisiegel quer über Türschloss und Rahmen, so dass es zerstört würde, sollte jemand versuchen, die Tür zu öffnen.
    »Dora würde sich im Grabe umdrehen, wenn sie das wüsste«, sagte Herr X, »ihre privaten Dinge werden durchschnüffelt, und Erdmann übernimmt ihr Haus. Dafür schmort er in der Hölle. An ein X genagelt, das wäre mir eine besondere Freude. Zur Not bringe ich ihn höchstpersönlich dorthin.«
    Pippa musste unwillkürlich grinsen. »Vorsicht. Womöglich lassen sie dich dann nicht mehr raus.«
    »Umso besser, dann hätte ich ihn wenigstens unter Aufsicht. Das wäre für mich nicht einmal ein Opfer. Hauptsache, hier kehrt wieder Frieden ein.«
    Sie beobachteten, wie der Beamte das Siegel noch einmal sorgfältig festdrückte und auf sie zukam.
    »Ab jetzt darf niemand das Haus betreten«, sagte er, als er durch die Gartenpforte trat.
    Pippa runzelte die Stirn. »Vielen Dank, dass Sie glauben, es uns noch einmal erklären zu müssen. Sie halten die Ureinwohner dieser Insel wohl für zu beschränkt, um selbst zu kapieren, was dieses Siegel bedeutet.«
    Der Polizist musterte sie kurz und sagte dann: »Sie sind Bolles Schwester, oder? Hab’ schon viel von Ihnen gehört …«
    »Wenn das so ist«, schlug Pippa zurück, »sollten Sie eigentlich wissen, dass Sie sich mit solchen Bemerkungen auf sehr dünnem Eis bewegen. Meine Zunge kann Dolche schleudern.«
    Der Polizist zuckte betont gleichgültig mit den Achseln. »Deshalb passen Sie so gut auf diese Insel.«
    Er ging die Dorfstraße hinunter Richtung Steg, bevor die empörte Pippa ihm eine passende Entgegnung hinterherwerfen konnte.
    X sah ihm mit zusammengekniffenen Augen hinterher und flüsterte dann: »Dreckige Schnüffler. Hoffentlich haben sie wenigstens die Schranktür vergessen, dann kann ich immer noch rein.«
    »Um was zu tun?«, fragte Pippa alarmiert.
    Er zögerte mit der Antwort und stieß dann hervor: »Um ihr nah zu sein. Ich vermisse unsere gemeinsamen Abende, unsere Gespräche, ihre Weisheit und ihre Freundlichkeit …«
    Pippa wusste nicht, wie sie mit dieser sehr persönlichen Offenbarung umgehen sollte, und war deshalb froh, durch Viktor einer Reaktion enthoben zu werden. Er kam aus Karins Garten und schlug Herrn X freundschaftlich auf die Schulter. »Luis und ich wollen gemeinsam Doras Unterlagen durchsehen und ordnen. Wir hätten gern, dass du dabei bist.«
    X’ trauriges Gesicht hellte sich auf. »Großartig. Ihr habt es also geschafft? Wann treffen wir uns?«
    »In einer halben Stunde. Die Cocktailstunde lassen wir ausfallen. Heute sind nur Luis, du und ich zugelassen.«
    Pippa hatte mit wachsendem Erstaunen zugehört. »Wie habt ihr denn bitte die Sachen direkt unter den Augen der Polizei aus Doras Hütte gebracht?«
    »Ganz einfach. X’ Haus war nach Dorabellas dran. Dadurch gewannen wir Zeit, alles Wichtige durch die Geheimtür rauszuschaffen. Die Polizei hat zwar die Dorfstraße bewacht, aber nicht das Ufer. Habt ihr euch nicht gewundert, dass Kommissar Schmidt mich angeblich zweimal befragen wollte?«
    »Allerdings haben wir das! Karin hat sich schreckliche Sorgen gemacht!« Pippa wusste nicht, ob sie darüber empört sein oder

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