Unter Brüdern (German Edition)
erwachen würden.
Sie löschte das Licht, der flackernde Bildschirm des Fernsehers wies ihr den Weg zum Bett.
Einen Moment blieb sie stehen, betrachtete Jakes nackten Oberkörper. Seine gebräunte Haut glänzte leicht im Halbdunkel.
Nachdenklich sah sie auf Kens leere Seite des Bettes. Sollte sie wirklich hier neben Jake schlafen? Sie schüttelte den Kopf, ging zur Türe, fest entschlossen die Nacht auf der zweiten Couch im Wohnzimmer zu verbringen. Doch mit der Hand auf der Türklinke blieb sie stehen.
Nachdem sie Jake einen weiteren Moment beobachtet hatte, machte sie kehrt und beschloss, dass sie doch in ihrem Bett schlafen würde. Zum Teufel mit Jake! Wenn es ihn störte, sollte er nach unten gehen und die Nacht auf der Couch verbringen.
So geräuschlos wie möglich legte sie sich auf Kens Seite des Bettes. Sie wagte es kaum zu atmen.
Jake beanspruchte nicht nur Megans Decke, er lag auch auf der Hälfte von Kens.
Megan versuchte Kens Bettdecke über sich zu ziehen, doch sie konnte nicht einmal einen Zentimeter davon zu sich herüberziehen.
Sie gab auf, starrte Jakes Rücken an, widerstand der Versuchung über seinen gebräunten Rücken zu streichen, sich an ihn zu schmiegen…
Einen Moment blieb sie so liegen, überlegte sich, wie Jake reagieren würde, wenn er morgen früh neben ihr aufwachte.
Ob es nicht doch besser war eine Nacht auf dem Sofa im Wohnzimmer zu verbringen?
Nein, ganz bestimmt nicht. Das war ihr Bett und sie würde ihm eher einen Tritt verpassen, damit sie genug Platz hatte, als klein bei zu geben.
Gerade als sie daran dachte noch einmal aufzustehen und sich eine dritte Decke ins Bett zu holen, drehte er sich auf den Rücken und gab somit Kens Bettdecke frei.
Sie zog sie über sich und legte sich so vorsichtig mit angewinkelten Armen darunter, dass sie Jake dennoch nicht berührte. Er lag fast über das ganze Bett ausgestreckt. Ihr Herz klopfte wild, aus Angst er könnte aufwachen und sie dabei erwischen, wie sie näher an ihn heran rutschte.
Selbst nach einer halben Ewigkeit konnte sie nicht einschlafen. Es war nach drei Uhr nachts, als sie das nächste Mal auf den Wecker sah.
Jake atmete leise , regelmäßig. Sie versuchte sich auf sein beruhigendes Atmen zu konzentrieren und hoffte, dass der Film bald zu Ende war.
8
Samstag, 29.Mai 2010
Die verhängnisvolle Nacht
Megan 23, Ken 30, Jake 27
Jake konnte nicht schlafen. Er tat so als ob, atmete so gleichmäßig wie möglich, bewegte sich nicht, aber es war unmöglich in dieser Situation, mit diesen Gedanken die nicht aus seinem Kopf verschwinden wollten, einzuschlafen.
Er hatte sie den ganzen Abend über beobachtet, wie sie mit ihrem kurzen weißen Jeansrock durch die Scheune wirbelte, die Leute bediente, hatte seinen Blick kaum von ihrer schlanken Taille und ihren nackten Beinen abwenden können. Er hatte versucht soviel Abscheu und Genervtheit wie möglich zu zeigen, wenn er sie ansah, damit niemandem etwas auffiel.
Ken war sofort unter den Bewusstlosen geweilt, wie so oft in den letzten Jahren , hatte seinen Kopf nur hin und wieder angehoben um einen Whiskey hinunter zu kippen oder an seinem abgestandenen Bier zu nippen.
Jake hatte Megans Enttäuschung darüber deutlich gesehen. Es war kein Geheimnis wie sehr sie sich wünschte nur einmal von ihm aufgefordert zu werden, stattdessen soff er sich regelmäßig in Grund und Boden. Jake verstand seinen Bruder einfach nicht. Er konnte sie haben, er war mit ihr zusammen, sie liebte ihn und was tat er dafür? Eigentlich tat er nur etwas dagegen …
Als sie kurz nach Mitternacht ihre Schicht beendete und auf den Tisch der Jungs zu schlenderte, wünschte er sich einmal mehr, er hätte einen anderen Start mit ihr gehabt und könnte sie nun ohne weiteres zum Tanzen auffordern. Doch nach allem was passiert war…nach allem was er gesagt und getan hatte und in welchem Verhältnis sie zu ihm stand… Nach all dem konnte er sich vor ihr und den anderen nicht die Blöße geben.
Außerdem…sie gehörte zu seinem Bruder und wenn er auch nur einen Moment der Schwäche zeigte, konnte er für nichts mehr garantieren.
„Ich werde ihn heimbringen.“ Sagte sie mit einem Lächeln zu allen am Tisch, als wolle sie sich damit verabschieden.
Sie erhielt geknickte, fast mitleidige Blicke von den anderen Jungs und deren Freundinnen. Dans Fr eundin Tini hatte ebenfalls mit Megan an der
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